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Schutznetz am Chlebbach in Herisau realisiert

Kantonspremiere: Schutznetz im Chlebbachtobel

In den vergangenen Wochen wurde am Chlebbach in Herisau die erste Massnahme zum Hochwasserschutz für die Quartiere Säge und Wilen realisiert. Im Wald am Fusse des Nieschbergs wurde quer über das Bachtobel ein Schutznetz erstellt, welches bei Starkregen das Geschiebe zurückhalten soll.

Zum ersten Mal hat das kantonale Tiefbauamt im Kantonsgebiet ein Geschiebefangnetz zum Schutz vor Hochwasser geplant und realisiert. Nach rund vier Wochen Bauzeit konnte das Spezialnetz im Chlebbachtobel in Herisau in Betrieb genommen werden.

Während der Bach im Herisauer Siedlungsgebiet noch eher flach fliesst, steigt er im Wald südwestlich des Gebiets Chleb steil in Richtung Nieschberg an. Dort sind die Anrissstellen, wo der Bach bei Gewittern und Starkregen Material von den Flanken reisst und talwärts transportiert. Hunderte von Kubikmeter Geschiebe und Holz können innert Minuten mobilisiert werden, wie das Unwetter vom Juli 2011 eindrücklich zeigte, als Teile der Alpsteinstrasse mit Geschiebeablagerungen zugedeckt wurden.

Netz kann 400 m³ Festmaterial zurückhalten

Das nun montierte Netz ist aus hochfesten Stahlringen gefertigt und schützt auf innovative und effiziente Weise Mensch und Infrastruktur. Es kann rund 400 m³ Festmaterial zurückhalten, bei gleichzeitiger Gewährleistung des Wasserdurchflusses. Durch diese Drainagewirkung des Netzes erhöht sich das Rückhaltevolumen erheblich. Im Überlastfall kann das zusätzliche Geschiebe das Netz überströmen, ohne dass es zu einem Versagen des Netzes kommt. Damit das gefüllte Netz nach einem Unwetter wieder geleert werden kann, war zudem der Bau einer kurzen Waldstrasse nötig.

Das Departement Bau und Volkswirtschaft hat den Auftrag im vergangenen August an eine Herisauer Firma vergeben, welche auf die Umsetzung von Bauwerken gegen Naturgewalten spezialisiert ist. Diese hat das Projekt zusammen mit dem Schweizer Lieferanten des Netzes umgesetzt. Die reinen Baukosten betragen rund 180'000 Franken und umfassen auch die neue Waldstrasse und die lokale Stabilisierung des Bachgerinnes mit Blocksteinen.

Mit dieser ersten Massnahme sollte auch der Betrieb der Bahnlinie der Appenzeller Bahnen und der Alpsteinstrasse nicht mehr durch Geröllablagerungen beeinträchtigt werden. Im Verlauf des kommenden Jahres soll als zweite Massnahme ausserhalb des Waldes mit dem Ausbau und der Offenlegung des Chlebbachs begonnen werden.

Zusätzliche Informationen

Departement Bau und Volkswirtschaft

Kasernenstrasse 17A
9102 Herisau
T: +41 71 353 65 51