"Ich bin Fabian.", "Ich bin Alphonso." und "Je m'appelle Joey." Die 10 bis 12-jährigen Lernenden aus Trogen und Develier schlüpften für einmal in die Rolle von Medienschaffenden. Im Beisein des Ausserrhoder Landammanns Alfred Stricker befassten sie sich im Rahmen des Projekts "Vielfalt als Chance" mit der Integration von Personen mit anderen Sprachen, Personen aus anderen Ländern und Kulturen und reflektierten ihren Austausch in der Radiosendung. "Welche Empfehlung geben Sie uns, Herr Landammann Alfred Stricker, wenn wir zum Sprachaustausch in den Kanton Jura reisen?" Diese und weitere Fragen wusste Landammann Alfred Stricker überzeugend zu beantworten. Die eigenen Erfahrungen, die er immer wieder einbrachte, beeindruckten die Lernenden.
Die Trogener Schulleiterin Maria Etter zeigte sich begeistert: "Dies ist die perfekte Gelegenheit für die Kinder, ihre Sprachkenntnisse in den jeweiligen Landessprachen praktisch anzuwenden. Es geht aber auch darum, dem ‚Fremden' zu begegnen und sich dieser Herausforderung zu stellen." Landammann Alfred Stricker doppelte nach. Projekte wie diese seien eine wertvolle Bereicherung für die Lernenden und erleichtern ihnen, die erworbenen Kompetenzen aus dem Schulunterricht überfachlich anzuwenden. "Im Austausch lernen die Kinder, was es bedeutet, mit Unbekanntem umzugehen und das neu Erkannte in ihre Lebenswelt zu integrieren. Diese Fähigkeit ist eine Schlüsselkompetenz einer friedlichen Gesellschaft."
****
"Vielfalt als Chance" ist ein Projekt aus dem Kantonalen Integrationsprogramm 2018-2021. Zuständig für die Umsetzung des Integrationsprogramms ist das Amt für Soziales. In der Umsetzung kooperiert es mit dem Amt für Volksschule und Sport und der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi.
Im Zentrum des auf vier Jahre angelegten Integrationsprogramms stehen die Sprachförderung für Erwachsene und Kinder im Vorschulalter sowie die Erstinformation von Neuzuziehenden. Das Programm will Kinder und Jugendliche hinsichtlich ihrer Werte, Vorurteile und Stereotypen sensibilisieren und ihre Sozialkompetenzen im Umgang mit Vielfalt durch Austausch und Reflexion fördern.
Die Kombination mit dem vom Amt für Volksschule und Sport lancierten Sprachenaustausches "JurAR" lag damit auf der Hand. Bei "JurAR" besuchen sich Primarschulklassen aus den Kantonen Jura und Appenzell Ausserrhoden gegenseitig während jeweils einer Woche. Damit soll die Motivation der Lernenden für den Französischunterricht in Appenzell Ausserrhoden und für den Deutschunterricht im Kanton Jura gesteigert werden.