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Contact-Tracing des kantonsärztlichen Dienstes wegen eines Masern-Falls

Ein Mitglied einer internationalen Delegation, die an einer Veranstaltung teilnahm, die zeitglich mit dem "European Youth Forum" auf dem Gelände des Pestalozzidorfs in Trogen stattfand, ist an Masern erkrankt. Der kantonsärztliche Dienst hat aufgrund der geltenden Vorschriften zu ansteckenden Krankheiten ein Contact-Tracing eingeleitet.

Vom 24. Februar 2024 bis zum 2. März 2024 fand im Pestalozzi Kinderdorf in Trogen das "European Youth Forum" mit mehr als 150 Teilnehmenden statt. Neben zahlreichen internationalen Delegationen nahmen auch einzelne Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen der Kantonsschule Trogen teil. 

Am 5 März 2024 informierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) den kantonsärztlichen Dienst von Appenzell Ausserrhoden darüber, dass bei einem Teilnehmer einer anderen Veranstaltung, die zeitglich stattfand, nach Rückkehr in sein Heimatland Masern aufgetreten sind. Wie sich später zeigte, war diese zwar noch symptomfrei, aber bereits ansteckend. 

Aufgrund der geltenden Vorschriften zum Umgang mit ansteckenden Krankheiten hat der kantonsärztliche Dienst von Appenzell Ausserrhoden – im Austausch mit den Organisatoren des Forums und der Kantonsschule Trogen – das Contact-Tracing eingeleitet. Um die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen, wird der Impfstatus der Kontaktpersonen überprüft. Gegebenenfalls wird eine Nachimpfung der Kontakte und ihres Umfelds empfohlen. Bei Bedarf werden weitergehende Massnahmen angeordnet. Die betroffenen umliegenden Kantone und die ausländischen Gesundheitsämter wurden ebenfalls informiert. 

Die Ausserrhoder Bevölkerung ist grundsätzlich gut gegen das Masern-Virus geschützt. In der letzten Durchimpfungsstudie 2022 zeigte sich, dass über 90 % der 2-, 8- und 16-Jährigen mit zwei dokumentierten Impfungen einen vollständigen Masern-Impfschutz aufwiesen.

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Masern sind eine hochansteckende virale Infektionskrankheit, die durch Tröpfchen und Aerosole übertragen wird. Solche infektiösen Aerosole können noch bis zu zwei Stunden in der Luft schweben. Die Erkrankung verläuft üblicherweise in zwei Krankheitsschüben: Etwa sieben bis 18 Tage nach Infektion zeigen sich Zeichen eines allgemeinen Infekts (Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu, Entzündung der Mundschleimhaut sowie oft Husten, Schnupfen und Halsschmerzen). Etwa zwei bis vier Tage später verstärken sich die bereits bestehenden Symptome und es tritt ein ausgeprägter typischer Hautausschlag auf. 

Unkomplizierte Fälle heilen im Regelfall rasch und ohne bleibende Folgen ab. Es besteht jedoch die Gefahr, dass sich als Komplikation eine Hirnentzündung (1 auf 1000 Fälle), eine Lungenentzündung (0 bis 60 auf 1000 Fälle) oder eine Mittelohrentzündung entwickelt. Selten führen Masernkomplikationen zum Tod. Eine spezifische Therapie gegen das Virus gibt es nicht. Jedoch liegt mit der aktuell verfügbaren MMR-Kombinationsimpfung, eine sehr sichere Impfung vor, die in der Regel gut vertragen wird. Der Schutz währt bei den mit zwei Dosen vollständig geimpften Personen ein Leben lang.

Weiterführende Informationen zur Masernerkrankung und die häufigsten Fragen, finden sich im FAQ des BAG.

Zusätzliche Informationen

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