In den frühen Morgenstunden des gestrigen Dienstags (30. Oktober) fegte das Tief Vaia mit Sturmböen von teilweise über 100 km/h über das Appenzellerland und verursachte im Wald stellenweise grosse Schäden. Die Forstdienste der Gemeinden und des Kantons Appenzell Ausserrhoden klären derzeit das Ausmass der so genannten Windwürfe ab und beseitigen die grössten Gefahrenquellen. Auf dem Gemeindegebiet von Hundwil und Stein wurden grössere Waldbestände flächendeckend umgeworfen. Weitere zusammenhängende Schadengebiete wurden auch im weiteren Hinterland verzeichnet. Im übrigen Kantonsgebiet, im Mittel- und Vorderland, wurden grössere und kleinere Streuschäden festgestellt. Das Ausmass des Schadens kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden.
Das Betreten der geschädigten Waldgebiete ist derzeit sehr gefährlich. Die umgeworfenen Bäume stehen teilweise unter grosser Spannung, die sich plötzlich entladen kann. Zudem gibt es viele instabile Bäume, die jederzeit spontan umfallen können. Der Forstdienst arbeitet in den Schadengebieten mit Hochdruck an der Beseitigung der grössten Gefahrenquellen. Diese Arbeiten werden aber Zeit beanspruchen. Das Betreten der Orte, wo Holzschläge nötig sind, ist verboten; die entsprechenden Absperrungen sind unbedingt zu befolgen, auch wenn dort noch keine Arbeiten im Gange sind. Das Amt für Raum und Wald fordert deshalb die Bevölkerung zu grösster Vorsicht auf. Die Windwurfgebiete sollen derzeit nicht betreten werden, auch nicht auf Waldstrassen und signalisierten Wanderwegen. Ebenso werden die betroffenen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer beim Arbeiten in den Windwurfgebieten zu höchster Vorsicht aufgefordert. Die Aufarbeitung des Sturmholzes ist äusserst gefährlich und erfordert Spezialkenntnisse. Solche Arbeiten dürfen nur von entsprechend ausgebildetem Personal ausgeführt werden. Sobald sich die Situation in den Wäldern von Appenzell Ausserrhoden entschärft hat, wird das Amt für Raum und Wald wieder informieren.