Dieses Jahr ist das Wetter nicht ein Unsicherheitsfaktor, sondern es steht selbst im Zentrum des zweitägigen Kulturfestivals. Die Kulturlandsgemeinde befasst sich mit dem Wetter - das uns alle tagtäglich bewegt, ärgert oder aufmuntert, das Gesprächsstoff liefert, für das wir uns wappnen, das wir beobachten, vorhersagen und besingen, dem wir nachreisen und dem wir entfliehen.
Am Fusse und auf dem Gipfel des Säntis, auf dem seit 1882 eine Wetterstation steht, wartet die Kulturlandsgemeinde 2018 mit Debatten, Kunstaktionen und Werkstätten auf und ermöglicht Begegnungen mit Menschen, in deren Alltag Wetter und Klima eine zentrale Rolle spielen. Sie vermittelt Einblicke in Erfahrungen, Wissensbestände und Geschäftsideen - und bietet darüber hinaus blitzende Bilder, stürmische Geigenklänge und wärmendes Essen. Zudem ist beim Fotowettbewerb "Säntis - der Wetterberg" eine Ballonfahrt zu gewinnen.
Von Geschäften, vom Wissen und von Erfahrungen
Die drei Diskussionsplattformen am Samstag widmen sich unterschiedlichen Facetten im Umgang mit Wetter und führen verschiedene Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Tourismus und Gesellschaft zusammen. Im Gespräch der Touristikerin Ariane Ehrat, dem Informatik-Projektleiter der Landi-Wetter-App Dominik Ernst und dem in der Versicherung von Katastrophenrisiken erfahrenen Andreas Schraft geht es darum, was das Wetter mit dem Geld auf sich hat. Die Glaziologin und Meteorologin Rebecca Gugerli, der Helikopterpilot Till Linder und der Schriftsteller Peter Weber tauschen sich darüber aus, auf wessen Wissen sie bauen. Und in der Diskussion zwischen dem Arzt Gregor Dietze, der Journalistin Bettina Dyttrich sowie dem Filmemacher Matthias von Gunten wird ergründet, wer wann der Erfahrung vertraut. Zum Auftakt aller drei Gesprächsrunden führt der Meteorologe und Wissenschaftsjournalist Andreas Walker jeweils in ein Wetterphänomen ein.
Exkursionen, Werkstätten und Kunstinterventionen
Neben den Gesprächsrunden schaffen Exkursionen und Werkstätten Raum für Experimente, Erfahrungen und Expertisen. Der Wetterschmöcker Peter Suter lädt zu einer Wanderung auf der Schwägalp, Herwig Ursin und Sandra Utzinger zu einem literarischen Spaziergang. Gust Broger führt rund um den Säntisgipfel. Ein Workshop mit Thomas Horvath bietet die einmalige Gelegenheit, einen Nullwind-Drachen selber herzustellen. Das Publikum kann durch den skulpturalen Windkanal von Florian Dambois und Kaspar König schauen und die Wetter-Jukebox von Lük Popp zum Tönen bringen. Und Kinder können einen Schnuppertag in der Waldschule mit Eva Helg erleben. Die Kunst zieht und bläst allgegenwärtig und vielerorts. So in der Wetterlounge mit Filmszenen, die Marianne Eggenberger ausgewählt hat, oder in der Schwebebahn mit Wetterslams von Gabriel Vetter. Katrin Keller setzt sich mit den Wettereinflüssen auf demokratische Prozesse auseinander.
Höhepunkte auf dem Säntis
Auf der riesigen Plakatwand auf dem Gipfel hängt ein von Peter Stoffel eigens für diesen Ort und die Kulturlandsgemeinde gemaltes Ölgemälde. Einen besonderen Genuss verspricht der Samstagabend zum einen mit einem feinen Buffet und zum anderen mit einem Konzert des Violonisten Tobias Preisig. Am Sonntag wird per Handmehr durch das Publikum der Sieger oder die Siegerin des Fotowettbewerbs gewählt und die Sendschrift verlesen. Anschliessend hält Annette Gigon, die erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete Architektin, ihre Rede "Gegen Wind und Wetter". Als Schlusspunkt findet am frühen Nachmittag die zweite Vergabefeier der Stiftung ERBPROZENT KULTUR statt.
Der Eintritt zu allen Programmpunkten, mit Ausnahme des Samstagabends, ist frei. Weitere Informationen und das Programm sind auf www.kulturlandsgemeinde.ch aufgeschalten.