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Kantonaler Führungsstab Appenzell Ausserrhoden übte den Krisenfall eines längeren Stromausfalls

Ein längerer, grossflächiger Stromausfall zählt zu den grössten Risiken für Appenzell Ausserrhoden. Um auf ein solches Szenario vorbereitet zu sein, hat der Kantonale Führungsstab am vergangenen Mittwoch und Donnerstag eine umfassende Übung durchgeführt. Dabei wurde der Ernstfall eines mehrtägigen Blackouts simuliert, um die Abläufe, die Zusammenarbeit und die Krisenbewältigung zu optimieren.

Der Kantonale Führungsstab (KFS) Appenzell Ausserrhoden führte in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) eine umfassende Übung durch. Auf dem Prüfstand waren verschiedene kantonale Stellen und Vorrichtungen, darunter die Tankstellen der Werkhöfe in Heiden und Teufen, der Zivilschutz, sowie die kantonale Dispostelle für die Treibstoffversorgung. Diese wird im Notfall von Mitarbeitenden des Strassenverkehrsamts betrieben. Als Sparringpartner standen Mitglieder von 14 Gemeindeführungsstäben zur Verfügung, ebenso wie die Strafanstalt Gmünden, die Partnerorganisationen Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst 144, technische Betriebe sowie die Armee. In diversen Gemeinden führten Wasserversorgungen Tests mit ihren neu beschafften Notstromaggregaten durch. Ebenso war das Zeughaus Ebnet in Herisau in die Übung eingebunden. Es ist das Sicherheitszentrum des Kantons und verfügt ebenfalls über eine grosse Tankstelle. Das Zeughaus samt Tankstelle wurde 1:1 während Stunden mit Notstrom betrieben. Mitglieder des Regierungsrates waren aktiv in das Training involviert. Anlass für diese Übung waren die Überprüfung der erstellten Planungsannahmen Energiemangellage und auch das Wissen um den Fakt, dass ohne Übung der Erfolg im Einsatz sehr ungewiss ist.

Das Übungsszenario ging von einem grossflächigen Stromausfall aus, der in den frühen Morgenstunden eingetreten war und weite Teile Zentraleuropas betraf. Erste Einschätzungen deuteten darauf hin, dass die Stromversorgung erst nach drei bis fünf Tagen – möglicherweise noch länger – wiederhergestellt werden könnte. Der Regierungsrat setzte daher den KFS ein. Der Stabschef organisierte den Aufbau einer kantonalen Notorganisation, während die Geschäftsstelle des KFS das Lage- und Führungszentrum im Zeughaus Ebnet in Betrieb nahm.

Die Übung hat gezeigt, wie wichtig eine umfassende Vorbereitung auf Krisensituationen ist. In der kantonalen Gefährdungs- und Risikoanalyse steht die Gefahr eines Stromausfalls weit oben, weshalb eine vorausschauende Planung essenziell ist. Der Kantonale Führungsstab konnte wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die in zukünftige Planungen und Abläufe einfliessen werden.

Appenzell Ausserrhoden ist gut auf solche Ereignisfälle vorbereitet und verfügt unter anderem mit dem Notstrom-System "Rotes Telefon" über ein schweizweit einzigartiges Pionierprojekt. Diese Infrastruktur stellt sicher, dass auch bei einem langanhaltenden Stromausfall eine funktionierende Kommunikation zwischen den wichtigsten Stellen im Kanton gewährleistet ist. Die erfolgreiche Durchführung der Übung unterstreicht die hohe Einsatzbereitschaft aller Beteiligten und stärkt die kantonale Resilienz im Krisenmanagement.

Zusätzliche Informationen

Amt für Militär und Bevölkerungsschutz

Schützenstrasse 1
Postfach
9102 Herisau