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Neue Eignungskarte für Wärmenutzung

Wärmepumpen mit Erdsonden haben sich als klimaschonende Alternative zu Gas- und Ölheizungen etabliert. Nun liegt die überarbeitete kantonale Eignungskarte für Erdwärmesonden vor. Diese zeigt, wo die Wärmenutzung aus dem Untergrund möglich ist. Neu sind sämtliche abgeteuften Bohrungen in der Karte ersichtlich. Die Karte dient als Planungsinstrument für Bauherren, Planende und Installateure.

Die Erdwärmesondenkarte ist eine wichtige Grundlage für die Planung von Wärmepumpen-Anlagen mit Erdsonden. Sie gibt Auskunft darüber, ob Erdsonden auf einer bestimmten Parzelle grundsätzlich möglich oder nicht zulässig sind. Das Datenmodell der Erdwärmesondenkarte wurde nun vollständig überarbeitet und mit neuen Funktionen ergänzt. Wichtigste Neuerung für die Nutzenden der Karte ist die Darstellung aller bisher abgeteuften Bohrungen mit Angaben zu Tiefe und Erstellungsjahr. Als Grundlage für die Beurteilung der Zulässigkeit von Erdwärmesonden wurden neu der Kataster der belasteten Standorte und die Permanentrutschungen in die Eignungskarte integriert.

Unter www.geoportal.ch können Planende und Bauträgerschaften auf der kantonalen Erdwärmesondenkarte einfach überprüfen, ob am vorgesehenen Standort Erdsondenbohrungen erlaubt sind. Befindet sich der Bohrstandort im gelben Bereich der Karte, kann eine Bewilligung erteilt werden. Falls sich der geplante Bohrstandort im braunen Bereich befindet, ist eine Vorabklärung nötig, ob das Bohren der Erdwärmesonde mit zusätzlichen Auflagen erlaubt werden kann. Befindet sich der Standort im roten Bereich, sind Erdsondenbohrungen grundsätzlich nicht zulässig. Die Nutzung der Erdwärme ist sehr sinnvoll und wird vom Amt für Umwelt wo immer möglich bewilligt und gefördert. Im laufenden Jahr erteilte das Amt bereits ca. 100 Bewilligungen für Erdsonden.

Wärmepumpen, die mit Erdwärme betrieben werden (Sole/Wasser-Wärmepumpen) haben verglichen mit Luft/Wasser-Wärmepumpen den deutlich höheren Wirkungsgrad, da auch die Temperatur der Wärmequelle höher ist. So benötigen Sole/Wasser-Wärmepumpen anteilsmässig weniger Strom für dieselbe Menge an Wärmeenergie als Luft/Wasser-Wärmepumpen. Dies macht sich vor allem bei bestehenden, schlecht gedämmten Gebäuden, die entsprechend mehr Energie für Heizzwecke benötigen als Neubauten, bemerkbar. Deshalb wird in Gebieten, in welchen eine Erdsondenbohrung zulässig ist, generell die Installation einer Sole/Wasser-Wärmepumpe empfohlen. 

Wärmepumpentechnologie
Eine Wärmepumpe nutzt Umweltwärme mit tiefem Temperaturniveau und hebt diese mit Hilfe von Elektrizität auf ein höheres Temperaturniveau zur Raumwärmeerzeugung und zur Warmwasseraufbereitung an. Je höher die Umweltwärme (Quellentemperatur) desto effizienter ist die Wärmepumpe. Luft/Wasser-Wärmepumpen nutzen die Aussenluft als Wärmequelle und verbrauchen bei tiefen Aussentemperaturen mehr Elektrizität, um das erforderliche Temperaturniveau zu erreichen. Bei Sole/Wasser-Wärmepumpen dient das Erdreich als Wärmequelle. Das Erdreich eignet sich besonders gut als Wärmequelle: Ab etwa 10 Metern unter Terrain herrscht ein konstantes Temperaturniveau zwischen 8 und 9 Grad Celsius, welches sich pro 100 Meter Bohrtiefe um etwa 3 Grad erhöht. Bei einer typischen Sondenlänge von 200 Metern für ein Einfamilienhaus beträgt somit die nutzbare Quellentemperatur rund 15 Grad.

Zusätzliche Informationen

Amt für Umwelt

Kasernenstrasse 17A
9102 Herisau
T: +41 71 353 65 35