Geschätzte Leserin, geschätzter Leser
Damit die Umsetzung der Energie- und Klimastrategie im Gebäudebereich gelingt, braucht es mehr kompetente Fachkräfte. Mit der «Bildungsoffensive Gebäude» will die Branche dafür sorgen, dass in Zukunft genügend qualifizierte Fachleute zur Verfügung stehen. Lesen Sie mehr darüber und zu weiteren Themen aus den Bereichen Energie, Luft & Boden sowie Gewässerschutz.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.
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Die Energiezukunft braucht Fachpersonen
Die Energiebranche befindet sich im Wandel und bietet enorme Zukunftsaussichten. Energie bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebensstils. Es gibt drei zentrale Handlungsfelder, die besondere Aufmerksamkeit erfordern.
- Gebäude sind für rund ein Drittel des Gesamtenergieverbrauchs in der Schweiz verantwortlich. Ältere Gebäude, die vor 1980 errichtet wurden und nicht nachträglich gedämmt sind, verbrauchen bis zu sechsmal mehr Heizenergie als moderne Neubauten. Hier liegt ein enormes Einsparpotenzial, das Fachkräfte mit bauphysikalischem Wissen benötigt.
- Um die Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050 zu erreichen, müssen jährlich ca. 40'000 bis 50'000 Öl- und Gasheizungen durch mit erneuerbaren Energien betriebene Heizsysteme ersetzt werden. Dies schafft eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften für Heizungsinstallation und -planung.
- Der Ausstieg aus der Kernenergie und der Umstieg auf erneuerbare Energien verlagern die Wertschöpfung ins Inland. Besonders die Photovoltaik hat grosses Potenzial: Aktuell werden erst 10 % des Gesamtpotenzials an Solarstrom in der Schweiz genutzt.
Bauherrschaften wird empfohlen, bei der Auftragsvergabe auf Qualitätslabels und Standards zu achten. Firmen mit Labels wie z.B. "Die Solarprofis" oder qualifizierte Installateure und Planer gemäss WPSM-Liste, haben nachweislich Erfahrung in der Planung und Montage von qualitativ hochwertigen Solaranlagen und Heizungen. Motivieren Sie zudem Freunde und Bekannte für eine Schnupperlehre in eine spannende und zukunftsträchtige Berufslehre beispielsweise als Heizungsinstallateur/in, Solarinstallateur/in, Bauschreiner/in, Zimmermann/Zimmerin.
Das Bundesamt für Energie hat zusammen mit der Branche eine Bildungsoffensive gegen Fachkräftemangel in der Gebäudebranche (energieschweiz.ch) gestartet, um die dringend benötigten Fachkräfte auszubilden. Mit den richtigen Weichenstellungen kann die Schweiz ihre Energiezukunft nachhaltig gestalten.
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Neue Fördermassnahmen zur Dekarbonisierung von Gebäuden
Ab 1. Januar 2025 tritt das neue Klima- und Innovationsgesetz (KIG) in Kraft, welches ein zusätzliches Impulsprogramm zur Dekarbonisierung des Schweizer Gebäudeparks vorsieht. Ziel ist es, bis 2050 keine Treibhausgase mehr durch Gebäudeheizungen freizusetzen.
Im Rahmen des Impulsprogramms fördert der Bund mit einem Betrag von 200 Mio. Franken pro Jahr und befristet auf zehn Jahre den Ersatz von grossen Öl-, Gas- und Elektrodirektheizungen (über 70 kW Leistung), den Ersatz von ortsfesten dezentralen Elektrodirektheizungen (ohne hydraulisches Wärmeverteilsystem) sowie die Gesamtsanierung der Gebäudehülle. Neben der Reduktion von Treibhausgasen liegt der Fokus bei der Einsparung (Energieeffizienz) und der Versorgungsicherheit im Bereich der Energie. Der Vollzug des neuen Programms obliegt den Kantonen und erfolgt im Rahmen der bestehenden Strukturen.
Für Appenzell Ausserrhoden bedeutet dies eine Anpassung des bestehenden kantonalen Förderprogramms. Dies wird dahingehend erweitert, dass die vom Bund vorgegebenen Massnahmen und Fördersätze des Impulsprogramms integriert werden. Besonders profitieren werden grössere Gebäude und Gebäude mit Elektrodirektheizungen. Insbesondere Letzteres ist relevant für Appenzell Ausserrhoden, da im Kanton relativ viele solcher Heizungen installiert sind und eine Sanierungspflicht bis 31. Dezember 2037 besteht.
Beantragung Fördergelder
Beitragsgesuche für die neuen Massnahmen können ab dem 13. Januar 2025 unter «portal.dasgebaeudeprogramm.ch/ar» erfasst werden. Gesuche sind zwingend vor Installationsbeginn einzureichen. Das kantonale Förderprogramm Energie 2021 Plus ist auf der kantonalen Website in der Rubrik Kantonale Förderung einsehbar. Die angepassten Massnahmen und Bedingungen werden ab dem 1. Januar 2025 aufgeschaltet.
Kontakt: Stéphanie Bernhardsgrütter, +41 71 353 65 25, E-Mail
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Aktualisierte Vollzugshilfe Industrie- und Gewerbelärm
Im Oktober 2024 wurde eine aktualisierte Vollzugshilfe des Bundes für Industrie- und Gewerbelärm publiziert. Da der Lärmvollzug in Appenzell Ausserrhoden bei den Gemeinden ist, dient diese Vollzugshilfe den Gemeinden im täglichen Umgang mit dem Thema Lärm bei Industrie und Gewerbeanlagen.
Diese aktualisierte Version berücksichtigt neuere Erkenntnisse zum Beispiel im Bereich der Wärmepumpen: Dabei werden neue rechtliche Aspekte wie Bundesgerichtsurteile und deren Relevanz erläutert (Standortwahl bei Wärmepumpen), aber auch technische Aspekte vermittelt, so zum Beispiel im Anhang 2 zur Messung des Schallleistungspegels von Wärmepumpen bei der neu definierten Aussentemperatur von 2°C. Neben Wärmepumpen gibt es auch weitere Bereiche von Interesse, so zum Beispiel die Beurteilung eines Landwirtschaftsbetriebs oder Änderung der Betriebszeiten von Anlagen. Es wird bei vielen Beispielen erwähnt, wo weiterführende Informationen zu finden sind, sollte die gegebene Information nicht genügen. Zusätzlich wird im Anhang A auch genauer definiert, was in einem Lärmgutachten für Industrie und Gewerbeanlagen alles beschrieben und hergeleitet werden muss. Insbesondere dem Thema der Unsicherheiten der rechnerisch ermittelten Resultate ist dabei inskünftig mehr Beachtung zu schenken.
Zur Vollzugshilfe des BAFU Ermittlung und Beurteilung von Industrie- und Gewerbelärm
Kontakt: Fabian Huber, +41 71 353 65 34, E-Mail
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Seminar für Wasserversorgungen - Rückblick
Das Amt für Umwelt führte am 6. November 2024 das jährliche Seminar für die Wasserversorgungen im Kanton sowie aus benachbarten Gebieten in Schwellbrunn für mehr als 90 interessierte Teilnehmende durch. Die Vorträge der diesjährigen Veranstaltung sind hier einsehbar.
Smart Metering Daniel Baumann vom EW Sirnach berichtete über die Erfahrung bei der Einführung des Smart Meters. Ein Vorteil ist der Zeitgewinn bei Verbrauchsablesung und Rechnungsstellung – der Smart Meter könnte jedoch auch noch weitergehend für die Netzüberwachung genutzt werden. Das Datenschutzrecht und eine fehlende Bereitschaft von Hausbesitzern zur digitalen Umstellung gehören zu den grössten Herausforderungen. Die Einführung des Smart Meters bedarf einer gesetzlichen Grundlage, z.B. im Wasserversorgungsreglement – im Unterschied zu den Stromzählern gibt es bei den Zählern für den Wasserverbrauch jedoch keine gesetzliche Frist für die Einführung.
Quellen als Lebensräume Quellen als Lebensräume sind selten geworden: Viele natürliche Quellen wurden für die Trinkwassernutzung gefasst oder zur Intensivierung der Landnutzung drainiert. Natürliche Quellen sind v.a. noch im Wald oder im Sömmerungsgebiet zu finden. Martin Gassner vom kantonalen Amt für Raum und Wald erläutert die herausragende Bedeutung dieser Lebensräume aus Sicht des Naturschutzes: Die konstante und gute Wasserqualität begünstigt eine einzigartige Flora und Fauna (z.B. Feuersalamander und Quelljungfern). Zurzeit werden im Kanton ungefasste Quellen bzw. natürliche Quelllebensräume kartiert und deren Schutzwürdigkeit beurteilt. Dazu ist die Fachstelle Naturschutz auch auf Informationen von ortskundigen Personen, wie z.B. Fachleute aus der Wasserversorgung, und Interessierte für die Quellkartierung angewiesen. Kontakt: Martin Gassner, E-Mail, +41 71 353 68 17.
Zusammenarbeit in der Wasserversorgung – eine Auslegeordnung Thomas Scherrer, technischer Leiter der Wasserversorgung Herisau, gibt einen Einblick über die Zusammenarbeit der Wasserversorgungen im Appenzeller Hinterland. Die Wasserversorgungen arbeiten heute in Verbünden und Zweckverbänden zusammen und vernetzen sich zur gegenseitigen Unterstützung auch über das Kantonsgebiet hinaus. Die Zusammenarbeit ist vielschichtig und erstreckt sich über gemeinsame Lagerhaltung für Notfallmaterial, Fernwirkanlagen, Pikettvertretungen bis zu regionaler Aus- und Weiterbildung. Synergien werden genutzt. Die zunehmende Reglementierung und Gesetzgebung, anspruchsvollere Kunden, steigende Kosten und Verhandlungen mit Grundeigentümer sind heute grosse Herausforderungen für die Wasserversorgungen. Mit Kooperationen und Zusammenschlüssen können diese besser gemeistert werden.
Dominique Zimmer ist seit 1. November im Amt für Umwelt und leitet die Abteilung Wasser und Stoffe. Er hat neu den Vorsitz des Kontaktgremiums Wasser. Als Auftakt in seine neue Funktion stellte er das integrale Wassermanagement des Kantons Thurgau vor, wo gebietsweise aufgrund der Wasser-intensiven Landwirtschaft in Trockenzeiten grosse Herausforderungen bestehen.
Das nächste Wasserversorgungsseminar findet am Mittwoch, 12. November 2025 in Speicher statt.
Kontakt: Mathias Kürsteiner, +41 71 353 65 33, E-Mail
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Brandgefährlich! Korrekte Entsorgung von Akkus und Elektrogeräten
Falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien bergen hohe Brandgefahr: Brände in Haushalten, Sammelfahrzeugen und Recyclinganlagen nehmen zu. Die nationale Kampagne «Brandgefahr» klärt über die richtige Entsorgung auf – für mehr Sicherheit und Umweltschutz. Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, lanciert Swiss Recycle gemeinsam mit den Sammelsystemen für Batterien (INOBAT) und Elektro- und Elektronikgeräte (SENS eRecycling und Swico) eine nationale Sensibilisierungskampagne. Über die Website brandgefaehrlich.ch wird die Bevölkerung umfassend über die Gefahren von falsch entsorgten Akkus und Elektrogeräten sowie über die richtige Entsorgung informiert.
Aufklärungs- und Schulungsfilm Der Film macht sowohl auf die Gefahr von falsch entsorgten Elektrogeräten und Akkus wie auch auf die Wichtigkeit der sicheren Sammlung, Lagerung und Transport aufmerksam. Somit kann er auch zu Schulungszwecken auf Recyclinghöfen eingesetzt werden. Der Film steht auf brandgefährlich.ch zum Download bereit.
Praxiskurs Im ersten Halbjahr 2025 beginnt zudem ein Praxiskurs, der wertvolle Informationen und praktische Tipps für kommunale und private Sammelstellen vermittelt. Gleichzeitig wird erläutert, wie die wichtigsten Vorschriften zur Lagerung und Beförderung von Lithiumbatterien an kommunalen Sammelstellen in der Praxis effizient umgesetzt werden können. Weitere Informationen finden Sie hier.
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Toolbox Nachhaltige Beschaffung Schweiz: Von Tipps und Tools profitieren
Nachhaltige Beschaffung wirft oftmals Fragen auf – da kann ein Blick in die Toolbox Nachhaltige Beschaffung Schweiz helfen. Dieser digitale Werkzeugkasten unterstützt Vorhaben in der nachhaltigen öffentlichen Beschaffung mit Informationen zu rechtlichen Grundlagen, spezifischen Merkblättern und guten Praxisbeispielen für verschiedene Produktgruppen. Ob als Nachschlagewerk oder als hilfreiches Werkzeug: Es ist ein Link zu gebündeltem Wissen.
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Das Jahresende ist kein Ende, das Neujahr kein Neuanfang. Vielmehr ist beides ein Weitermachen mit der Weisheit, die uns die Erfahrung gelehrt hat.
Wir wünschen gemütliche, erholsame Weihnachtstage sowie ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr.
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