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Windenergie
Die Kraft des Windes zu nutzen ist keine neue Idee: Früher hauptsächlich für das Mahlen von Getreide, das Wasserpumpen (z.B. Windturbine Gäbris) oder als Antrieb für die Schifffahrt, im Laufe des 20. Jahrhunderts vor allem in unserer Freizeit (Segel-, Surf- und Flugsport) und heute immer mehr zur Stromerzeugung.
Windenergie in Appenzell Ausserrhoden
Im aktuell gültigen Richtplan von Appenzell Ausserrhoden sind drei Standorte (Hochalp, Hochhamm, Suruggen) als Eignungsgebiete für Windkraftanlagen als so genannte Vororientierung festgehalten.
Nun wurde eine neue Studie zur Ermittlung von Eignungsgebieten für Windenergie im Kanton Appenzell Ausserrhoden erarbeitet. Ziel war, den bestehenden Richtplaneintrag im Rahmen einer Gesamtbetrachtung zu überprüfen. Für die Studie wurden alle Eignungsgebiete ermittelt, die ein möglichst gutes Verhältnis von Schutz- und Nutzungsinteressen aufweisen. Die Bewertung und die Einteilung der Schutzkriterien mussten zudem auf das «Konzept Windenergie» des Bundes abgestützt sowie an die kantonalen Gegebenheiten (u.a. Streusiedlung) angepasst werden. Von elf analysierten Gebieten wurden sechs als geeignet eingestuft. Fünf wurden aus Gründen des Landschaftsschutzes, des geringen Potenzials oder der Siedlungsstruktur ausgeschieden. Die Gebiete wurden mit den Nachbarkantonen Appenzell Innerrhoden und St. Gallen abgestimmt.
Standortbeurteilung gemäss der Studie:
Sehr gut geeignet (1. Priorität): |
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Gut geeignet (Reservegebiete für künftige Entwicklungen, 2. Priorität): |
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Weniger gut geeignet |
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Übersichtskarte der Eignungsgebiete
Über die Hälfte des Ausserrhoder Strombedarfs könnte mit Windenergie gedeckt werden
Schätzungen gehen davon aus, dass der Strombedarf in Appenzell Ausserrhoden in den nächsten Jahren von heute 320 auf rund 350 GWh pro Jahr steigen wird. Gemäss kantonalem Energiegesetz sollen bis 2035 40 % davon aus erneuerbarer Energie stammen, also rund 140 GWh. Die sechs Eignungsgebiete zusammen würden bei Vollausbau einen Energieertrag von rund 200 GWh pro Jahr erbringen. Damit würde theoretisch über die Hälfte des Ausserrhoder Strombedarfs gedeckt. Vom Bund vorgegeben wird, dass dereinst 40 – 180 GWh aus Windenergie aus dem Kanton stammen sollen.
Wie geht es weiter ?
Die Ergebnisse der Studie stimmen zuversichtlich – nun müssen in einem nächsten Schritt die raumplanerischen Voraussetzungen für den Bau von Windkraftanlagen geschaffen werden. Dazu sollen die potenziellen Ausserrhoder Windgebiete im kantonalen Richtplan als Interessengebiete für die Windkraftnutzung Eingang finden. Der Regierungsrat hat die Studie zur Kenntnis genommen und dem Departement Bau und Volkswirtschaft den Auftrag zur Anpassung des kantonalen Richtplans erteilt. Die Richtplananpassung geht voraussichtlich im zweiten Semester 2023 in Vernehmlassung und ist anschliessend durch den Kantonsrat und den Bund zu genehmigen.
Bei Fragen zur kantonalen Richtplanung steht Ihnen die Abteilung Raumentwicklung des Amts für Raum und Wald gerne zur Verfügung: raumentwicklung@clutterar.ch, +47 71 353 67 71
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