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Ausserrhoder Baubehördentagung 2020:"Mit Vielfalt zu mehr Attraktivität"

Die Baubehördentagung fand dieses Jahr in Heiden statt. Sie setzte den Akzent auf das aktuelle Thema Biodiversität und die Gestaltung in der Siedlung. Fachleute aus Praxis und Planung zeigten mit Anregungen und guten Beispielen den Wert der natürlichen Vielfalt und der gestalterischen Attraktivität für Siedlungen auf.

Rund 60 Mitglieder von Gemeindebehörden, Bauverwaltungen, Organisationen und Unternehmungen trafen sich heute in Heiden zur Baubehördentagung, organisiert durch das kantonale Amt für Raum und Wald. Eröffnet wurde die Tagung durch Regierungsrat Dölf Biasotto, Vorsteher des Departements Bau und Volkswirtschaft.

‚Appenzell Ausserrhoden entwickelt sich zum bevorzugten Wohnkanton der Ostschweiz' - so die Vision im Ausserrhoder Regierungsprogramm 2020-2023. Attraktive und vielfältige Siedlungen und Wohngebiete spielen dabei eine wichtige Rolle. Sechs Referenten gingen den Fragen nach, ob eine vielfältige und naturnahe Umgebung tatsächlich gefragt und attraktiv ist; wie naturnahe Siedlungen gelingen, ob es sich lohnt, in Vielfalt und Naturnähe zu investieren und letztendlich, wie vielfältige Grünräume gelingen, trotz zunehmender Überbauung und Verdichtung.

Als Einstieg spannte Andres Scholl, Fachstelle Natur und Landschaft, den Bogen und erläuterte die Themen Biodiversität und Gestaltung grundsätzlich. Die Gemeinderäte Hans-Peter Häderli, Heiden, und Max Eugster, Herisau, brachten die Sicht der Gemeinden ein. Häderli verwies dabei insbesondere auf die hohe Verantwortung für den sorgfältigen Umgang mit Grünräumen im historischen Ortsbild und auf die Gestaltungsrichtlinie für Aussenräume in Heiden. Eugster wies auf die zunehmenden fachlichen Anforderungen hin, mit denen Gemeinden in Planung und Vollzug konfrontiert sind. Beraten, prüfen, vollziehen und kontrollieren benötigt Kapazität und Kompetenz, auch im Bereich Biodiversität und Gestaltung. Zudem erläuterte er, wie Herisau sein Biodiversitätskonzept umsetzen will.

Manuel Rey der ERR Raumplaner AG betonte die Wichtigkeit guter planerischer Grundlagen und deren Umsetzung in die verbindlichen kommunalen Instrumente der Ortsplanung. Vorschriften zugunsten von Natur und Gestaltung verlieren jedoch an Wirksamkeit, wenn sie auf Gemeindestufe nicht konsequent umgesetzt und kontrolliert werden.

Urs Brotschi, Waldburger Gartenbau AG Herisau, zeigte anhand von praktischen Beispielen, wie mit gelungenen Aussenraumgestaltungen sowohl die Biodiversität gefördert als auch das Wohnumfeld attraktiv gestaltet werden kann.

Als letzter Referent gab Christian Wick, Mettler2Invest AG St. Gallen, Einblick in die Aufgaben und Sichtweisen des Immobilienentwicklers. Nutzungsideen zur Realisierung zu bringen gehört zu den Kernaufgaben der Immobilienentwicklung. Gute Planungsgrundlagen schaffen dafür die notwendige Rechtssicherheit. Erschliessung und Umgebung sind für Grundstücke wichtige Qualitätskriterien. Diversität ist dabei ein wichtiger Faktor zur Planung zukünftiger Nutzungskonzepte.

Zum Tagungsschluss gab das kantonale Departement Bau und Volkswirtschaft den Baubehörden die aktualisierte Broschüre "Natur im Siedlungsraum - praktischer Ratgeber" und einen "Beratungsgutschein Förderung Biodiversität" pro Gemeinde ab. Beim anschliessenden Apéro wurde unter den Teilnehmenden rege weiterdiskutiert und Kontakte gepflegt.

Weiterführende Informationen zum Thema: www.ar.ch/naturimsiedlungsraum

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