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Gemeinsam gegen das Einjährige Berufkraut

Schulklasse aus Oberegg bei der Arbeit (Foto: Urs Weber)

In den letzten Tagen ging es dem Einjährigen Berufkraut in Walzenhausen, Reute und Oberegg an die Wurzel: Schulklassen aus der Region bekämpften den invasiven Neophyt im Rahmen einer Aktion des Amtes für Landwirtschaft Appenzell Ausserrhoden mit vereinten Kräften. Und diese sind nötig, um der gebietsfremden Pflanze Einhalt zu gebieten.

Invasive Neophyten, zu denen das Einjährige Berufkraut zählt, sind gebietsfremde Pflanzen (meist aus anderen Kontinenten), die sich in der Natur etablieren. Sie breiten sich rasch und stark aus, haben keine natürlichen Feinde und verdrängen einheimische Pflanzenarten. Zudem können sie gesundheitliche Probleme (z.B. Allergien) verursachen, zu Ernteverlusten führen und die Infrastruktur beschädigen.

Auch im Appenzellerland kommt das Einjährige Berufkraut in immer grösseren Beständen vor. Insbesondere im Appenzeller Vorderland und in Oberegg ist das Einjährige Berufkraut zusehends problematisch. Dagegen geht der Kanton vor – und ist dabei auf die tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Denn die Bekämpfung des Einjährigen Berufkrauts ist ein zäher und langwieriger Prozess. Der Kanton weist darauf hin, dass die Grundstückbesitzenden dazu verpflichtet sind, das Einjährige Berufkraut zu bekämpfen.

Schulklassen im Tatendrang

Das Amt für Landwirtschaft Appenzell Ausserrhoden hat dieses Jahr zusammen mit dem Amt für Umwelt Appenzell Ausserrhoden eine Aktion zur Bekämpfung des Einjährigen Berufkrauts gestartet. 150 Schülerinnen und Schüler aus den hauptbetroffenen Gemeinden Walzenhausen, Reute und dem Innerrhoder Bezirk Oberegg halfen zusammen mit den Landwirten, das Berufkraut auf Landwirtschaftsflächen auszureissen. Die Schülerinnen und Schüler haben sich dabei auch mit der Pflanze, deren Ausbreitungsmechanismen und den daraus resultierenden Folgen bei Nichtbekämpfung der Pflanze auseinandergesetzt. So genossen sie für einmal die schulische Bildung draussen in der Natur.

Einjähriges Berufskraut

Aus Nordamerika stammend, wurde das Einjährige Berufkraut bereits im 18. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa gebracht. Wie andere Zierpflanzen hat sich mittlerweile auch das Einjährige Berufkraut aus den Gärten davongestohlen und wächst nun an Weg- und Strassenrändern, auf Schuttplätzen, Weiden und Wiesen. Problematisch ist die Pflanze deshalb, weil sie einheimische Pflanzenarten verdrängt und den Futterwert von landwirtschaftlichen Flächen mindert. Die Pflanzen werden idealerweise samt der Wurzel ausgestochen, wenn der Boden feucht ist. Der Vorgang wird alle 3 bis 4 Wochen wiederholt. Die ausgerissenen Pflanzen müssen im Kehricht entsorgt werden, damit sie keine Notreife machen und sich dadurch weitervermehren können.

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