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Zustand der Appenzeller Luft

Appenzell Ausserrhoden misst seit 2001 die Luftqualität gemeinsam mit den Ostschweizer Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein im Verbund OSTLUFT.

Neben den technischen Messungen von OSTLUFT stützt sich Appenzell Ausserrhoden seit 1990 auch auf die Bioindikatoren mittels Flechten.

OSTLUFT: Luftmessungen und Beurteilung

Appenzell Ausserrhoden misst seit 2001 die Luftqualität gemeinsam mit den Ostschweizer Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein (OSTLUFT).

Zudem werden an mehreren Standorten NO2-Passivsammler für die Langzeitbeobachtung eingesetzt. Zusammen mit den Ergebnissen umliegender Stationen ergibt sich ein guter Überblick über die Belastungssituation auch in unserem Kanton. Der Überblick wird noch verbessert durch grenzüberschreitende Modellierungen der Schadstoffemissionen und der Schadstoffbelastung.

Im Gebiet von OSTLUFT wird an über 20 Standorten die Luftqualität anhand der Leitschadstoffe Stickstoffdioxid (NO2), Feinstaub PM10 und Ozon (O3) mit automatischen Messstationen in hoher zeitlicher Auflösung erfasst. Dieses Netz wird ergänzt durch zusätzliche Messsysteme, die räumlich und zeitlich flexibel eingesetzt werden können, um spezifische Fragen zu beantworten (z.B. ein dichtes Netz von NO2-Passivsammlern). Die Erkenntnisse über die Luftqualität lassen sich durch eigene Modellrechnungen vertiefen und anschaulich darstellen.

»» Link zu Jahresberichte von OSTLUFT

Flechten als Schadstoffindikator

Ein wichtiges Standbein zur Überwachung der Luftqualität im Appenzellerland waren die Untersuchungen der Flechtenvegetation. Die Gesamtbelastung der Luft anhand der Flechtenvegetation wurde 1991 zum ersten Mal in Appenzell Ausserrhoden beurteilt. In den Jahren 2000 und 2010 erfolgten erneute Erhebungen der Flechtenvegetation und Flechtenbelastung zur Erfolgskontrolle.

Flechten sind sensible Lebensgemeinschaften aus Pilzen und Algen. Baumbewohnende Flechten versorgen sich ausschliesslich über die Luft. Sie reagieren deshalb empfindlich auf Schadstoffe in der Luft. Flechten eignen sich daher auch als Luftgütezeiger (Bioindikatoren).

Ergebnisse der Flechtenuntersuchungen 1990 bis 2012

Der Zustand der Flechten an freistehenden Bäumen in Appenzell Ausserrhoden wurde nach 1990 und 2000 im Jahr 2010 zum dritten Mal untersucht.

  • 1991 bis 2000 konnten - nicht zuletzt dank technischen Fortschritten wie Katalysatoren und beim Heizen - grosse Fortschritte erzielt werden.
  • Die Verbesserung hat sich seit 2000 nicht im gleichen Mass fortgesetzt. Die Luftqualität nivellierte sich bei mittleren Werten: Zwar gibt es in Appenzell Ausserrhoden nirgendwo mehr Zonen mit sehr starker Belastung, dafür schrumpften die Zonen mit sehr geringer Belastung seit 2000.
  • Bei der Schwermetallbelastung hat sich die Verbesserung fortgesetzt.
  • Hingegen stieg die Belastung der Luft mit Ammoniak - insbesondere aus der Landwirtschaft - seit 2000 stark.

Herkunft der Schadstoffemissionen: Schadstoffbelastung nach Quellgruppen

Viele unserer Aktivitäten und Prozesse sind mit der Bildung von Schadstoffen verbunden. Eine grosse Zahl der Schadstoffe entstammt Verbrennungsprozessen. Andere entweichen bei der Verwendung entsprechender Substanzen (z.B. Lösungsmittel, Benzindämpfe).

Die Emissionsanteile der einzelnen Verursachergruppen sind sehr unterschiedlich. Dies zeigt auch die kantonale Emissionsbilanz bei den Leitschadstoffen Stickstoffoxide (NOx), flüchtige organische Verbindungen (VOC), Ammoniak (NH3) und dem klimawirksamen Kohlendioxid (CO2).

Technischer Fortschritt kann die Umwelt durch tiefere Emissionen bei einzelnen Arbeitsschritten oder Aktivitäten entlasten (z.B. Katalysator bei Ottomotoren, verbesserte Feuerungstechnik, Abluftreinigung). Andererseits können durch Aktivitätssteigerung oder Verlagerung auf andere Substanzen Probleme auch verschärft oder neue geschaffen werden.

Externe Publikationen

Jahresberichte von OSTLUFT - Der Luftqualitätsüberwachung der Ostschweizer Kantone und des Fürstentums Liechtenstein

Jahres- und Monatsberichte des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe (NABEL)

Zusätzliche Informationen

Amt für Umwelt

Kasernenstrasse 17A
9102 Herisau
T: +41 71 353 65 35