Der Chlebbach entspringt an den östlichen Hängen des Nieschbergs in Herisau und fliesst mehrheitlich naturnah über Wiesen und in steilen Waldtobeln ins Siedlungsgebiet Wilen an der Alpsteinstrasse. Auf den letzten 80 Metern vor der Einmündung in den Sägebach verläuft der Chlebbach unterirdisch in Betonrohren. Dabei kreuzt er die Linie der Appenzeller Bahnen und unterquert anschliessend ein Gewerbeareal und die Alpsteinstrasse. In den vergangenen Jahren kam es wiederholt zu Hochwasserschäden. Die baufällige und unterdimensionierte Eindolung war überlastet, und das mitgeführte Bachkies aus den oberliegenden Tobeln konnte nicht abgeführt werden. So legten der Chleb- und der Sägebach beispielsweise beim grossen Unwetter vom 11. Juli 2011 einen regelrechten Geröllteppich auf die Alpsteinstrasse.
Mit dem Wasserbauprojekt wird der eingedolte Bachabschnitt mehrheitlich offengelegt und auf Wassermengen eines 100-jährlichen Hochwasserereignisses ausgebaut. Im oberliegenden Waldtobel soll ein Schutznetz für den Kies- und Schwemmholzrückhalt erstellt werden. Vor der Querung der Bahnlinie erfolgt auf einer kantonseigenen Parzelle eine lokale Gewässeraufweitung mit ökologischer Aufwertung.
Der Regierungsrat hat das Hochwasserschutzprojekt genehmigt und zur Planauflage freigegeben. Der Bruttokredit beträgt insgesamt 3,7 Mio. Franken, wovon Kanton und Bund rund 2,95 Mio. Franken übernehmen. Die Gemeinde Herisau, die betroffenen Grundeigentümerschaften und Dritte tragen die restlichen Kosten. Die Planauflage startet Mitte Februar. Der Baustart ist für den Herbst 2025 vorgesehen.