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Kein Platz für Sexismus: Überregionale Kampagne gegen sexuelle Belästigung

Das Amt für Soziales, Abteilung Chancengleichheit, lanciert gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Integration und Gleichstellung des Kantons St.Gallen und der infra Liechtenstein die Kampagne «Kein Platz für Sexismus». Sie startet mit einer Plakatkampagne vom 25. April bis 8. Mai. Die Auftaktveranstaltung zum Thema «Street Harassment – Sexismus im öffentlichen Raum» findet am 12. Mai online statt.

Eine Umfrage bei der Bevölkerung im Sommer 2021 hat das Ausmass der sexuellen und sexistischen Belästigung in der Ostschweiz gezeigt. Sexuelle Belästigung findet den Umfragen zufolge zu einem grossen Teil im öffentlichen Raum statt. Die teils schockierenden Sprüche und Kommentare, die sich vor allem Frauen und Mädchen anhören müssen, werden nun während zwei Wochen überall im öffentlichen Raum auf Plakaten sichtbar gemacht. Eine der Aussagen, die bald auf einem Plakat zu lesen sein wird, ist zum Beispiel «De geil Arsch hani jo fascht müese aalange.».

Kampagne setzt auf Sensibilisierung und Förderung der Zivilcourage

Die breit angelegte Kampagne «Kein Platz für Sexismus» sensibilisiert mit unterschiedlichen, sich ergänzenden Massnahmen, um ein Zeichen gegen sexuelle Belästigung zu setzen und zum Nachdenken anzuregen. Neben der Plakataktion und einer kantonalen Website mit Hilfestellungen zum Umgang mit sexueller Belästigung sind auch Workshops mit Amnesty International geplant («Hände weg – Zivilcourage bei sexueller Belästigung»).

Sexistische Verhaltensweisen werden nicht selten als «harmlos» oder «tolerierbar» eingestuft. Indem sie öffentlich gemacht werden, wird das Bewusstsein gefördert, wie verletzend und teils bedrohlich dieses Verhalten sein kann. Die Kampagne will einen Beitrag leisten, dass sich alle Menschen sicher und frei fühlen können. Nebst Sichtbarmachung, Sensibilisierung und Reflexion stehen für die Projektträgerinnen auch die Stärkung einer gemeinsamen Haltung in der Gesellschaft sowie das Empowerment betroffener Personen im Fokus. Doch wie reagiert man wenn man einen Übergriff beobachtet oder gar selber betroffen ist? Die kantonale Website informiert dazu immer aktuell und vielfältig.

Mit dieser überregional koordinierten Kampagne werden konkrete Massnahmen ergriffen, um Sexismus mit all seinen Erscheinungsformen im öffentlichen und privaten Raum zu bekämpfen. Appenzell Ausserrhoden leistet damit einen Beitrag zur Umsetzung der Istanbul-Konvention, einem von der Schweiz ratifizierten Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Dabei sind die Gewaltprävention und der Opferschutz zentrale Eckpfeiler des Übereinkommens.

Digital-Talk zu «Street Harassment − Sexismus im öffentlichen Raum»

Einblick und Überblick ins Thema gibt Manuela Hofer, Politikwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin, die an der FH Campus Wien forscht und lehrt. Sie beantwortet Fragen wie: Was ist Street Harassment und welche Forschung gibt es dazu? Warum ist es für Betroffene so schwierig, sich zu wehren? Welche Lösungsansätze braucht es, um gegen Street Harassment vorzugehen? Am 12. Mai 2022 von 18 – 19.30 Uhr findet der Digital Talk mit anschliessender Fragerunde statt. Anmeldungen sind über keinplatzfuersexismus.sg.ch möglich.

Workshop «Hände weg – Zivilcourage bei sexueller Belästigung»

Amnesty International bietet zum Thema Workshops an. In vier Stunden werden nicht nur theoretische Möglichkeiten erläutert, sondern direkt mit Schauspielerinnen und Schauspielern getestet, wie es sich anfühlt, sich zu behaupten. Diese Workshops können direkt bei Amnesty International gebucht werden. Zwei Termine in der Ostschweiz sind bereits fixiert: 7. Juni 2022, 18-22 Uhr, Altes Zeughaus Herisau und 12. September 2022, 18-22 Uhr, Kleintheater Altstätten.

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