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Stabile Sozialhilfequote und weniger Dossiers mit Alimentenbevorschussung im 2019 

Im Jahr 2019 haben in Appenzell Ausserrhoden 1289 Personen mindestens einmal eine finanzielle Leistung der wirtschaftlichen Sozialhilfe erhalten. Die Sozialhilfequote bleibt im Vergleich zum schweizerischen Mittel weiterhin tief und liegt mit 2,3 % auf dem Niveau von 2018. Die Quote der Alimentenbevorschussung beträgt im Jahr 2019 0,58 % und erreicht damit einen neuen Tiefstand. Dies zeigen die neuesten Zahlen der Schweizerischen Sozialhilfestatistik, die jährlich vom Bundesamt für Statistik publiziert werden. Anhand der Sozialhilfestatistik sind Aussagen zu den möglichen Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die Sozialhilfe erst Ende 2021 möglich. 

Im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Anzahl Personen in Appenzell Ausserrhoden, die im Jahr 2019 mindestens einmal eine finanzielle Leistung der wirtschaftlichen Sozialhilfe erhalten haben, praktisch unverändert. Mit 1289 Personen nahm die Anzahl an Sozialhilfebeziehenden um 9 Personen zu. Die Sozialhilfequote im Kanton Appenzell Ausserrhoden lag im Jahr 2019 bei 2,3 % und damit weiterhin unterhalb der gesamtschweizerischen Quote von 3,2 %.

Risikogruppen unverändert

Die Bevölkerungsgruppen, welche gemessen an ihrem Anteil an der Bevölkerung Appenzell Ausserrhodens besonders häufig Sozialhilfe bezogen, blieben auch im Jahr 2019 unverändert: Kinder und Jugendliche (mit einer Sozialhilfequote von 3,9 %), Geschiedene (3,5 %) sowie Personen mit ausländischer Nationalität (7 %) hatten ein überdurchschnittliches Sozialhilferisiko. Dies entspricht den Risikogruppen auf der Ebene Schweiz.

Betrachtet man die Entwicklung der Sozialhilfequoten der letzten vier Jahre nach Altersklassen, so zeigt sich für Personen zwischen 26 und 35 Jahren eine Zunahme des Sozialhilferisikos. Der in den letzten Jahren starke Anstieg an Sozialhilfebeziehenden in der Altersgruppe der 56 - 64-Jährigen hat sich im Jahr 2019 nicht fortgesetzt, deren Quote blieb stabil bei 1,7 %.

Fast die Hälfte ist nicht erwerbstätig

Betrachtet man die Erwerbssituation der Sozialhilfebeziehenden im erwerbsfähigen Alter, so war im 2019 gemäss Angaben der Sozialdienste etwas mehr als ein Viertel (26,6 %) erwerbstätig. Weitere 29,3 % der Sozialhilfebeziehenden befanden sich als Erwerbslose auf Stellensuche oder nahmen an einem Beschäftigungs- oder Integrationsprogramm teil. Der Anteil an Nichterwerbspersonen - das sind Personen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht aktiv auf Stellensuche sind (bspw. in Ausbildung, gesundheitliche Einschränkungen oder aufgrund familiärer Verpflichtungen), lag im Jahr 2019 bei 44,1 %.

Kinder und Jugendliche in der Sozialhilfe

Kinder und Jugendliche hatten mit einer Quote von 3,9 % in Appenzell Ausserhoden gegenüber allen anderen Altersgruppen ein erhöhtes Sozialhilferisiko. Von den 392 Kindern und Jugendlichen in der Sozialhilfe lebten knapp 54 % der Minderjährigen in Einelternfamilien, 36 % in Zweielternfamilien. Der hohe Anteil an Einelternfamilien in der Sozialhilfe zeigte sich auch an deren Haushaltsquote. Fast ein Viertel aller Einelternfamilien im Kanton wurde von der Sozialhilfe unterstützt. Wie auch schweizweit waren im Kanton über 
93 % aller Einelternfamilien Frauen mit einem oder mehreren Kindern. Über die Hälfte der Erziehungsberechtigten in Einelternfamilien (53 %) waren als Nichterwerbspersonen klassifiziert, knapp ein Drittel (29 %) waren erwerbstätig. Letztere arbeiteten vor allem Teilzeit, nur 5 % arbeiteten Vollzeit. Bei Zweielternfamilien ist das Sozialhilferisiko deutlich geringer, die Haushaltsquote betrug nur 1,2 %.

Alimentenbevorschussung sinkt weiter

Die Alimentenbevorschussung ist eine der Sozialhilfe vorgelagerte bedarfsabhängige Leistung, bei der die zuständige Wohnsitzgemeinde geschuldete Unterhaltsbeiträge bevorschusst, falls der unterhaltspflichtige Elternteil seiner Unterhaltspflicht nicht oder nur ungenügend nachkommt. Die neuesten Zahlen für das Jahr 2019 zeigen, dass die Quote nochmals leicht gesunken ist, von 0,63 % im Vorjahr auf aktuell 0,58 %. Damit liegt sie auf einem neuen Tiefstand seit 2012. Dieselbe Tendenz zeigt sich auch auf schweizerischem Niveau.

Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die Sozialhilfe

Anhand der Sozialhilfestatistik sind noch keine Aussagen zu den möglichen Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die Sozialhilfe möglich. Die Daten des Jahres 2020 liegen erst Ende 2021 vor. Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) beobachtet hingegen anhand eines Monitorings die Entwicklung der Fallzahlen in verschiedenen kantonalen, regionalen und kommunalen Sozialdiensten. Diese indexierten Fallzahlen zeigen, dass zu Beginn der Krise ein leichter Anstieg der Fälle bemerkbar war, diese aber Ende November 2020 wieder auf dem Niveau des Vorjahres lagen. Aus Appenzell Ausserrhoden beteiligt sich die Gemeinde Herisau an diesem Monitoring.

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