Holzenergie ist erneuerbar und damit nach der Wasserkraft eine der wichtigsten Formen der nachhaltigen Energiegewinnung in der Schweiz. Aus diesem Grund unterstützt der Kanton den Ersatz von direkt-elektrischen oder fossilen Heizungen durch Holzfeuerungen mit finanziellen Beiträgen.
Fast 60 % aller Wohnbauten in Appenzell Ausserrhoden werden fossil – das heisst mit Erdöl oder mit Erdgas – beheizt. Weltweit wird im Moment jährlich so viel Erdöl und Erdgas verbrennt wie die Natur in etwa einer Million Jahre gebildet hat. Die Verbrennung von fossilen Brennstoffen führt zur Erhöhung der Konzentration von Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre. Dies bewirkt eine kontinuierliche Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur auf der Erde. Infolge der Erwärmung werden die Ökosysteme der Erde durcheinandergebracht – mit verheerenden Folgen; das Eis schmilzt, der Meeresspiegel steigt und Naturkatastrophen (z.B. Dürren, Hochwasser, Extremwettereignisse) nehmen zu.
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Im Verlauf seines Wachstums bindet ein Baum das in der Luft vor-handene Kohlendioxid (CO2); er verwendet Kohlenstoff (C), um Holz zu bilden und gibt Sauerstoff (O2) an die Umgebung ab. Bei der Verbrennung oder Verrottung von Holz verbindet sich der im Holz gebundene Kohlenstoff erneut mit dem Sauerstoff der Luft und gelangt wieder als CO2 in die Atmosphäre. Aus diesem Grund ist eine Holzheizung CO2-neutral für die Umwelt.
Moderne geschlossene Feuerstellen mit einem Wärmeverteilsystem (Radiatoren oder Bodenheizung) haben eine grosse Heizwirkung und garantieren eine optimale, vollständige und emissionsarme Verbrennung. Und eine Zentralheizung mit Pelletskessel ist punkto Heizleistung und Bedienungskomfort einer Öl- oder Gasheizung ebenbürtig.
Der Brennstoff Holz kann als Vollheizung oder aber auch als Zusatzheizung eingesetzt werden. Optimal ist die Kombination von Holzenergie mit Solarenergie: Ein thermischer Solarkollektor trägt beispielsweise die Hauptlast für die Brauchwassererwärmung und unterstützt die Holzfeuerung beim Heizen. Die Holzfeuerung sorgt für die nötige Raumwärme und trägt an bewölkten Wintertagen auch zur Brauchwassererwärmung bei. Auch wird durch die Nutzung von Holz die regionale Wertschöpfung gefördert. Es werden Arbeitsplätze geschaffen, Importkosten vermieden und Steuereinnahmen generiert. Im Gegensatz zur Nutzung von Erdöl und Erdgas bleiben bei der Energieholznutzung die Investitionen und die Arbeitsplätze in der Region und im Inland.
Handbeschickte Stückholzfeuerungen oder Pelletsfeuerungen mit Tagesbehälter können in kleinen Ge-bäuden die nötige Wärme bereitstellen. Bei grösseren Gebäuden oder Heizzentralen für Wärmenetze kommen automatische Holzfeuerungen zum Einsatz. Der Kanton fördert den Ersatz von fossilen wie auch von direkt-elektrischen Heizsystemen durch Holzfeuerungen mit einem grosszügigen Förderbeitrag. Unterschieden wird zwischen drei verschiedenen Fördermassnahmen:
M-02 Stückholzfeuerung
Gefördert werden Stückholzfeuerungen bis 70 kW (Kessel-Feuerungswärmeleistung) als Hauptheizung in bestehenden Gebäuden als Ersatz einer Heizöl-, Erdgas- oder Elektroheizung. Pelletsfeuerungen mit Ta-gesbehälter erhalten dieselben Beiträge.
M-03 Automatische Holzfeuerung bis 70 kW
Gefördert werden automatische Holzfeuerungen bis 70 kW (Kessel-Feuerungswärmeleistung) als Haupt-heizung in bestehenden Gebäuden als Ersatz einer Heizöl-, Erdgas- oder Elektroheizung.
M-04 Automatische Holzfeuerung ab 70 kW
Gefördert werden automatische Holzfeuerungen ab 70 kW (Kessel-Feuerungswärmeleistung) als Haupt-heizung in bestehenden Gebäuden als Ersatz einer Heizöl-, Erdgas- oder Elektroheizung.
Fördergesuche sind zwingend vor Baubeginn mit allen notwendigen Unterlagen einzureichen. Auf Gesuche, welche erst später eingereicht werden, wird nicht eingetreten.
Link zur Rubrik Förderung auf der kantonalen Webseite
»» M-02 Stückholzfeuerung
»» M-03 Automatische Holzfeuerung bis 70 kW
»» M-04 Automatische Holzfeuerung ab 70 kW
Kontakt: Verein Energie AI/AR, Tel. +41 71 353 09 49, info@energie-ar-ai.ch
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