Auf Empfehlung des Kulturrates hat der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden fünf Gesuchen eine Unterstützung, die 10‘000 Franken übersteigt, zugesprochen. Berücksichtigt wurden der Dokumentarfilm „Öserigi“, eine Theaterproduktion für Kinder ab vier Jahren von Duo fiarco, die Appenzeller Bachtage sowie mit der Online-Plattform „kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz“ und der Ausstellung „Heimspiel“ zwei interkantonale Projekte der Ostschweizer Kulturämter.
Der Regierungsrat hat zudem von den Entscheiden Kenntnis genommen, die das Departement Bildung und Kultur in der Zeit von Oktober 2023 bis März 2024 in eigener Kompetenz gefällt hat. Im Ganzen wurden 66 Gesuche behandelt, wovon 31 Projekten eine Unterstützung in der Höhe von insgesamt 104‘300 Franken gewährt wurde. Es konnten zahlreiche Projekte gefördert werden, die sich dadurch auszeichnen, dass mehrere Kulturschaffende zusammenspannen. Sie bereichern und inspirieren sich gegenseitig und spielen Projekte im Sinne eines künstlerischen Kreislaufs durch: Bestehende Werke und Arbeiten werden in einen neuen Kontext gestellt oder Themen, die alltäglich wirken, erscheinen in einem neuen Licht. Die detaillierte Liste sowie nähere Angaben sind im neuen OBACHT KULTUR nachzulesen.
Ein Heft, das weitergeht
Eben ist die Nummer 48 des OBACHT KULTUR, des Kulturblatts aus Appenzell Ausserrhoden, erschienen. Es nimmt sich die Nachhaltigkeit vor, insbesondere den Aspekten der Wiederverwendung. Denn auch im kulturellen Bereich sind die Aufnahme und Weiterverarbeitung, die Umdeutung und Neuinterpretation ein wichtiges Thema. Mehrere Perspektiven – wie immer wird Kultur sehr breit ausgelegt – geben Einblick in die verschiedenen Strategien im Umgang mit Ressourcen, seien sie ökologischer, architektonischer oder kunsthandwerklicher Art. So äussern sich unter anderen der Musiker und Komponist Rudolf Lutz oder die Theaterpädagogin Bettina Schneider Weder zum kreativen Umgang mit Vorhandenem. Der Auftritt in der Mitte von Kappenthuler/Federer nutzt Sonnenlicht als Gestaltungsmittel, die Bildbögen von Rolf Graf und Fridolin Schoch setzen Bestehendes oder zufällig Gefundenes bildnerisch in einen neuen Zusammenhang. Der Schriftsteller Simon Froehling entwirft eine literarische Zeitschlaufe, während Esther Roth einer nachhaltigen Kulturförderung im Bereich der Darstellenden Künste nachgeht. Monika Jagfeld wiederum geht auf Fundmaterialien im Kontext von Outsider Art ein. Die Texte aus den Gedächtnisinstitutionen beschäftigen sich mit der Möglichkeit eines überkantonalen Bauteillagers oder mit der unerwarteten Verwendung von Akten und Steuerangaben.
Das Heft kommt auch äusserlich vielfältig daher, wurden für den Umschlag doch Zeitungsmakulatur und für die Gestaltung bisherige Heftlayouts wiederverwendet; illustriert wurde es vom Fotografen Ueli Steingruber mit Aufnahmen aus Entsorgungsstellen im Kanton. Das Magazin gibt zudem wie immer Auskunft über die Verwendung der Mittel aus dem Kulturfonds. In dieser ersten Nummer des Jahres liegen zudem die Jahresberichte 2023 des Amts für Kultur sowie des Staatsarchivs bei.
Das Heft wird den Abonnentinnen und Abonnenten in diesen Tagen zugestellt; es kann auch kostenlos beim Amt für Kultur unter kultur@clutterar.ch bezogen oder auf www.obacht.ch gelesen werden.
Bildlegende:
Ueli Steingruber suchte verschiedene Entsorgungsstellen im Kanton auf – und schuf dem dort abgeladenen Material fotografische Denkmäler.