Die derzeit gültigen Gefahrenkarten von Appenzell Ausserrhoden für die Gefahrenprozesse Rutschung, Sturz, Schneegleiten und Lawine stammen aus den Jahren 2008 und 2009. Nachführungen erfolgten bislang punktuell, vor allem im Zusammenhang mit Erweiterungen der Bauzone. Nach über 15 Jahren ist eine Revision der Gefahrenkarten notwendig. Grund dafür sind bessere Grundlagen, neue Methoden zur Gefahrenbeurteilung und neue Erkenntnisse durch vergangene Naturereignisse.
Teufen dient als Pilotgemeinde für diese Revision. Die Revision der Gefahrenkarten in den anderen Gemeinden erfolgt nach Abschluss des Pilotprojekts. Die Gefahrenkarten für die Wassergefahren werden separat durch das Tiefbauamt überarbeitet.
Grundlage für die Gefahrenprävention
Gefahrenkarten zeigen, wo Siedlungsgebiete durch Hochwasser, Rutschungen, Sturzprozesse, Schneegleiten und Lawinen bedroht sind. Zudem geben sie Auskunft über das zu erwartende Ausmass und die Wahrscheinlichkeit, mit der das Ereignis eintreten kann. Die Gefahrenkarten sind bei der Richt- und Nutzungsplanung sowie bei der Realisierung von Bauvorhaben zu berücksichtigen. Sie dienen damit als wichtiges Instrument zur Prävention und zum Schutz von Sachwerten und der Kantonsbevölkerung.
Feldbegehungen
Im Rahmen der Revision der Gefahrenkarte führt das beauftragte Geologiebüro Dr. Roland Wyss GmbH, Frauenfeld, Feldbegehungen durch. Diese Verifizierung der Grundlagen im Gelände ist ein zentraler Bestandteil der Erarbeitung der Gefahrenkarten. Für die Feldaufnahmen müssen stellenweise private Grundstücke betreten werden. Die Eigentümerinnen und Eigentümer werden gebeten, den Mitarbeitenden vor Ort Zutritt zu gewähren. Die Fachleute werden sie in einem solchen Fall im üblichen Rahmen vor Ort informieren. Die Arbeiten am Pilotprojekt in Teufen haben im September begonnen. Die revidierten und genehmigten Gefahrenkarten liegen bis ca. Mitte 2026 vor.