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Newsletter Amt für Umwelt
Juni 2025 (Vollversion)

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Mobilfunk hat sich zu einem Pfeiler unserer modernen Gesellschaft etabliert - die dadurch entstehende Strahlung führt in Teilen der Bevölkerung jedoch zu Bedenken. Das Amt für Umwelt verfügt seit Anfang Jahr über ein Messgerät, welches die Belastung durch Strahlen in Wohnräumen aufzeigt und ausgeliehen werden kann. Lesen Sie mehr zu den ersten Erfahrungen mit NIS-Messungen zu Hause und zu weiteren Themen aus den Bereichen Energie und Gewässerschutz.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.

Erste Erfahrungen mit NIS-Messungen zu Hause

Seit Anfang Jahr verfügt das Amt für Umwelt über ein eigenes Messgerät zum Messen von elektromagnetischer Strahlung. Diese entsteht beispielsweise beim Streaming, Austausch über Social Media oder dem Versenden von Nachrichten. Die ersten Messerfahrungen bestätigen, dass die Strahlenbelastung individuell ausgeprägt ist und eine Messung zu Hause daher hilft, um die eigene Strahlenexposition zu minimieren.

Mobilfunkstrahlung gehört zur sog. nicht-ionisierenden Strahlung (NIS) und verursacht Verunsicherung in Teilen der Bevölkerung. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Strahlung nicht direkt durch die menschlichen Sinne erfahrbar ist und somit eine Minimierung der Belastung nicht ohne Messmittel erreicht werden kann. Mit Hilfe des amtseigenen NIS-Messgerätes haben seit Beginn des Jahres verschiedene Personen diese Messmöglichkeit in Anspruch genommen. Obwohl die Strahlenbelastungen sehr stark von den lokalen Gegebenheiten und der Gerätenutzung abhängen, sind doch ein paar Gegebenheiten augenfällig:

  • Die Strahlenbelastung ist je nach Aufstellungsort, insbesondere je nach Zimmer, sehr unterschiedlich. Während zum Beispiel im einen Zimmer die Mobilfunkstrahlung konstant höher ist, ist in einem anderen Zimmer das WLAN die Hauptquelle oder die Strahlung einer in der Nähe liegenden DAB-Sendeantenne. 
  • Häufig ist das WLAN (bei 2.4 und/oder bei 5 GHz) die Hauptquelle der gemessenen Strahlung mit den mit Abstand höchsten Spitzenwerte und mit der höchsten Hintergrundbelastung. Diese Belastungen sind aber häufig sehr Zimmer bezogen (Beispiel Diagramm: gestrichelte Linie bedeutet Umplatzierung des Messgerätes) und insbesondere "hausgemacht", daher können sie mit angepasstem Benutzerverhalten, Nachtabschaltung oder auch Umplatzierung des WLAN Hotspots reduziert werden.

Interessierte Personen können das Messgerät gegen eine Gebührenpauschale auf der Website des Amts für Umwelt über ein Formular beantragen. Eine Messung dauert ca. eine Woche. Während dieser kann das Gerät an verschiedenen stationären Orten platziert werden, um unterschiedliche Bereiche der Wohnung zu messen.

► Zum Formular Ausleihe Messgerät

Kontakt:
Messgerätausleihe: Rebecca Holdener, Tel. +41 71 353 65 28, E-Mail
NIS generell: Fabian Huber, Tel. +41 71 353 65 34, E-Mail

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Förderprogramm Anpassung an den Klimawandel

Mit dem neuen Förderprogramm Adapt+ unterstützt der Bund unter Federführung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) ab 2025 gezielt Projekte und Massnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Im Fokus stehen dabei Ansätze, die Risiken wie Hitzeperioden, Hochwasser oder Starkregen minimieren. Dadurch sollen Schäden an Menschen, Sachwerten sowie der Natur und Landschaft vorgebeugt und die Anpassungsfähigkeit von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt erhöht werden. Förderberechtigt sind Gemeinden, Regionen, Verbände, Unternehmen, Vereine und die Kantone.

Interessierte Projektträgerinnen und -träger können sich anmelden und bis Ende August 2025 ein Gesuch zur Förderung beim BAFU einreichen. Im Jahr 2025 werden nur Massnahmen unterstützt, die andernorts bereits erfolgreich umgesetzt wurden. Ab 2026 werden dann auch Innovationsprojekte gefördert, die neue Wege zur Bewältigung der Herausforderungen durch den Klimawandel aufzeigen. 

Alle Informationen zu Adapt+: Förderprogramm Anpassung an den Klimawandel

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Zustand der Appenzeller Fliessgewässer: Gut in den Oberläufen – Handlungsbedarf in den unteren Abschnitten

Seit 1993 prüfen die beiden Appenzeller Kantone alle fünf Jahre den Zustand ihrer Fliessgewässer. Die aktuelle Untersuchung von 2024 zeigt ein differenziertes Bild: Während viele Oberläufe in gutem bis sehr gutem Zustand sind, bestehen in Mittel- und Unterläufen teilweise deutliche Defizite.

Untersuchungsgebiet und Methode
Erfasst wurden 62 Stellen in den Einzugsgebieten von Glatt, Urnäsch, Sitter, Rotbach, Goldach sowie im Rheintal – 49 in Ausserrhoden, 13 in Innerrhoden. Bewertet wurde anhand chemischer, biologischer und morphologischer Kriterien, ob die Anforderungen an die Wasserqualität und ökologischen Ziele gemäss der Gewässerschutzverordnung erfüllt werden. In Ausserrhoden wurde zudem an 11 Stellen die Fischfauna erhoben. Die Bewertung erfolgte gemäss dem Modul-Stufen-Konzept (MSK) des Bundes. 

Gute Werte in den Oberläufen, Belastungen in den unteren Abschnitten
Der biologische Zustand – basierend auf Kleinstlebewesen wie Kieselalgen und Makrozoobenthos – wurde vielerorts als gut bis sehr gut eingestuft. Auch die chemische Wasserqualität war meist gut oder nur mässig belastet. Besonders naturnahe Oberläufe erfüllen vielfach die ökologischen Ziele der Gewässerschutzverordnung.

Positiv wirkt sich aus, dass in den letzten zehn Jahren rund ein Dutzend kleinere Kläranlagen stillgelegt und grössere Anlagen ausgebaut wurden. Dies führte zu spürbaren Verbesserungen in vielen Gewässern. In gewissen Mittel- und Unterläufen zeigen Indikatoren wie Kriebel- und Zuckmückenlarven Belastungen durch Nährstoffe an, die vor allem durch den Eintrag aus Landwirtschaft und Siedlungsentwässerung verursacht werden. Auch das Erscheinungsbild ist vielerorts beeinträchtigt: Schlamm, eingetragene Feststoffe, verdichtete Gewässersohlen und sichtbar auftretender Schaum führten zu Abwertungen.

An ökologisch hochwertigen Standorten wie der Glatt bei Ädelswil oder im oberen Rotbach wurden artenreiche und standorttypische Makrozoobenthos-Gemeinschaften sowie stabile Bestände empfindlicher Arten festgestellt. Auch der hohe Anteil an Jungfischen weist hier auf funktionierende Reproduktionsbedingungen und eine insgesamt gute biologische Qualität hin.

In tiefer gelegenen Abschnitten, etwa in der Glatt unterhalb Herisau oder in kleineren Seitengewässern wie dem Mülibach in Speicher, wurden hingegen vermehrt belastungstolerante Arten bei den Kieselalgen nachgewiesen. Diese deuten auf erhöhte organische Belastungen und Nährstoffeinträge hin. Begleitend dazu traten insbesondere an der Glatt im Herbst Algenwucherungen auf, welche auf hohe Nährstoffeinträge rückschliessen liessen. Im Vergleich mit früheren Untersuchungen wurde dabei an der Stelle erstmals seit 2003 eine Verschlechterung registriert. Die Ursache ist bisher unbekannt, möglicherweise führen Fehlanschlüsse oder häufige Entlastungsereignisse aus der Siedlungsentwässerungen dazu. Weitere Abklärungen zur Ursache der Belastung laufen zurzeit.

Fischökologie: Deutliche Unterschiede
Die Ergebnisse der Fischuntersuchung variieren stark. Während einige Oberläufe sehr gute Bestände der Bachforelle aufweisen, erhielten mehrere Unterläufe mässige bis ungenügende Bewertungen. Erfreulich ist, dass in allen untersuchten Abschnitten Jungfische nachgewiesen wurden und die natürliche Fortpflanzung an den meisten untersuchten Abschnitten erfolgreich stattfindet.

Handlungsbedarf besteht insbesondere wegen zahlreicher Wanderhindernisse sowie mangelnder Lebensraumqualität. So fehlt es mancherorts an geeignetem Kies für das Laichgeschäft der Forellen. Künstliche Hindernisse wie Wehre verhindern den Geschiebetransport in tiefer gelegene Gewässerabschnitte. Besonders problematisch ist die Situation im Unterlauf der Urnäsch: In der Restwasserstrecke des Kraftwerks Kubel beeinträchtigen geringe Abflüsse und strukturelle Defizite die Fischpopulation stark.

Massnahmen zeigen Wirkung – doch weitere Schritte sind nötig
Die bisher umgesetzten Massnahmen, insbesondere im Bereich der Abwasserbehandlung, zeigen Wirkung. Ein aktuelles Beispiel ist der Anschluss der ARA Teufen an die leistungsfähigere ARA Au St. Gallen. Die ARA Teufen wird zu einer Pumpstation umgebaut, die ab Herbst 2025 das kommunale Abwasser der Gemeinden Hundwil, Stein und Teufen über die neue Leitung via Haggenbrücke in das St. Galler Abwassernetz und weiter zur ARA Au fördert. Es ist davon auszugehen, dass sich der Zustand des stark belasteten Klosterbachs mittelfristig signifikant verbessert.

Dennoch bleiben punktuelle Belastungen bestehen. Die wichtigsten Massnahmen sind:

  • Reduktion der Nährstoffeinträge aus Landwirtschaft und Siedlungsentwässerung
  • Revitalisierungen und Sanierungen zur Verbesserung der Lebensräume
  • Wiederherstellung der Durchgängigkeit durch Entfernung oder Anpassung von Wanderhindernissen

Die organische Belastung der Gewässer soll verringert werden, indem konsequent auf eine umweltgerechte Düngung geachtet wird. Es ist dabei zentral, dass die Abstände zu Gewässern, Drainagen und Strassenentwässerung eingehalten werden und mit einem witterungs- und mengenmässig korrekten Düngeraustrag eine Abschwemmung von Nährstoffen ins Gewässer vermieden wird. Auch eine regelmässige Überprüfung der Siedlungsentwässerung und der Entlastungsbauwerke ist für die Qualität der Fliessgewässer nötig. Anstehende ökologische Sanierungen mehrerer Wasserkraftanlagen sowie die Umsetzung von Revitalisierungsprojekten verbessern die Lebensraumbedingungen in den Fliessgewässern, was sich unmittelbar auf eine positive Entwicklung der Gewässerfauna und -flora auswirkt.

► Zum Allgemeinen Bericht 2024
► Zum Bericht Fische 2024

Kontakt: Silvan Oberhänsli, Tel. +41 71 353 65 69, E-Mail

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Statistische Erhebungen der Wasserversorgungen – Betriebsjahr 2023

Seit 2014 haben die Ausserrhoder Wasserversorgungen die Möglichkeit, ihre Kennzahlen jährlich über die Plattform «waterstatistic.ch» zu erfassen. Die Teilnahme erlaubt es ihnen, Leistungen und Kosten im Rahmen eines strukturierten Kennzahlenvergleichs mit anderen Versorgungen – unter Berücksichtigung vergleichbarer Rahmenbedingungen wie Grösse oder Einzugsgebiet – einzuordnen. Bereits mit wenigen Kennzahlen lassen sich die betriebliche und finanzielle Entwicklung des eigenen Betriebs nachvollziehbar und transparent darstellen. Die Kennzahlenerhebung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem SVGW – Fachverband für Wasser, Gas und Wärme.

Schweizweiter Verbrauchsrückgang flacht ab
Nachdem der Wasserverbrauch in der Schweiz seit Mitte der Achtzigerjahre trotz stetig steigender Bevölkerung laufend abnahm, haben die Wasserversorgungen in den letzten Jahren wieder mehr Wasser abgesetzt. Die Trendumkehr ging mit klimatischen Besonderheiten einher und 2020 mit der überproportionalen Zunahme des Haushaltsverbrauchs wegen der Pandemie. 

Der gesamtschweizerische Wasserverbrauch nahm 2023 trotz anhaltendem Bevölkerungswachstum schweizweit um 0,5% ab – wohl auch wegen der deutlich feuchteren Witterung verglichen mit dem Vorjahr.

Pro Einwohner und Tag gerechnet ging die Wasserabgabe 2023 schweizweit gegenüber dem Vorjahr um 5 Liter auf 282 Liter zurück. Der maximale Tagesverbrauch lag mit 432 Litern pro Einwohner geringfügig unter dem Wert von 2022.

Situation im Kanton Appenzell Ausserrhoden
Für das Betriebsjahr 2023 haben insgesamt 13 Ausserrhoder Wasserversorgungen an der Erhebung teilgenommen: Gais, Grub, Heiden, Herisau, Hundwil, Lutzenberg, Speicher, Stein, Teufen, Trogen, Wald, Walzenhausen und Wolfhalden (die kursiv gesetzten Wasserversorgungen sind Mitglied beim SVGW). Diese Wasserversorgungen versorgen rund 45'000 Einwohner – das entspricht etwa 80 % der Wohnbevölkerung des Kantons.

Erstmalig wurde für Appenzell Ausserrhoden eine Hochrechnung erstellt. Im Vergleich zum schweizerischen Durchschnitt ist der Trinkwasserbedarf deutlich tiefer:

  • Mittlere tägliche Wasserabgabe pro Einwohner: 226 l/(E*d)
  • Maximale tägliche Wasserabgabe pro Einwohner: 287 l/(E*d)
  • Mittlere Verlustrate im Verteilnetz: 8,2 % (Schweiz: 11,7 %)

Der tiefere Wasserbedarf im Kanton lässt sich unter anderem mit der geringen Zahl wasserintensiver Industrie- und Gewerbebetriebe bzw. mit teilweise selbstversorgender Industrie erklären. Auch in der Landwirtschaft ist der Wasserbedarf vergleichsweise gering. Hinzu kommen die ländliche Siedlungsstruktur mit generell tieferem Pro-Kopf-Verbrauch und geringe Leitungsverluste. Auch das Verbrauchsverhalten der Bevölkerung dürfte dazu beitragen.

Ausgewählte hochgerechnete Kennzahlen für das Betriebsjahr 2023 im Überblick:

Wassergewinnung Total
Quellwasser
Grundwasser
Seewasser
4'455
2'984
1'093
378
1'000
m3/a
Wasserabgabe Mittlerer Tagesverbrauch/E 226 I/(E*d)
Maximaler Tagesverbrauch/E 287 I/(E*d)
Verlustrate 8.2 %
Speicherung Anzahl Reservoire 90 -
Gesamtinhalt/E 718 I/E
Nutzinhalt/E 483 I/E
Netz Länge Versorgungsnetz 639 km
Länge Hausanschlussleitungen 494 km
Finanzen Mittlere Investitionen/E 177 Fr./E
Wiederbeschaffungswert/E 8'498 Fr./E

 

Diese Kennzahlen basieren auf den statistischen Erhebungen der Wasserversorgungen in Zusammenarbeit mit dem SVGW.

Kontakt: Dominique Zimmer, Tel. +41 71 353 65 39, E-Mail

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Rückblick auf die 4. Informationsveranstaltung GEP-2 in Herisau

Am 10. Juni 2025 fand im Kantonsratssaal in Herisau das vierte kantonale GEP-2-Seminar statt. 32 Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden, Verbänden, Ingenieurbüros und kantonalen Fachstellen folgten der Einladung des Amts für Umwelt, um sich über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Siedlungsentwässerung zu informieren. 

Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung standen der Umgang mit Regenwasser und die Resultate der Fliessgewässeruntersuchungen.

GEP-2: Auf gutem Weg
Das AfU stellte den aktuellen Stand der GEP-2-Bearbeitung im Kanton vor. Der erste GEP der zweiten Generation wurde bereits genehmigt (Gemeinde Herisau), weitere befinden sich in Bearbeitung oder in der Vorprüfung (z.B. in den Gemeinden Grub, Heiden, Walzenhausen und Speicher). Die Rolle der Gemeinden als zentrale Akteure bei der GEP-2-Planung und Umsetzung wurde betont.

Der VSA hat kürzlich den GEP-Leitfaden 2025 sowie die Checkliste für nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung in Quartieren veröffentlicht – beide stehen kostenlos zum Download bereit. Der an der letztjährigen Veranstaltung vorgestellte «Praxisordner Regenwasserbewirtschaftung» für die beiden Appenzeller Kantone steht kurz vor der Veröffentlichung.
► Download «VSA GEP-Leitfaden 2025»
► Download «VSA-Checkliste für nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung in Quartieren»

Fliessgewässermonitoring zeigt Wirkung – und Herausforderungen
Silvan Oberhänsli (AfU) präsentierte die Ergebnisse der Fliessgewässeruntersuchung 2024. Diese bestätigen eine generelle Verbesserung der Wasserqualität – insbesondere im biologischen Zustand (z. B. Makrozoobenthos, Kieselalgen). Gleichzeitig wurde der sogenannte «äussere Aspekt» (z. B. Schaum, Schlamm, Trübung) an vielen Messstellen als ungenügend bewertet. Belastungen aus der Siedlungsentwässerung und der Landwirtschaft zeigen, dass weiterhin gezielte Massnahmen nötig sind – auch im Rahmen von GEP-2 (vgl. Artikel Zustand der Appenzeller Fliessgewässer).

Schwammstadt – mehr als nur ein urbanes Konzept
Silvia Oppliger vom Fachverband VSA stellte das Konzept der Schwammstadt als wirkungsvolle Antwort auf Klimafolgen und Siedlungsdruck vor. Ziel ist es, Regenwasser dezentral zurückzuhalten, zu versickern und verdunsten zu lassen – etwa mit Gründächern, Rigolen (unterirdische Versickerungselemente) oder Regenwasserkaskaden (Regenwasserableitung in mehreren Schritten über bepflanzte Flächen, Mulden oder Rinnen). Bei Starkregen soll das Regenwasser über Notabflusswege geplant geleitet werden. Sie zeigte konkrete Umsetzungen in Städten wie Bern und Zofingen, betonte aber auch das grosse Potenzial in kleineren Gemeinden. Besonders hervorgehoben wurde, dass Schwammstadt-Massnahmen bereits in der Planung mitgedacht werden müssen, damit sie effizient wirken. Auch ausserhalb von Siedlungen – etwa in Landwirtschaft und Forstwirtschaft – gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die natürliche «Schwammwirkung» zu stärken. Gemeinden sind gefordert, dies planerisch, beratend und durch gezielte Anreize zu fördern. Das wachsende Netzwerk Schwammstadt bietet dafür Austausch, Praxiswissen und Weiterbildungen.
www.sponge-city.info

Neues Berechnungstool für Retention und Versickerung
Thomas Raschle (Hersche Ingenieure AG) stellte ein neues Berechnungstool vor, das die einfache Bemessung von Retentions- und Versickerungsanlagen für kleinere Wohnliegenschaften (bis 1'500 m²) ermöglicht. Das aktualisierte Tool berücksichtigt aktuelle Regendaten der Region St. Gallen, basiert auf der Schweizer Norm zur Grundstückentwässerung (SN 592 000:2024) sowie der VSA-Richtlinie Abwasserbewirtschaftung bei Regenwetter (2019) und bietet nutzerfreundliche Eingabemasken für verschiedene Oberflächentypen. Auch Versickerungsleistungen und Rückhaltevolumina werden praxisnah berechnet. Besonders wichtig: Die Anwendung bietet eine Hilfestellung für Planer, Bauträgerschaften und Gemeindebehörden, unter Einhaltung technischer Standards. Die rege Diskussion zeigte den Bedarf an einem einfachen, aktuellen Werkzeug. Rückmeldungen aus der Veranstaltung fliessen nun in die Fertigstellung ein – die Veröffentlichung des neuen Berechnungstools ist für Herbst 2025 vorgesehen.

Ausblick
Die Veranstaltung endete mit einem Apéro, der Raum für persönlichen Austausch und Vernetzung bot. Die 5. Informationsveranstaltung ist bereits in Planung – wir freuen uns auf ein Wiedersehen im 2026!

Kontakt: Dominique Zimmer, Tel. +41 71 353 65 39, E-Mail

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Neophyten - Weiterbildung für Werkhofmitarbeitende

Werkhofteams arbeiten oft entlang von Strassen, Wegen und Plätzen – genau dort, wo sich invasive Neophyten besonders stark ausbreiten. Damit problematische Arten erkannt und korrekt bekämpft werden können, braucht es grundlegende Fachkenntnisse. 

Auf Initiative der Gemeinde Teufen organisierte das Amt für Umwelt gemeinsam mit der Pflanzenschutzfachstelle des Landwirtschaftsamts am 14. Mai 2025 eine praxisorientierte Weiterbildung für die Werkhofmitarbeitenden der Gemeinde.

Im ersten Teil der Weiterbildung wurde die kantonale Strategie zur Neophytenbekämpfung vorgestellt. Der Fokus lag auf jenen Arten, die in Appenzell Ausserrhoden als besonders problematisch gelten und aktiv bekämpft werden. Im zweiten Teil führte der Neophytenbekämpfer der Region Mittelland, Remo Wagner, die Teilnehmenden auf einem kurzen Rundgang zu Standorten mit typischen Neophyten. Vor Ort erklärte er anschaulich, wie und weshalb diese Pflanzen bekämpft werden sollen.

Die Werkhofmitarbeitenden zeigten grosses Interesse an der Thematik, stellten viele Fragen und beteiligten sich rege an der Diskussion.

Das AfU und das Landwirtschaftsamt ziehen eine durchweg positive Bilanz und sehen grossen Nutzen in solchen Weiterbildungen. Gemeinden, die ebenfalls an einer Schulung für ihre Werkhofteams interessiert sind, dürfen sich gerne beim AfU melden.

Kontakt: René Glogger, Tel. +41 71 353 65 68, E-Mail

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Asiatische Hornisse: Augen auf und melden!

Asiatische Hornisse oder Europäische Hornisse: Die asiatische Hornisse ist ein etwa 3 cm grosses Insekt aus der Familie der Vespidae (Wespen) mit einem dunklen Körper und gelben Hinterleibsspitzen und Beinen. Vor allem über diese Kriterien lässt sich diese Art identifizieren und von anderen Arten, insbesondere von der europäischen Hornisse, unterscheiden. 

►Zur Medienmitteilung

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Gemeinsam für den Klimaschutz: Dritter Erfahrungsaustausch in Herisau

Am 19. Juni 2025 trafen sich im Zeughaus Ebnet in Herisau Vertreterinnen und Vertreter der Ausserrhoder Gemeinden sowie der kantonalen Verwaltung zum bereits dritten Erfahrungsaustausch zu Themen rund um den Klimawandel. Rund 30 Teilnehmende aus 13 Gemeinden nutzten die Gelegenheit, sich über Herausforderungen, Innovationen und weitere zentrale Fragestellungen rund um den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel auszutauschen und zu informieren.

Die Veranstaltung ermöglichte den Teilnehmenden einen inspirierenden Austausch und bot zahlreiche Anregungen durch praxisnahe Beispiele. So konnten sie unter anderem erfahren, wie das kommunale Energie- und Klimakonzept der Gemeinde Herisau entwickelt wurde. Darüber hinaus standen innovative, datenbasierte Ansätze für einen nachhaltigen öffentlichen Verkehr sowie das Thema Food Waste im Fokus. Abgerundet wurde das Programm durch die Vorstellung aktueller Projekte der Klimagruppe Stein AR.

Beim anschliessenden Apéro konnten die Themen rege weiterdiskutiert und neue Kontakte geknüpft werden. Die Veranstaltung hat wertvolle Impulse geliefert und erneut gezeigt, wie wichtig ein abgestimmtes und gemeinsames Handeln aller Beteiligten ist, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und Anpassungsstrategien umzusetzen. 

Zu den Referaten

Kontakt: Vera Stern, Tel. +41 71 353 65 37, E-Mail

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In eigener Sache

Wir begrüssen:

Am 5. Mai 2025 hat Seraina Brandes ihre Stelle als Fachspezialistin gewerbliche Emissionen (Einbrennkabinen, BHKW, Notstrom), Feuerungskontrolle (Öl und Gas) und Rohrleitungen in der Abteilung Luft und Boden aufgenommen. Sie erreichen Frau Brandes unter der Telefon Nr. +41 71 353 66 06 oder seraina.brandes@ar.ch.

Frau Sophia Erni absolviert von Juni bis August ein Praktikum im Amt.