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306'243 Franken Kulturförderung und ein Obacht über Diebstahl

Einblick in Bücher, aus denen Teile geraubt wurden: Von einer wohl im 19. Jahrhundert stümperhaft weggeschnittenen mittelalterlichen Federzeichnung sind die Füsse stehengeblieben (Bild: KBAR)

Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden hat auf Empfehlung des Kulturrates vier Projekte im Umfang von 148‘000 Franken aus dem Kulturfonds unterstützt. Das Departement Bildung und Kultur sprach von Oktober 2022 bis März 2023 zudem für 47 Gesuche weitere 158‘243 Franken. Die geförderten Projekte werden im Kulturblatt OBACHT KULTUR Nr. 45, das in diesen Tagen verschickt wird, einzeln aufgeführt. In der aktuellen Ausgabe geht es um Diebstahl und seinen kulturellen Mehrwert.

Auf Empfehlung des Kulturrates hat der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden vier Gesuchen eine Unterstützung, die 10‘000 Franken übersteigt, zugesprochen. Berücksichtigt wurden dabei das Festival Klang Moor Schopfe, eine Theaterproduktion des Vereins Café Fuerte, die Kulturlandsgemeinde sowie die von den vier Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Glarus, St.Gallen und Thurgau gemeinsam betriebene Online-Plattform „kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz“.

Der Regierungsrat hat zudem von den Entscheiden Kenntnis genommen, die das Departement Bildung und Kultur in der Zeit von Oktober 2022 bis März 2023 in eigener Kompetenz gefällt hat. Im Ganzen wurden 74 Gesuche behandelt, wovon 47 Projekten eine Unterstützung in der Höhe von insgesamt 158‘243 Franken gewährt wurde. Die detaillierte Liste sowie nähere Angaben sind im neuen OBACHT KULTUR nachzulesen. Es konnten zahlreiche interdisziplinäre Projekte aus dem Kulturfonds gefördert werden. Dies ist umso erfreulicher, da der Kanton im Rahmen von Schwerpunkt 5 des Kulturkonzepts 2021 Projekte, Veranstaltungen und Institutionen unterstützt, "die spartenübergreifend denken und handeln". Die Kulturschaffenden greifen immer mehr Bereiche auf, bringen Bestehendes und Neues in überzeugender Art zusammen und fördern so Offenheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Diebinnen und andere Räuber – ein Heft über Inspiration und Wechselwirkungen

Die Ausgabe 45 des Kulturblattes setzt sich mit einem Thema auseinander, das vermutlich nicht sofort mit Kultur in Zusammenhang gebracht wird: Raub und Diebstahl. Die Rolle der Räuberin, des Räubers, eine Figur häufig am Rande der Gesellschaft, beschäftigt Kulturschaffende seit jeher. Einerseits wird im Gegen-die-Norm-Schwimmen eine Analogie zur Künstlerschaft entdeckt, andererseits inspiriert zuweilen auch die Kreativität des kriminellen Aktes und manchmal der Charme der Täterschaft – ohne das Geschehene jedoch zu verharmlosen. So berichtet das Heft unter anderem von einer künstlerischen Arbeit, die aufgrund eines nebulösen Postraubs in Herisau entstand. Diese kann exklusiv bis Ende Juli online auf www.obacht.ch nochmals nachgehört werden. Zudem kommen Kulturschaffende vor, die sich an Theaterprojekte im Rahmen des Strafvollzugs wagen oder für die der oben genannte Roman «Der Räuber» Ausgangspunkt für umfangreiche künstlerische Recherchen bildete. Die Bildbeiträge im Heft von David Berweger, Serafin Krieger und Monika Rechsteiner spielen ihrerseits mit Fehlendem oder täuschen das Auge der Betrachtenden. Während die Texte von David Glanzmann und Nicole Pfister Fetz um Urheberrechte und Plagiate kreisen, werden bei Joachim B. Schmidt die sprichwörtlichen Pferde gestohlen. Die Gedächtnisinstitutionen wiederum berichten von mehr oder weniger raffiniertem Diebstahl im Bibliotheksbestand, dem unzimperlichen Umgang mit Diebinnen, lohnender Beute im Museum und gefrässigen Räubern im Holz. Zudem enthält die Frühjahrsnummer wie üblich auch den vorjährigen Tätigkeitsbericht des Amts für Kultur und des Staatsarchivs und gibt Auskunft über die jüngsten Förderentscheide.

Das Heft wird den Abonnentinnen und Abonnenten in diesen Tagen zugestellt; es kann auch beim Amt für Kultur unter kultur@clutterar.ch bezogen oder auf www.obacht.ch gelesen werden.

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