Auf Empfehlung des Kulturrates hat der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden zwei Gesuchen eine Unterstützung zugesprochen, die 10‘000 Franken übersteigt. Berücksichtigt wurden die Produktion "Orlando" der Compagnie Rohstoff und der TanzPlan Ost. Der Regierungsrat hat zudem von den Entscheiden Kenntnis genommen, die das Departement Bildung und Kultur in der Zeit von Juni bis Oktober 2024 in eigener Kompetenz gefällt hat. Im Ganzen wurden 64 Gesuche behandelt, wovon 33 Projekten eine Unterstützung in der Höhe von insgesamt 119'856 Franken gewährt wurde. Die detaillierte Liste sowie nähere Angaben sind im neuen OBACHT KULTUR nachzulesen.
Ein Jubiläumsheft mit dem Thema Performance
Die fünfzigste Ausgabe von OBACHT KULTUR widmet sich der Performancekunst und zeigt einmal mehr auf, dass das Appenzellerland ein fruchtbarer Ort für Neues und Aussergewöhnliches ist. Hier findet Performance statt – eine Kunstform, die durch den Auftritt lebt, die Präsenz von Personen erfordert und in der die unmittelbare Erfahrung im Zentrum steht. Die im Heft gesammelten Inhalte machen zudem deutlich, dass diese Kunstsparte keine Kantonsgrenzen kennt und der mit dem Appenzellerland verbundene Kulturraum grösser gedacht werden muss. So stehen Beatrice Dörigs und Lisa Schiess' Bildbögen stellvertretend für den weiten geografischen Raum, den die Ausserrhoder Performancekunst einnimmt: Sie entführen an die englische Küste und nach Venedig. Der Auftritt von Steven Schoch in der Heftmitte hingegen setzt sich in performativer Manier direkt in das Wohnzimmer der Leserinnen und Leser fort.
Wie vielfältig Performance sein kann, hat Ursula Badrutt zusammengetragen: Ausgehend von vier Gesprächen durchstreift ihr Text die in Appenzell Ausserrhoden verwurzelte Kunstszene der letzten Jahrzehnte. Weitere Beiträge geben Einblick in Konzertvorbereitungen, das Paradox des Sammelns dieser flüchtigen Kunst und die Förderung der Freien Szene. Illustrativ begleitet wird das Heft von den fantastischen und doch vertrauten Performance-Wesen von Lika Nüssli. Auch die Ausserrhoder Kulturerbe-Institutionen haben zu Performativem einiges zu berichten: Das Roothuus Gonten moderiert ein Gespräch zwischen Tradition und Innovation, die Denkmalpflege widmet sich bespielbaren Freiräumen an zentralen Punkten im Ortsbild, die Kantonsbibliothek zeigt überraschende Relikte von Performances aus ihrer Sammlung und das Zeughaus Teufen gibt Einblick in ein Ausstellungserlebnis, bei dem flüchtige Sinneseindrücke beim Publikum bleibende Erinnerungen hinterliessen.
Das Heft wird den Abonnentinnen und Abonnenten in diesen Tagen zugestellt; es kann auch beim Amt für Kultur unter kultur@clutterar.ch bezogen oder auf www.obacht.ch gelesen werden.