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One Health

Die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt ist unzertrennlich miteinander verbunden. Von diesem Grundsatz geht der Ansatz 'One Health' aus. Gesundheits- und Umweltthemen müssen deshalb gesamthaft betrachtet und von den verschiedenen Fachbereichen gemeinsam bearbeitet werden.

Im Regierungsprogramm 2020–2023 entschied sich der Regierungsrat ein 'One Health'-Konzept auszuarbeiten. Damit wollte er die Gesundheitsförderung umfassender und breiter ausrichten. Anfang 2023 genehmigte er das ausgearbeitete Konzept (siehe Kasten) und erteilte den Auftrag zur Umsetzung.

Mit dem 'One Health'-Ansatz will die kantonale Verwaltung von Appenzell Ausserrhoden noch enger miteinander zusammenarbeiten. Damit soll die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt verbessert werden.

Mit Einführung eines 'One Health'-Konzeptes betritt die kantonale Verwaltung von Appenzell Ausserrhoden Neuland. In der Schweiz verfügt aktuell einzig der Bund über ein Koordinationsorgan, das sogenannte 'Unterorgan One Health'. In den anderen Kantonen existiert zurzeit kein ähnliches Gremium.

Der Regierungsrat hat entschieden, den Auftrag des 'One Health'-Koordinationsgremiums vorerst auf zwei Jahre zu befristen. So kann der Mehrwert des Ansatzes laufend überprüft und angepasst werden.

Interdepartementaler Koordinationsmechanismus

Im Zentrum des 'One Health'-Ansatzes steht die Schaffung einer bereichsübergreifenden Zusammenarbeit und Koordination. Diese bringt Expertinnen und Experten der kantonalen Verwaltung aus den Bereichen Gesundheit von Mensch und Tier, Umwelt, Landwirtschaft und Natur regelmässig zusammen. Sie besprechen aktuelle Herausforderungen, analysieren und beurteilen diese vorausschauend. Dabei suchen sie nach ausgewogenen Lösungen, welche die Interessen aller Betroffenen möglichst gut berücksichtigt.

Diese aufbereiteten Informationen werden dem Regierungsrat regelmässig zur Kenntnis gebracht. Dadurch behält dieser stets die aktuelle Situation sowie mögliche Entwicklungen im Blick und weiss, wo Handlungsbedarf besteht.

Der bereichsübergreifende Koordinationsmechanismus hat sowohl strategische, als auch fachliche Koordinationsfunktionen.

Politische Führung und Koordination

Der Regierungsrat setzt sich übergeordnet für den 'One Health'-Ansatz ein. Basierend auf den Informationen des 'One Health'-Koordinationsgremiums leitet er politische und strategische Entscheide ab und setzt dazu die Mittel des Kantons dazu zielgerichtet ein. Der Regierungsrat setzt Prioritäten und entscheidet über Strategien, Projekte und Aufträge, welche über die alltägliche Tätigkeit der kantonalen Fachstellen hinausgehen.

Fachliche Koordination

Zur fachlichen Beratung unterstützt ihn das sogenannte 'One Health'-Koordinationsgremium. Dieses stimmt die fachlichen Aktivitäten in den einzelnen Bereichen und Fachstellen aufeinander ab und beurteilt sie. Es erarbeitet interne Unterlagen, die dem Regierungsrat als Führungsinstrument im Sinne eines Frühwarnsystems dienen.

Das 'One Health'-Koordinationsgremium ist eine regierungsrätliche Arbeitsgruppe gemäss dem kantonalen Organisationsgesetz. Es trifft sich in gleichmässigen Intervallen (mindestens zwei Mal pro Jahr) und setzt sich wie folgt zusammen:

  • Kantonsärztin oder Kantonsarzt;
  • Kantonstierärztin oder Kantonstierarzt;
  • Kantonschemikerin oder Kantonschemiker;
  • Kantonsapothekerin oder Kantonsapotheker;
  • Leiterin/Leiter Amt für Umwelt;
  • Leiterin/Leiter Amt für Raum und Wald;
  • Leiterin/Leiter Amt für Landwirtschaft;
  • Fachleute und Vertreterinnen oder Vertreter weiterer betroffener Organisationseinheiten (bei Bedarf).

Das 'One Health'-Koordinationsgremium deckt einen grossen Bereich der Gesundheit ab. Damit kann es als breit abgestütztes Entscheidfindungsgremium im Alltag genutzt werden. Es kann keine akuten Krisen (z.B. Pandemien) bewältigen. Hierfür werden die ordentlichen Krisenstrukturen und –Organisationen der kantonalen Verwaltung genutzt.