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Stabile Sozialhilfequote und weniger Dossiers mit Alimentenbevorschussung

Im Jahr 2020 haben im Kanton Appenzell Ausserrhoden 1'299 Personen mindestens einmal eine finanzielle Leistung der wirtschaftlichen Sozialhilfe erhalten. Die Sozialhilfequote bleibt im Vergleich zum schweizerischen Mittel weiterhin tief und liegt mit 2,3% auf dem Niveau von 2019. Die Quote der Alimentenbevorschussung beträgt im Jahr 2020 0,54% und erreicht damit einen neuen Tiefstand. Dies zeigen die neuesten Zahlen der Schweizerischen Sozialhilfestatistik, die jährlich vom Bundesamt für Statistik publiziert werden.

Im Jahr 2020 haben im Kanton Appenzell Ausserrhoden 1299 Personen mindestens einmal eine finanzielle Leistung der wirtschaftlichen Sozialhilfe erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Anzahl an Sozialhilfebeziehenden praktisch unverändert (+10 Personen). Die Sozialhilfequote im Kanton Appenzell Ausserrhoden liegt im Jahr 2020 bei 2,3% und damit weiterhin unterhalb der gesamtschweizerischen Quote von 3,2%.

Risikogruppen unverändert

Die Bevölkerungsgruppen, welche gemessen an ihrem Anteil an der Bevölkerung Appenzell Ausserrhodens besonders häufig Sozialhilfe beziehen, bleiben auch im Jahr 2020 unverändert: Kinder und Jugendliche (mit einer Sozialhilfequote von 3,8%), Geschiedene (3,4%) sowie Personen mit ausländischer Nationalität (7.0%) haben ein überdurchschnittliches Sozialhilferisiko. Dies entspricht den Risikogruppen auf der Ebene Schweiz.

Betrachtet man die Entwicklung der Sozialhilfequoten der letzten fünf Jahre nach Altersklassen, so zeigt sich für Personen zwischen 26 und 35 Jahren eine Zunahme des Sozialhilferisikos. Der in den letzten Jahren starke Anstieg an Sozialhilfebeziehenden in der Altersgruppe der 56 – 64-Jährigen hat sich im Jahr 2020 fortgesetzt, deren Quote steigt von 1,2% im Jahr 2016 auf 1,8%.

Anteil der Erwerbstätigen in der Sozialhilfe nimmt zu

Betrachtet man die Erwerbssituation der Sozialhilfebeziehenden im erwerbsfähigen Alter, so sind im 2020 gemäss Angaben der Sozialdienste 29,1% erwerbstätig. Weitere 27,3% der Sozialhilfebeziehenden befinden sich als Erwerbslose auf Stellensuche oder nehmen an einem Beschäftigungs- oder Integrationsprogramm teil. Der Anteil an Nichterwerbspersonen – das sind Personen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht aktiv auf Stellensuche sind (bspw. in Ausbildung, gesundheitliche Einschränkungen oder aufgrund familiärer Verpflichtungen) liegt im Jahr 2020 bei 43,6%. Im Vergleich zu den letzten Jahren hat die Gruppe der Erwerbstätigen zugenommen, während die Gruppen der Erwerbslosen und Nichterwerbspersonen zurückgegangen ist.

Einfluss von Covid-19 auf die Sozialhilfe

Die Anzahl neuer Dossiers hat sich im Jahr 2020 im Vergleich zu den drei vorangehenden Jahren nicht verändert. Auch die Anzahl abgeschlossener Dossiers bleibt gleich wie im Jahr 2019, wobei in den vorangehenden Jahren ein klarer Trend ersichtlich ist. Wurden 2016 noch 188 Dossiers abgeschlossen, waren es 2019 bereits 252. Während die Anzahl abgeschlossener Dossier im Kanton im Jahr 2020 stagniert, fällt dieselbe Kennzahl für die gesamte Schweiz auf den tiefsten Stand seit 2013. Die umfangreichen Massnahmen von Bund und den Kantonen zur Abfederung der wirtschaftlichen Pandemiefolgen haben jedoch dazu beigetragen, dass sich die schwierige wirtschaftliche Lage in der Pandemie bisher kaum auf die Sozialhilfe ausgewirkt hat, so auch nicht im Kanton Appenzell Ausserrhoden.

Alimentenbevorschussung sinkt weiter

Die Alimentenbevorschussung ist eine der Sozialhilfe vorgelagerten bedarfsabhängige Leistung, bei der der Kanton geschuldete Unterhaltsbeiträge bevorschusst, falls der unterhaltspflichtige Elternteil seiner Unterhaltspflicht nicht oder nur ungenügend nachkommt. Die neuesten Zahlen für das Jahr 2020 zeigen, dass die Quote nochmals leicht gesunken ist, von 0,58% im Vorjahr auf aktuell 0,54 %. Damit liegt sie auf einem neuen Tiefststand seit 2012. Diese Tendenz zeigt sich auch auf schweizerischem Niveau.

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