Wieso gerade jetzt kein einziger Sonnenstrahl, nur Nässe von oben? Das zweijährlich stattfindende IBK-Format der Künstler:innenbegegnung, das dieses Jahr die beiden Appenzeller Kantone gemeinsam verantworten, startete die nicht öffentlichen Begegnungstage im Museum Heiden im Trockenen. 18 Kulturschaffende aus verschiedenen Sparten folgten den Ausführungen von Historiker David Aragai und Museumsleiter Marcel Zünd zur Geschichte des Kurorts Heiden und der Sammlung des Museums. In Lutzenberg lag der Fokus der Ausserrhoder Denkmalpflegerin Vreni Härdi auf der Textilgeschichte und ihren Auswirkungen auf bauliche Besonderheiten. Über eine steile Gerüsttreppe gelangte die Gruppe zum lange Jahre dem Verfall preisgegebenen Jagdpavillon mit Schlachtenmalereien und konnte diesen besichtigen.
Die Wanderung von der Schwägalp zum Chamm und der Clubhütte des SAC Säntis begünstigte die auf Anhieb gut verortete Begegnungskultur mit angeregten Diskussionen unter den Kulturschaffenden weiter. Ob unter Regenschirmen, während Transportfahrten oder auf dem Rückweg im Schein der Taschen-lampen: Bereits am ersten Halbtag wurden die Möglichkeiten zu Austausch und Vernetzung bestens genutzt.
Gute Stimmung für inspirierende Zusammenarbeit
Die inspirierende Stimmung unter allen Teilnehmenden setzte sich an den beiden Folgetagen fort. Bei einem Ausflug ins Roothuus Gonten, dem Zentrum für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik, und lebhaften Inputs seiner Leiterin Barbara Betschart, ersten Gruppenarbeiten sowie der Besichtigung des Säntisgipfels mit dem Wetterwartehaus und der Messstation in Begleitung von Volkskundler und Sagenkenner Roland Inauen wurde die anregende Atmosphäre der diesjährigen IBK-Künstler:innenbegegnung bestätigt. Ein nährstoffreicher Boden ist gelegt, Vertrauen, Freude und Freundschaften sind entstanden. «Das waren äussert beglückende Tage und Begegnungen in hoher Dichte. So macht Transdisziplinarität einfach nur Freude!», formulierte es einer der Teilnehmenden.
Einblicke in künstlerisch kollaborative Prozesse
Wie, ob und welche Prozesse tatsächlich angeregt wurden, welche Ideen im Nachgang der initialen «Schall- und Klangtage» weiterentwickelt werden, wird in der Kunsthalle Appenzell am Sonntag, 23. November 2025, als «Echoraum» zwischen 10.30 und 14.30 Uhr zu erleben sein. Die Künstlerinnen und Künstler geben in voraussichtlich vier Formationen Einblicke in ihre Erfahrungen, künstlerischen Ideen und Versuchsanordnungen. Dieser Anlass ist öffentlich.
Folgende Kunstschaffende sind Teil der IBK-Künstler:innenbegegnung 2025: Tobias Bärtsch (SG), Phaidon Berdelis (TG), Jürgen-Thomas Ernst (V), Karin Fellner (B), Michael Flury (ZH), Kilian Haselbeck und Meret Schlegel / Duo Compagnie zeitSprung (SH), marce norbert hörler (AI), Iris Keller (BW), Barbara Zoé Kiolbassa (AR), Rhona Mühlebach (TG), Marlies Pekarek (SG), Jutta Pilgram (B), Eliane Schädler (FL), Giuliano Scherini (FL), Ronja Svaneborg (V), Zarina Tadjibaeva (ZH), Michaela Tröscher (BW).