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Archivhäppchen: Weihnachtspost für den Landammann

Kurz vor Weihnachten ist ein besonderes Originaldokument aufgetaucht: Ein Brief des berühmten Appenzeller Chronisten und Pfarrers Gabriel Walser (1695–1776). Vor genau 247 Jahren, im Dezember 1773, setzte Gabriel Walser ein Schreiben an Landammann Gebhard Zürcher (1701–1781) auf. Doch wider Erwarten besteht der Inhalt nicht aus Weihnachtsgrüssen und Neujahrswünschen:

Gabriel Walser informierte, dass er seine Chronik fertiggestellt habe. Dabei handelt es sich um eine Fortsetzung seiner Appenzeller Chronik, deren erste beide Teile er bereits 1740 publiziert hatte. Damals hatte er landeskundliche und historische Abhandlungen bis zum Jahr 1732 veröffentlicht. Walser musste die Chronik auf obrigkeitliche Anordnung abbrechen, da er während des Appenzeller Landhandels (1732–1733) auf der Seite der unterlegenen „linden“ Partei stand. An seiner neuen Pfarrstelle in Berneck schrieb er jedoch einen dritten und vierten Teil. In seinem Brief bittet er den Landammann um eine „Gnadenbelohnung“ für das Erstellen der Chronik. Ein weiteres Bittschreiben vom April 1775 lässt vermuten, dass die Vergütung seiner Arbeit auf sich warten liess. Die Publikation seiner Chronikteile drei und vier zu den Jahren 1732 bis 1772 erlebte Walser nicht mehr. Sie wurden erst 1829 und 1831 veröffentlicht.

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