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Europäischer Tag des Denkmals: Arbeiten am Baudenkmal

Am Wochenende des 11./12. September findet in der Schweiz die 28. Ausgabe der Europäischen Tage des Denkmals statt. Dabei bietet sich die Gelegenheit, an diversen kostenlosen Veranstaltungen mit Fachleuten verschiedener Disziplinen in Dialog zu treten. Auch die kantonale Denkmalpflege Appenzell Ausserrhoden lädt ein, und zwar am Samstagvormittag, 11. September um 11.15 Uhr nach Trogen.

«Gewusst wie – Faire et savoir-faire – saper fare – savair co far»

Jedes Haus hat eine beschränkte Lebensdauer; doch bei fachgerechter Anwendung und Pflege können qualitätsvolle Materialien und Konstruktionen Jahrhunderte überdauern. Gerade historische Bauten zeichnen sich zudem häufig durch liebevoll gestaltete Details von hoher Handwerkskunst aus, welche den Bauten ihr eigenes Gesicht geben. Um diese Baudenkmäler zu pflegen und zu restaurieren, braucht es Handwerker mit fundierten Kenntnissen. Sie wissen historische Bauten fachgerecht zu untersuchen und einzuordnen. Sie können, auch in Absprache mit anderen Fachleuten, handwerkliche Lösungen entwickeln, die deren bisheriger Geschichte gerecht werden. Und nicht zuletzt geht es um eine Weiterentwicklung mit modernen Arbeitstechniken und Elementen. Die handwerkliche Tätigkeit steht denn auch der industriellen Massenproduktion gegenüber. «Gewusst wie» lautet das Motto der Europäischen Tage des Denkmals, welche den Blick für einmal auf das Wissen und Können der Handwerker richtet.

Hereinspaziert in Trogen

Der von 2019 bis 2021 neu gestaltete Landsgemeindeplatz in Trogen bildet mit den angrenzenden alten Landstrassen den stimmungsvollen Schauplatz. Hier stehen Bauten aus mehreren Jahrhunderten und aus unterschiedlichen Materialien. Vom Palais bis zum einfachen Wohnhaus sind die unterschiedlichsten Zeitzeugen auf engstem Raum erlebbar, mit verschiedenen Spuren des Gebrauchs. Zeittypische Stile und Trends werden unter anderem auch mit der Verzierung aufgenommen, sind häufig aber mehr als reine Dekoration. Es zeigt sich im Speziellen, dass auch Handwerker ihr Handwerk und Können nur solange anwenden können, wie unsere Häuser gepflegt werden und Erfahrungspotential bieten. Nur durch Vorhandenes können regionale Spezialisierungen gelesen, verstanden und fachgerecht gepflegt werden.

Holz trifft Stein trifft Gips

Wie mit Gips, Kalk, Stein, Holz oder Farbe umzugehen ist, wissen die vier Handwerker und die eine Handwerkerin, welche die Interessierten in Trogen erwarten. Malen, gipsen, pflastern, steinhauen, schreinern - In fünf kurzweiligen Führungen weisen die Referenten auch auf Spezielles ihrer Disziplin hin. Es freuen sich die Malerin Giada Ecca, welche die verschiedenen Farbqualitäten an äusseren Verkleidungen in Holz thematisiert. Christoph Kessler als Gipsermeister nimmt die Putzschäden am Kirchturm Trogen ins Visier und Felix Glunk, als Pflästerer des Landsgemeindeplatzes, weiss so einiges zum gewählten Verlege-Muster und zur Qualität der Pflästerung. Der kurz vor Sanierungsabschluss stehende ehemalige Sonnenhof am südlichen Rand des Langsgemeindeplatzes bietet für den dipl. Steinmetzmeister Urs Schmitt ausreichend Anschauungsmaterial. Und Bryan Signer weiss als selbständiger Schreiner unter anderem von den technischen Erfordernissen an den konstruktiven Holzschutz zu berichten. 

Handwerkerinnen und Handwerker unterstützen mit ihrer Erfahrung die Denkmalpflege. Die Europäischen Tage des Denkmals bieten die Gelegenheit, Einblick in das Wissen unseres Handwerks zu bekommen. 

--> Treffpunkt reformierte Kirche, Landsgemeindeplatz, Trogen, Samstag, 11. September, 11:15 Uhr

In der Ostschweiz wie schweizweit warten noch weitere, attraktive Anlässe anlässlich der Europäischen Tage des Denkmals auf ein interessiertes Publikum. Dieses ist unter www.hereinspaziert.ch einsehbar.

Zusätzliche Informationen

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