Inhalt

Sammlungen

_ Familienarchiv Zellweger

Unter "Über uns > Historisches" ist von den schweizweit und international bedeutenden Nachlassteilen der Mitglieder der Textilhandelsfamilie Zellweger die Rede. Eine kurze Zusammenfassung zur Situierung dieser Familie ist dem entsprechenden Artikel im Historischen Lexikon der Schweiz zu entnehmen. Das Projekt «Erschliessung, Erforschung und Vermittlung des Nachlasses der Familie Zellweger» ist 2008 lanciert worden und erlebte mit dem 3. Trogener Bibliotheksgespräch vom 10. bis 13. Juni 2009 seinen Kick Off an der Öffentlichkeit. 2014 konnte mit der multimedialen Dauerausstellung "Jahrhundert der Zellweger" ein Angebot zur selbständigen Entdeckung der Geschichte der Textilhandelsfamilie übers Internet und in Trogen eröffnet werden.

Die Zellwegerschen Nachlassteile sind in Appenzell Ausserrhoden auf folgende Bestände aufgeteilt:

  1. Firmenarchiv mit Akten (Verträge, Abrechnungen etc.) und Geschäftsbüchern (Hauptbücher, Journale, Kassabücher, Kapitalbücher, Kaufprotokolle, Briefkopierbücher, Speditionsbücher etc.). Aufbewahrung: Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, Herisau, Signatur: Pa.21, Verzeichnis → Kommerzialarchive Zellweger & Co, Trogen (1716–1922)
  2. Familienarchiv mit Dokumenten und Objekten aus der Zellweger-Wohnung im Fünfeckpalast, Chroniken, Werkmanuskripten, den erhaltenen Korrespondenzen aller Familienmitglieder, Lebensdokumenten/Sachakten, Sondermaterialien (Fotos, Porträts, Stammbäume, Objekte), Bauakten (Pläne der Zellwegerbauten, Abrechnungen Bauten). Aufbewahrung: Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, Trogen, Signatur: Fa Zellweger, Katalog Manuskripte-Nachlässe und Katalog Bücher-Bilder

[top]

_ Bibliothek und Archiv der Abtei Thelema | Collectio Magica et Occulta (CMO)

Die CMO setzt sich aus dem Archiv und der Bibliothek der Psychosophischen Gesellschaft in der Schweiz zusammen. Die PG wurde 1945 in Zürich gegründet und hatte ihren Sitz ab Mitte der 1950er Jahre bis zu ihrer Auflösung 2009 in der Schedlern in Stein AR. Im Lauf der 1950er und 1960er Jahre übernahm sie als Dachverband und Trägerverein die administrative Betreuung des Schweizer Zweiges des Ordo Templi Orientis (O.T.O.), der Fraternitas Rosicruciana Antiqua (FRA), des Illuminaten-Ordens (IO) und der Gnostisch-Katholischen Kirche (GKK).

Die PG setzte sich zum Ziel, Menschen jeglicher Bildung mittels Vorträgen und Kursen in esoterischen Schulen und Logen auszubilden und ihnen die «richtige und wahre Erforschung der Weisheitslehren des Altertums und der Neuzeit» zu ermöglichen. Gründungsmitglieder waren unter anderen der Bäcker/Konditor und Astrologe Hermann J. Metzger (1919-1990) sowie sein Ziehvater Felix L. Pinkus (1881-1947), Unternehmer und Schriftsteller. Im engsten Umfeld von Metzger befand sich von Anfang an Annemarie Aeschbach (1926-2008), die vor allem für die Dokumentation der Aktivitäten der PG verantwortlich war. Durch ihre Vermittlung konnte der Bestand zuhanden der Geschichte gesichert werden. Die Erschliessungsarbeiten begannen 2010 und dauerten bis 2016. 2017ff. wurden die lokal angelegten Verzeichnisse in den Online-Katalog übertragen. Im Herbst 2016 erschien das Buch «Mächtig geheim» der Historikerin Iris Blum. Von November 2017 bis März 2018 fand im Appenzeller Volkskunde-Museum Stein AR die von der Kulturwissenschafterin Ina Boesch kuratierte Ausstellung «Tu was du willst. Sinnsuche in Stein» statt.

Das umfangreiche Archiv umfasst 125 Laufmeter Akten; neben Papierträgern auch Fotosammlungen, Museumsobjekte und wenige Tondokumente. Es enthält Teilnachlässe des Vereins Psychosophische Gesellschaft, des Illuminatenordens mit Sitz in Stein und seiner Ableger in Deutschland, Österreich, Italien, Amerika und Südafrika, der Gnostisch Katholischen Kirche (GKK), der Rosenkreuzer sowie Akten von zahlreichen Personen, die unterschiedlichen Strömungen der Esoterik nahe gestanden haben wie etwa Friedrich Lekve (1904-1996), Franz Bardon (1909-1958) oder Herbert Fritsche (1911-1960). Auch der umfangreiche Nachlass des Filmemachers und Grafikers Albin Grau (1884-1971) sowie eine Fotodokumentation über das Goetheanum bereichern den Nachlass der Psychosophischen Gesellschaft. Ebenfalls Bestandteil des Archivs ist eine Sammlung von 500 Objekten.

Elektronisches Archivverzeichnis – Anzeige der Bestandesübersicht durch Klick auf das Plus bei «Archiv/Bestände».

Die Bibliothek enthält Bücher, Broschüren und Periodica aus den folgenden Themengebieten:

  • RELIGIONEN: Christentum (Kirchengeschichte, Bibeln, Messbücher / Gesangbücher / Liturgica, Religiöse Männerorden, Sekten, Div. Studien), Gnosis, Indien, China, Buddhismus, Yoga, Tibet, Islam und Baha'i, Verschiedene Religionen / Übergreifendes
  • GEHEIMBÜNDE: Aleister Crowley (Verschiedene Ausgaben und Übersetzugnen des Liber AL, Golden Dawn etc.), Freimaurer, Rosenkreuzer, Illuminaten, Fraternitas Saturni, div. Geheimbünde, Mazdaznan, Theosophie, Anthroposophie etc.
  • ZAHLEN: Kosm. Mathematik, Kabbala, Judaica allgemein, Tarot, Symbole, Runen
  • MYTHOLOGIE: Mythologie (ägyptisch, griechisch, germanisch) / Aberglauben, Gral / Ritterorden, Märchen
  • HEILEN: Heilen mit Pflanzen, Drogen, Magnetismus, Pendeln, Heilkunde / Spagyrik, Homöopathie, Paracelsus, Diverses (Wendepunkt etc.), Fritsche, Bernus, Augen / Atem, Edelsteine
  • ASTROLOGIE
  • OKKULTE ROMANE: Meyrink, Spunda
  • OKKULTISMUS/MAGIE: Alchemie, Geheimwissen/Magie, Geister/Naturgeister, Sympathiemagie / Moses-Bücher etc., Okkultismus allgemein, Schwarze Magie / Satanismus, Hellsehen / Hypnose
  • ESOTERIK: Spiritismus, Mystik, Parapsychologie, Prophezeiungen
  • PSYCHOLOGIE: C.G. Jung, W. Reich
  • LEBENSKUNST: Charakterkunde / Menschenkenntnis, Lebensreform, Lebensverlängerung
  • GRAPHOLOGIE
  • PÄDAGOGIK: Pestalozzi, Fellenberg, Montessori
  • KULTURGESCHICHTE: bis 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert mit Aufklärung (Lavater, Goethe, Knigge, Mozart, Geselligkeitskult), 19./20. Jahrhundert

2018 bis 2020 konnte die gegen 1000 Titel umfassende Büchersammlung über Ascona, den Monte Verità und verwandte Gebiete des St. Galler Buchhändlers, Journalisten, Autors, Kulturvermittlers und Kunstschaffenden Richard Butz in die CMO-Bibliothek integriert werden, nachdem bereits 2015 die Sammlung E. & E. Geldmacher mit 300 Titeln mit Schwerpunkt «Hausväterliteratur» in den Bestand übernommen worden war. Die Bibliothek wird zudem sukzessive ergänzt durch einschlägige Werke aus dem Vorbesitz des ehemaligen PG-Mitglieds Adalbert Schmid und durch Ankäufe.

Recherche im Online-Katalog unter dem Stichwort Aeschbach-Stiftung. Für die Sammlungen Richard Butz und E. & E. Geldmacher im Suchfeld zusätzlich diese Stichworte ergänzen. 

Buch:
Iris Blum: Mächtig geheim. Einblicke in die Psychosophische Gesellschaft 1945–2009. Zürich: Limmat Verlag, 2016. | Website Limmat Verlag | Rezension in Saiten 11/2016 | Rezension in Tages Anzeiger

Aufsätze:

  • Iris Blum: Sinnsehnsucht. Das Archiv der Psychosophischen Gesellschaft in Stein. In: AJb 138 (2011), S. 71-81.
  • Hanspeter Spörri: Die Vernunft des Aberglaubens. Die Bibliothek des Urnäscher Heilers Hans Jacob Tribelhorn gibt Auskunft über das Wissen aus Büchern und die Kraft der Psyche. In: Obacht Kultur No. 5 (2009/3), S. 34f.
  • Heidi Eisenhut: Nosferatu in Stein. In: Obacht Kultur No. 15 (2013/1), S. 46–49.
  • Heidi Eisenhut: Die Sammlung der Psychosophischen Gesellschaft aus Stein in der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden. In: Saiten 06/2016, S. 32f. [Artikel als pdf]

Ausstellung:
«Tu was du willst. Sinnsuche in Stein»
24. November 2017 bis 18. März 2018
im Appenzeller Volkskunde-Museum Stein AR
Flyer als pdf

Veranstaltung:
«Richard Butz: Fast ein ganzes Leben lang ein Sammler»
Donnerstag, 12. November 2020, 19 Uhr, Gemeindehaus Trogen (Festsaal der Kantonsbibliothek)
Flyer als pdf

[top]

_ Bilddatenbank

Mit der Bilddatenbank betreibt die Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden ein effizientes Rechercheinstrument, das der stetig steigenden Nachfrage nach Bildern Rechnung trägt. Kernbestände der Bilddatenbank bilden ausserrhodische Druckgraphiken, Plakate und Ansichtskarten. Die mögliche Verwendung der digitalisierten Bilder ist vielseitig und umfasst im Wesentlichen Publikationen in Medien, die Nutzung durch Behörden und Vereine und deren Einsatz als Quellen für wissenschaftliche Arbeiten. Auch von Privatpersonen wird die Bilddatenbank erfreulicherweise im Sinne eines "service public" rege genutzt.

Die originalen digitalen Daten werden in hoher Auflösung als TIFF-Dateien in der Bibliothek archiviert; online angezeigt werden für den Bildschirm optimierte JPG-Dateien. Die vielfältige Nutzbarkeit der Datenbank ist durch die Implementierung der Bilddaten in den Online-Katalog der Kantonsbibliothek seit dem 4. Dezember 2007 von jedem Internetzugang aus möglich:

Online-Katalog

Seit Ende 2009 ist die kantonale Kunstsammlung in die Bilddatenbank integriert. Sie umfasst gut 2200 Bilder, die von Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung wie Bücher ausgeliehen und in den Büros aufgehängt werden können.

Kataloglink Kunstsammlung

[top]

_ Vorlass Stefan Signer

Die Kantonsbibliothek archiviert verschiedene Vor- und Nachlässe von Personen, die im gesellschaftlichen und hierin besonders im kulturellen Leben des Kantons, Spuren hinterlassen haben, darunter den Vorlass von H.R. Fricker oder die Nachlässe von Herbert Maeder, Peter Morger, Ruedi Peter, Otto Schmid, Walther Ehrbar und Victor Tobler.

Der Vorlass von Stefan/Infrasteff Signer (geb. 1951) umfasst in der ungeordneten Form 25 Bananenkisten Schuhe, Kleidungsstücke, Fotos, Plakate, Xerox-Kopien, Partituren, Musikkassetten, Tagebücher, Agenden, Manuskripte, Korrespondenzen, Zeitungsartikel, Fichen-Auszüge etc. - Als Zeitzeugnis dokumentieren die vielfältigen Materialien einen Zeitabschnitt appenzellischer Geschichte, der bisher in Museen, Archiven oder Bibliotheken nicht zugänglich war: Der Vorlass von Stefan Signer ist Zeugnis einer Subkultur im Heimischen. Von 1968 und Frank Zappa geprägt, "alternativ", "freakig", anders als Gewohntes und doch in seinen Referenzpunkten zutiefst mit Appenzellischem verbunden.

Der Bestand ist 2010 erschlossen worden. 2011 wurde Signer 60: zwei Veranstaltungen mit Veröffentlichung von www.steffsigner.ch boten Einblick in sein Werk und seine Welt. Ende 2016 erfolgte eine weitere Ablieferung, vor allem auch mit elektronischen Dokumenten aus der Schaffensphase seit 1990.

Medien:
art-tv-Beitrag
zum Vorlass von Stefan Signer, Podcast der Sendung SRF2aktuell, Samstag, 17. September 2011 (letzte acht Minuten zu Signer) und Sendung Spasspartout, Radio SRF1, Mittwoch, 12. Oktober 2011

Literatur:
Spörri, Hanspeter: Archivar wider Willen. Stefan Signer. In: Obacht Kultur No. 6 (2010/1), S. 14-16. Die im Artikel erwähnten Hörproben aus dem Audioarchiv finden Sie hier.

[top]

_ Nachlass Herbert Hoffmann

Ein weiterer Nachlass, der in jüngerer Zeit in die Bestände der Kantonsbibliothek integriert worden war, ist das Archiv des Tätowierers Herbert Hoffmann. Der Bestand ist noch nicht elektronisch erschlossen.

Der Lebenslauf des Tätowierers liest sich wie eine Jahrhundertbiographie: Am 30. Dezember 1919 kommt Herbert Hoffmann im Pommerschen Freienwalde zur Welt. Er macht eine Lehre als Einzelhandelskaufmann und wird 1939 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. 1941–45 ist er in Russland im Krieg; nach Kriegsende wird er bei Riga interniert. Dort schliesst er Freundschaft mit einem tätowierten russischen Wachmann. 1949 erfolgt die Rückkehr nach Deutschland und eine erste Tätowierung: ein Kreuz, ein Herz und ein Anker. Hoffmann beginnt selbst zu tätowieren, sammelt Bilder und Lebensläufe tätowierter Menschen. Ab 1961 hat er ein eigenes Tätowiergeschäft bei der Hamburger Reeperbahn. 1980 lässt er sich pensionieren und  siedelt in die Schweiz (Heiden AR) über: gemeinsam mit seinem Partner Jakob Acker. Hoffmann lebt bis zu seinem Tod am 30. Juni 2010 in Heiden.

Seinen künstlerischen Nachlass vermachte Herbert Hoffmann der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden. Ein Teil davon wurde vom 21. Mai bis zum 13. Juni 2011 in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Heiden und kuratiert von Michaela Stuhlmann und René Schmalz im Kursaal Heiden in einer Ausstellung erstmals der lokalen Öffentlichkeit zugänglich gemacht (Appenzeller Zeitung, art-tv.ch). 2014 folgte eine Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur, die 2015 auch im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg gezeigt wurde.

Hoffmanns künstlerischer Nachlass ist kulturgeschichtlich bedeutsam durch Fotoaufnahmen von tätowierten Menschen aller sozialen Schichten. Schon zu Lebzeiten erschienen hierzu sowohl ein Buch als auch ein Film:

  • Ruts, Oliver und Andrea Schuler (Hrsg.): Bilderbuchmenschen. Tätowierte Passionen, portraitiert und photographiert von Herbert Hoffmann. Berlin: Memoria Pulp, 2002. [Kataloglink]
  • Flammend‘ Herz. Eine Freundschaft, die unter die Haut geht. Ein Film von Andrea Schuler und Oliver Ruts. Berlin: Egoli Tossell Film AG, 2003. [Kataloglink]

Ein Sammelalbum, das Herbert Hoffmann zwischen 1960 und 1975 angelegt hatte und in dem bebilderte Artikel tätowierter Männer und Frauen aus Zeitungen und Magazinen, Cartoons, auf denen Tattoos zu sehen sind, und Geschäftskarten von Tattoo-Studios eingeklebt sind, ist 2015 Gegenstand eines Buches mit dem Titel "Tätowiert muss er sein", erschienen im LImmat Verlag in Zürich.

Seit Ende 2016 besteht eine Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt «Der Nachlass des Hamburger Tätowierers Christian Warlich (1891–1964)». [Forschungswebsite]

Weblinks

Texte zum Nachlass von Herbert Hoffmann

[top]

_ Sammlung Carl Meyer

Der Herisauer Jurist und Politiker Carl Meyer (1873-1947), Initiant der Säntis-Schwebebahn und Obergerichtspräsident des Kantons Appenzell Ausserrhoden, sammelte seit den 1920er-Jahren bibliophile Werke. Sein Ziel war es, die Entwicklungsgeschichte des Buches und der Buchillustration von der mittelalterlichen Handschrift bis zum anspruchvollen Druckwerk des 20. Jahrhunderts umfassend zu dokumentieren. Bei seinem Tod umfasste die Sammlung rund 800 Werke. Rund 700 Werke befinden sich heute in der Kantonsbibliothek Trogen. Sie sind unter der Signatur CM im Online-Katalog verzeichnet.

Der gedruckte Katalog (PDF, 580 KB) verzeichnet die älteren Werke der Sammlung: 27 Handschriften, die Hälfte aus der Zeit vor der Reformation (nicht im Online-Katalog), 82 Wiegendrucke des 15. Jahrhunderts und 106 Drucke, vorwiegend Holzschnittbücher, aus dem 16. Jahrhundert.

Die reich illustrierte Einleitung (PDF, 3,7 MB) enthält eine Biographie Carl Meyers; beschrieben werden die Entstehung der Büchersammlung und ihre Zusammensetzung sowie die bedeutendsten Sammlerstücke: ein Psalmenkommentar Cassiodors aus dem 12. Jahrhundert, eine Pariser Bibel des 13. Jahrhunderts, Stundenbücher des 15. und 16. Jahrhunderts, darunter das Stundenbuch der Anna von Kleve sowie zwei Bände mit Predigten Georg Tudels von Giengen aus den Jahren 1459/60, aber auch das Memorial der Tugend von Johann von Schwarzenberg in einer um 1535 entstandenen Handschrift und in einem gleichzeitigen Druck.

Die handschriftliche Version des Memorials der Tugend (CM Ms. 13) wurde am 26. April 2007 als erster Codex der Reihe Codices Electronici Appenzellenses (CEA) im Internet-Portal e-codices.ch aufgeschaltet. Ende Juli folgte mit CM Ms. 9 (Gebetbuch der Anna von Kleve) eine zweite Handschrift der Sammlung. Es folgten fünf Stundenbücher (CM Ms. 4, 5, 6, 7 und 8) aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Das Projekt e-codies ist von der Schweizerischen Akademie der Geisteswissenschaften initiiert worden. Unter dem Namen Codices Electronici Confoederationis Helveticae (CeCH) fördert die Akademie die Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften der Schweiz. Im Sinne des freien Zugangs zum gemeinsamen Kulturgut ermöglicht das Projekt ein kostenloses Blättern in den digitalisierten Handschriften und für Wissenschaftler ein ortsunabhängiges Arbeiten.

Literatur: Sammlung Carl Meyer in der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden in Trogen. Katalog der Handschriften und der Drucke bis 1600, hrsg. von Rudolf Gamper und Matthias Weishaupt, Dietikon/Zürich 2005. (PDF-Ausgabe des gedruckten Katalogs).

[top]

_ Description de l'Égypte

Die «Description de l'Égypte» (1809-1828) ist das Ergebnis einer herausragenden Zusammenarbeit von 167 Mitgliedern der «Commission des Art et des Sciences», Wissenschaftlern und Künstlern, die während Napoleons Ägyptenfeldzug 1798-1801 in Ägypten gezeichnet, vermessen, gesammelt, systematisiert, katalogisiert und Berichte verfasst haben. Johann Conrad Honnerlag (1777-1838) hat 1834 dieses Werk in zweiter Auflage gekauft und der Bibliothek der appenzellisch-vaterländischen Gesellschaft in Trogen als «Cheval de bataille für allfällige Besuche in der Bibliothek» (in: App. Monatsblatt (1838), S. 123) geschenkt. Das Werk umfasst 25 Bände in Oktav und 900 grossformatige Bildtafeln.

Literatur: Appenzellische Jahrbücher 2002, 130. Heft, hg. von der Appenzellischen Gemeinnützigen Gesellschaft. – Zum Einstieg: Weishaupt, Matthias: Die «Description de l'Égypte» in der Bibliothek von Trogen, S. 14–27, URL: http://dx.doi.org/10.5169/seals-283375.

[top]

_ Schauwerk

Das Schauwerk ist ein interdisziplinäres Sammlungsprojekt, das zeitgenössische Kunst aus aller Welt in die Räume der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden in Trogen bringt. Es präsentiert sich auf einer eigenen Website www.schauwerk-blackbox.ch.

[top]

Zusätzliche Informationen

Kantonsbibliothek

Landsgemeindeplatz 7
9043 Trogen
T: 071 343 64 21
Öffnungszeiten
Mo–Fr 14.00–17.00 Uhr
oder nach Voranmeldung