Manche Menschen greifen zu Alkohol, um psychische oder körperliche Leiden zu lindern. Eine mögliche Erklärung ist die "Selbstmedikation". Dies verschlimmert die Situation oft und fördert das Risiko für ein Suchtproblem. Das Fazit von Fachleuten fällt denn auch nüchtern aus: Alkohol ist kein geeignetes Mittel, um Beschwerden zu lindern. Das gilt für alle Personen und insbesondere für Menschen mit einer psychiatrischen Erkrankung oder Schmerzen. Das Risiko, eine Konsumstörung zu entwickeln oder das Grundleiden zu verschlimmern, ist bei einem solchen Konsummotiv erhöht.

Eine von zehn Personen trinkt wöchentlich mindestens einmal risikoreich. Im Jahr 2017 hat jede Person in der Schweiz durchschnittlich 7,9 Liter reinen Alkohol zu sich genommen. Dies entspricht 54,9 Liter Bier oder 33,8 Liter Wein. Da es in der Schweiz 250'000 Personen mit einer Alkoholabhängigkeit gibt, ist es wichtig, über verschiedenen Konsummotive zu sprechen, um so das Bewusstsein über mögliche Beweggründe des Alkoholkonsums zu steigern.

Aktion am Bahnhof Herisau
Das Team der Beratungsstelle für Suchtfragen Appenzell Ausserrhoden wird daher am ‚Nationalen Aktionstag Alkoholprobleme', am Donnerstag, 24. Mai, von 12 bis 19 Uhr am Bahnhof Herisau mit Passanten gemeinsam Aussagen zum Alkoholkonsum hinterfragen und diskutieren. Es wird Raum geboten, um über Alkoholmythen zu sprechen, das Beraterteam kennen zu lernen und individuelle Fragen zu klären.