Die Appenzeller Bahnen planen, die Haltestelle Bendlehn in Speicher zu erneuern. So soll eine eingleisige hindernisfreie Haltestelle entstehen, die dem heutigen Standard an Sicherheit und Komfort entspricht. Da aus betrieblichen Gründen keine Kreuzungsstelle im Bendlehn notwendig ist, wurde bereits 2019 ein Gleis ausgebaut.
Das hat Raum für eine Verbesserung der unübersichtlichen Strassenkreuzung auf der Kuppe geschaffen. Heute wird diese Kreuzung mit einer Lichtsignalanlage geregelt. Neu soll auf der Kantonsstrasse eine Mittelinsel erstellt werden; das Lichtsignal wird aufgehoben. Damit wird die Sicherheit für die Fussgänger und Fussgängerinnen beim Queren der Strasse und beim Zugang zur Bahnhaltestelle deutlich erhöht. Auch die Sichtweiten im Einlenker der Strasse Ober Bendlehn können verbessert werden.
Der Fussgängerübergang wird aus dem Einlenker rund 20 Meter in Richtung Westen geschoben. Die Strasse wird für die 1.50 Meter breite Mittelinsel aufgeweitet. Zum Perron der Bahnhaltestelle gelangen die Bahnbenützenden dann über einen neuen Bahnübergang, der nur dem Fussverkehr dient. Auf der Kantonsstrasse wird ab der Mittelinsel in Richtung Trogen ein Mittelstreifen realisiert, der zum Einspuren für Abbiegevorgänge Richtung Ober Bendlehn und Unter Bendlehn genutzt werden kann.
Bahn- und Strassenprojekt sind eng miteinander verknüpft. Die Verantwortlichen von Bahn und Kanton haben darum ein gemeinsames Projekt ausgearbeitet, das über ein eisenbahnrechtliches Verfahren durch das Bundesamt für Verkehr genehmigt werden soll. Kantonale Bewilligungen sind nicht erforderlich. Allerdings müssen sich der Kanton und die Gemeinde Speicher finanziell beteiligen. Die zusätzlichen Arbeiten für die Verbesserung der Kreuzung kosten rund 850'000 Franken. Davon übernimmt der Kanton rund 600'000 Franken, der Rest trägt die Gemeinde. Das Departement Bau und Volkswirtschaft hat den Kredit genehmigt. Das kantonale Tiefbauamt wird zudem ein Finanzierungsgesuch einreichen für eine Mitfinanzierung im Rahmen des Agglomerationsprogramms St. Gallen-Bodensee.
Die Planauflage ist in diesen Tagen gestartet. Das Genehmigungsverfahren wird rund ein Jahr dauern, so dass die Realisierung ab Frühjahr 2022 möglich ist.