Inhalt

Gartenpflege im Herbst

Vor dem Wintereinbruch stehen noch die letzten Gartenarbeiten an. Obst und Gemüse werden geerntet, Verblühtes wird entfernt und das Laub wird weggeräumt. Mit verschiedenen Tipps und Tricks kann die Biodiversität im Garten auch über die kalten Monate gefördert werden.

Mut zu wilden Ecken
Die Stängel von verblühten Stauden dürfen über den Winter gern stehen bleiben. Sie dienen Wildbienen und weiteren Insekten als Überwinterungsplatz, und die Samen werden von Vögeln gefressen. Auch optisch können Staudenbeete im Winter attraktiv sein, vor allem wenn die Frucht- und Samenstände von Raureif bedeckt sind. Das Laub von Bäumen und abgeschnittene Äste sind das ideale Baumaterial für einen Unterschlupf für Igel und andere Tiere. Der Haufen kann im Frühling weggeräumt oder kompostiert werden. Weil der pH-Wert beim Verrotten von Laub sinkt, eignet es sich auch bestens als Mulch für Rhododendron, Hortensien oder Heidelbeeren.

Die neue Saison vorbereiten
Blumenzwiebeln für den kommenden Frühling sollten noch vor dem ersten Frost gesetzt werden. Der Herbst eignet sich ausserdem perfekt, um einheimische Sträucher oder Stauden zu pflanzen oder umzusetzen. Nur für spätblühende Arten sowie für Gräser und Farne sollte der Frühling abgewartet werden. Blumenrasen oder Magerwiesen sollten vor dem Winter geschnitten werden, damit das Wachstum im Frühjahr nicht behindert wird und keine Verrottungsprozesse beginnen können, die Nährstoffe eintragen.

Anwendung von Unkrautvernichtungsmitteln
Auch in Privatgärten werden zur Entfernung unerwünschter Pflanzen Herbizide eingesetzt. Dabei gibt es einiges zu beachten. Bei unsachgemässer Anwendung besteht die Gefahr, dass die giftigen Chemikalien ins Grundwasser und in Oberflächengewässer gelangen. Bereits kleinste Konzentrationen haben schädliche Auswirkungen auf Fische, Amphibien und andere Wasserorganismen. Die eidg. Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung verbietet daher den Einsatz von Herbiziden überall dort, wo es keine Humusschicht gibt, in der Giftstoffe von Bodenorganismen abgebaut werden, bevor sie in Gewässer gelangen; dies insbesondere auf Dächern und Terrassen, auf und an Strassen, Wegen und Plätzen sowie auf Böschungen und Grünstreifen entlang von Strassen und Gleisanlagen. Im Falle eines Verstosses drohen eine Verzeigung und Busse. Vorsicht ist auch bei der Reinigung von Spritzen und weiterem Material geboten, das mit Herbiziden in Berührung kam. Das Abwasser muss aufbereitet werden und darf nicht (zum Beispiel über einen Meteorschacht) in Gewässer eingeleitet werden.

Alternative zu Herbiziden
Anstelle von Herbiziden werden auch Geräte zum Abdampfen oder Verbrennen von Unkraut angeboten. Da diese aber meist nicht in der Lage sind, die Wurzel vollständig zu zerstören, bleibt vor allem das Jäten von Hand übrig. Bei Unkraut im Rasen sind Massnahmen zur Bodenverbesserung wie Vertikutieren oder ein Verzicht auf Dünger wirkungsvoller gegen stickstoffliebende Unkräuter als Herbizide. Am naturfreundlichsten ist aber auch hier der Mut zur Unordnung und das Zulassen von Wildpflanzen.

Zusätzliche Informationen

Amt für Umwelt

Kasernenstrasse 17A
9102 Herisau
T: +41 71 353 65 35