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Newsletter Amt für Umwelt
Juni 2023 (Vollversion)

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Der Ausserrhoder Regierungsrat hat die Klimastrategie für den Kanton Appenzell Ausserhoden Ende Oktober 2021 beschlossen. Durch aktives und vorausschauendes Handeln sollen die THG-Emissionen gesenkt und negative Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt, Bevölkerung und Wirtschaft des Kantons reduziert werden. Die Berichterstattung für das Jahr 2022 liegt vor. Lesen Sie mehr dazu und zu weiteren Themen aus den Bereichen Luft,  Gewässerschutz und Energie.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.

Klimastrategie des Kantons Appenzell Ausserrhoden auf Kurs

Der Kanton Appenzell Ausserrhoden hat im vergangenen Jahr seine Anstrengungen im Klimaschutz und bei der Klimaanpassung intensiviert. Wie aus der Berichterstattung zur Klimastrategie 2022 hervorgeht, wurde mit der Umsetzung diverser neuer Massnahmen begonnen und bestehende verstärkt. Damit werden wichtige Beiträge zur Senkung der Treibhausgasemissionen und Reduktion der negativen Auswirkungen des Klimawandels auf Umwelt, Bevölkerung und Wirtschaft geleistet.

Die 2021 beschlossene Klimastrategie umfasst 24 Massnahmen in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung, von denen elf als prioritär eingestuft wurden. Ein Beispiel für eine umgesetzte Massnahme ist der Aufbau einer Anlaufstelle bezogen auf klimabedingte Schadorganismen. Dank den Meldungen und dem Monitoring können klimabedingte Schadorganismen frühzeitig erkannt und bekämpft werden. Solche Schadorganismen finden aufgrund des Klimawandels immer bessere Bedingungen vor und können sich entsprechend immer weiter ausbreiten. So zum Beispiel der Schwammspinner, welcher zu erheblichen Blattverlusten an Laubbäumen (insbesondere Obstbäume, Eichen und Hainbuchen) führt.  

Die Erfolgskontrolle der Klimastrategiemassnahmen obliegt dem neugebildeten Kontaktgremium Klima. Es zeichnet auch verantwortlich für die Zusammenarbeit mit den Gemeinden auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele. 

»» Link: www.ar.ch/klima

Kontakt: Vera Stern, Tel. +41 71 353 65 37, E-Mail

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OSTLUFT Jahresbericht 2022

Verbesserung der Luftqualität weiterhin notwendig

Die bisherige Verbesserung der Luftqualität in der Ostschweiz hat sich 2022 auch nach den Corona-Jahren bestätigt. Erfolge zeigen sich seit einigen Jahren vor allem bei den Stickoxiden und beim Feinstaub. Grossflächige Grenzwert­überschreitungen gibt es aber nach wie vor bei Ozon, Ammoniak und krebserregendem Russ, teilweise auch beim Feinstaub PM2.5. Zum Gesundheitsrisiko durch Feinstaub tragen neben dem Verkehr auch die Holzfeuerungen wesentlich bei. 

Messungen in Dörfern mit hohem Anteil an Holzfeuerungen, wie zum Beispiel in Ebnat-Kappel, zeigen bei den für Holzfeuerungen typischen Feinstaub-Bestandteilen eine geringere Abnahme als für die übrigen Luftschadstoffe im Siedlungsraum. Davon sind vor allem die krebserregenden Bestandteile Russ und polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) betroffen. Die Belastung durch Benzo(a)pyren in Ebnat-Kappel zählt weiterhin zu den höchsten der Schweiz. Auch ist die Russbelastung dort gleichhoch wie am Autobahnstandort in Opfikon Balsberg oder in der Stadt Zürich. 

Massnahmen schützen die Gesundheit
Dank der Verschärfung der Abgas-Grenzwerte für Motorfahrzeuge und deren verstärkte Kontrolle, hat die Luftbelastung durch Motorenabgase in den letzten Jahren weiter abgenommen. Zusätzliche Verbesserungen der Luftqualität sind auch durch den Ersatz fossil betriebener Fahrzeuge durch Elektrofahrzeuge zu erwarten. Die Landwirtschaft ist Hauptquelle der übermässigen Ammoniak-Belastungen. Zu deren Verringerung sind emissionsmindernde Techniken beim Ausbringen der Gülle resp. der Gülleagerung, welche in der Luftreinhalte-Verordnung ab 2024 festgeschrieben sind, wichtige Schritte. Eine Herausforderung liegt auch bei den Holzfeuerungen. Die Zunahme von Holzfeuerungen anstelle von fossilen Heizungen bedingt zusätzliche Anstrengungen für einen emissionsarmen Betrieb der als klimafreundlich geltenden Holzfeuerungen. 

Die wichtigen Massnahmen sowie Detailangaben zur allgemeinen Entwicklung können Sie im OSTLUFT Jahresbericht 2022 nachlesen.

Links:
»» OSTLUFT Jahresbericht 2022 (Miniwebsite)
»» OSTLUFT Website mit aktuellen Messwerten
»» Medienmitteilung von OSTLUFT: Verbesserung der Luftqualität weiterhin notwendig

Kontakt: Peter Federer, Tel. +41 71 353, 65 29, E-Mail

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Erste Grundwasserschutzareale öffentlich aufgelegt und genehmigt

Die beiden Grundwasserschutzareale Gerstenrüti, Urnäsch, und Untere Müli, Schwellbrunn, wurden vom Departement Bau und Volkswirtschaft genehmigt. Es sind die ersten Grundwasserschutzareale, die durch den Kanton ausgeschieden wurden.

Das Amt für Umwelt hat in den letzten Jahren kantonsweit rund 260 provisorisch geschützte private Quellen überprüfen lassen. Dabei wurden das öffentliche Interesse und der Schutzstatus neu beurteilt. Ziel der Überprüfung ist mehr Planungssicherheit und die Entlastung privater Quell- und Grundeigentümer, Bauherren und Behörden. Bei zirka zwei Dutzend Quellgruppen, die zurzeit nicht von der öffentlichen Wasserversorgung genutzt werden, bei denen aber ein öffentliches Interesse nachgewiesen ist, muss vom Kanton vorsorglich ein Schutzareal ausgeschieden werden. Gemäss kantonaler Umwelt- und Gewässerschutzverordnung (UGsV) liegt der Schutz von Quellen im öffentlichen Interesse, wenn diese mindestens eine Schüttung von 10 l/min in guter und mindestens eine Schüttung von 100 l/min in beliebiger Wasserqualität aufweisen. 

Neben den bereits genehmigten zwei Grundwasserschutzarealen läuft derzeit bei vier weiteren das öffentliche Planauflageverfahren in den Gemeinden. Es sind dies die Grundwasserschutzareale Müllersberg, Heiden, Helchen, Hundwil sowie Ergeten und Schlosswilen in Herisau. Bei sieben Arealen werden aktuell der hydrogeologische Bericht, das Schutzarealreglement und der Schutzarealplan für die öffentliche Planauflage ausgearbeitet. Dies betrifft die Grundwasser­schutzareale Langgschwend, Oberhaumösli, Osteregg, Schwizeren und Zürchersmühle in Urnäsch, Mooshalde, Waldstatt und Wies, Hundwil. 

Das Amt für Umwelt nimmt bei der Schutzarealausscheidung durch den Kanton die Rolle des "Antragstellers" ein, vergleichbar mit den öffentlichen Wasserversorgungen der Gemeinden, die bei der Ausscheidung von Grundwasserschutzzonen zuständig sind. Die Prozesse für den Ablauf und die Genehmigung sind auf der Website des Amtes für Umwelt beschrieben und schematisch dargestellt.

Links:
»» Ausscheidung von Grundwasserschutzzonen und -arealen (Website AFU)
»» Gewässerschutzkarte AR

Kontakt: Valentin Lanz, Tel. +41 71 353 65 39, E-Mail

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Infobroschüre zum Herbizid- und Biozidverbot

Auf und entlang von sämtlichen Plätzen, Dächern, Terrassen, Strassen etc. ist die Anwendung von Herbiziden und Bioziden grundsätzlich nicht erlaubt. Eine neue Broschüre zeigt alternative Möglichkeiten im Umgang mit Wildbewuchs und zur Bekämpfung von Problempflanzen auf.

Die sanu ag hat mit dem Jardin Suisse (Unternehmerverband Gärtner Schweiz) und dem BAFU die Infobroschüre «Herbizid- und Biozidverbot auf Strassen, Wegen und Plätzen» überarbeitet und den neusten Gesetzesänderungen der Chemikalien-Risikoreduktionsverordnung (ChemRRV) angepasst. 

Die Informationsbroschüre richtet sich primär an Werkhöfe, Tiefbauämter, Unterhaltsdienste und Hauswartungen. Kurz und prägnant werden die geltenden Anwendungseinschränkungen bei der Verwendung von Herbiziden und anderen Bioziden erläutert. Es wird aber auch ausführlich auf Massnahmen und Methoden zum Ersatz von Herbiziden und Bioziden eingegangen. Die Broschüre ist ein sehr gutes Hilfsmittel für jeden Verantwortlichen von Unterhaltsdiensten.

In der vorliegenden Version der Broschüre wird auch auf rechtliche Neuerungen eingegangen. Zum Beispiel auf die Einschränkung von Mitteln gegen Algen und Moose (seit 2020) oder die eingeschränkte Zulassung von Pflanzenschutzmitteln für die nichtberufliche Verwendung seit dem 1. Januar 2023. Zudem müssen ab 2026 berufliche Anwenderinnen über eine gültige Fachbewilligung verfügen, wenn sie Pflanzenschutzmittel kaufen wollen.

»» Link zur Infobroschüre

Kontakt: René Glogger, Tel. +41 71 353 65 68, E-Mail

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Amt für Umwelt am «Climate Campus Day» in Trogen

Am 4. Mai 2023 fand an der Kantonsschule Trogen der erste Klimatag statt. In 41 verschiedenen Workshops konnten sich die Lernenden mit Nachhaltigkeitsthemen auseinandersetzen. 

Die Abteilung Energie des Amtes für Umwelt führte den Workshop «Energiewende: Klima- und Umweltpolitik» durch. Die Schülerinnen und Schüler lernten zunächst die klimapolitischen Ziele und Instrumente des Bundes und des Kantons kennen. Im Anschluss beschäftigten sie sich mit dem Klima- und Innovationsgesetz, über welches am 18. Juni abgestimmt wird. In Gruppen nahmen sie die Rollen der Befürworterinnen und Befürworter, Gegnerinnen und Gegner und der neutralen Medienschaffenden ein. Nach einer Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Gesetzes entwickelten sie filmische Kurzbeiträge, in denen sie ihre Rolle vertraten. Es entstanden kreative, überzeugungsstarke und unterhaltsame Beiträge.

Im Workshop der Abteilung Wasser und Stoffe wurden die Auswirkungen des Klimawandels wie vermehrte Hitze und Trockenheit, aber auch mehr Starkniederschläge auf den Kanton diskutiert. Die Teilnehmenden lernten Anpassungs­massnahmen kennen, z.B. das sogenannte Schwammstadt-Konzept, und beurteilten anschliessend in Gruppenarbeiten die aktuelle Gestaltung des Kanti-Areals. Sie fanden heraus, dass ein Grossteil des Regenabwassers, das heute auf dem Areal anfällt, über versiegelte Flächen direkt in die Kanalisation abgeleitet wird — es besteht also noch viel Potenzial für Versickerung, Kühlung und Bewässerung mit Regenwasser, sowie Entsiegelung und Begrünungen. Eine weitere Gruppe befasste sich mit dem Thema Hochwasserschutz. Mithilfe der Gefährdungskarte für Oberflächenabfluss machten sie Stellen auf dem Campus aus, an denen grössere Wasseransammlungen bei einem Extremereignis erwartet werden, schätzten den heutigen Stand beim Objektschutz grob ein und entwickelten konkrete Verbesserungsvorschläge. Die besten Schülerideen sollen nun in die weitere Arealentwicklung einfliessen.

Die AFU-Mitarbeitenden schätzten den interessanten Austausch mit den Lernenden an diesem Anlass und waren von deren gelungenen Beiträgen beeindruckt. Wir bedanken uns bei der Kantonsschule Trogen für die Organisation dieses spannenden Anlasses.

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Hangrutsch trübt Goldach

In den letzten Monaten wurden in der Goldach im Gebiet zwischen dem Chastenloch in Trogen und Achmühle in Speicherschwendi immer wieder Trübungen des Gewässers beobachtet. Der Schadendienst des Amtes für Umwelt konnte die Ursache der Wassertrübung auf ein schwer zugängliches Gebiet ca. 500 Meter unterhalb Bad Trogen eingrenzen. Der Drohnenzug vom Zivilschutz Appenzell Ausserrhoden hat nun dieses Gebiet, im Volksmund "sieben Gonten" genannt, mit einer Drohne überflogen und Hangrutschungen festgestellt (siehe Abbildung). Weitere Hangrutschungen können nicht ausgeschlossen werden. 

Insbesondere bei Regenfällen und nassen oder auftauenden Böden wird Erd-/Felsmaterial in die Goldach verfrachtet. Lehmiges Material verfärbt das Wasser gräulich und die Farbe erinnert an Gletschermilch. Diese natürlichen Trübungen treten vor allem bei Regenwasserverhältnissen auf und sind für das Gewässer wenig kritisch. Bei Trockenwetter und niedrigen Wasserspiegeln wird grobkörniges Material aus dem Hangrutsch in den Sandsteinbecken der Goldach zurückgehalten. Die Rutschung liegt im Gebiet des Geotopkomplexes "Chastenloch" mit vielen eiszeitlichen Spuren, zu welchen auch die "Gonten" Gletschermühlen gehören.  

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Öffentliche Infoveranstaltung zum Thema Windenergie AR

Damit auch im Winter genügend Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht, werden Windkraftanlagen benötigt. Denn Wind hat das Potential, die in den Wintermonaten tiefen Energieerträge aus anderen Quellen, wie z.B. der Photovoltaik, zu kompensieren und zu ergänzen. 

Die Appenzeller Energie (Vereinigung zur Förderung umweltfreundlicher Energien) organisiert eine öffentliche Veranstaltung zum Thema Windenergie in Appenzell Ausserrhoden:

Donnerstag, 22. Juni 2023 um 20 Uhr im Lindensaal Teufen.

Markus Fäh, Kantonsplaner AR (Leiter Amt für Raum und Wald), wird die Studie «Eignungsgebiete Windenergie AR» vorstellen. Im Rahmen der Studie wurden Eignungsgebiete ermittelt, welche ein möglichst gutes Verhältnis von Schutz- und Nutzungsinteressen aufweisen. Die Bewertung und die Einteilung der Schutzkriterien mussten zudem auf das «Konzept Windenergie» des Bundes abgestützt sowie an die kantonalen Gegebenheiten (u.a. Streusiedlung) angepasst werden. Von elf analysierten Gebieten wurden sechs als geeignet eingestuft. Die Gebiete wurden mit den Nachbarkantonen Appenzell Innerrhoden und St. Gallen abgestimmt.

Zudem wird Josias Gasser die Grosswindanlage der CalandaWind AG in Chur-Haldenstein vorstellen und aus 10 Jahren Betriebserfahrung berichten.

»» Link: Publikationen Eignungsgebiete Windenergie (AFU-Website)

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Jetzt brillante Energieprojekte für den Watt d'Or 2024 einreichen

Der Watt d'Or, die prestigeträchtige Auszeichnung des Bundesamts für Energie, wird am 11. Januar 2024 zum siebzehnten Mal verliehen. Es werden überraschende, innovative und zukunftsweisende Energie-Initiativen und
-Projekte gesucht. Vorschläge können bis Mitte Juli 2023 eingereicht werden. 

Bewerbungen für den Watt d'OR werden in vier Kategorien entgegengenommen:

  1. Energietechnologien
  2. Erneuerbare Energien
  3. Energieeffiziente Mobilität
  4. Gebäude und Raum

Bewerben können sich Gemeinden, Städte, Kantone, Vereine und Verbände, Einzelpersonen, kleine und grosse Unternehmen oder Organisationen aus Wissenschaft, Gesellschaft, Umwelt, Politik und Kultur. Die eingereichten Vorschläge müssen aktuell sein, das heisst, zwischen August 2022 und Juli 2023 müssen entscheidende Aktivitäten erfolgt sein. 

Weitere Informationen finden sich auf der Website www.wattdor.ch.

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In eigener Sache

Ende Mai ist Jacqueline Cerf in den frühzeitigen Ruhestand getreten. Wir danken ihr herzlich für den langjährigen und wertvollen Einsatz und wünschen ihr einen reibungslosen Übergang in den neuen Lebensabschnitt mit vielen Erlebnissen und guter Gesundheit.

Wir begrüssen:

Am 1. April 2023 hat Sandra Bösch-Schoch ihre Stelle als Fachspezialistin landwirtschaftliche Baugesuche aufgenommen. Sie ersetzt Jacqueline Cerf. Sie erreichen Sandra Bösch-Schoch unter der Telefon Nr. +41 71 353 65 67 oder sandra.boesch@ar.ch.

Wir verabschieden:

Frau Anja Taddei wird Ende Juni das Amt für Umwelt verlassen, um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Die Stelle «Fachspezialist/in Fliessgewässer und Fischerei» ist ausgeschrieben.