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Ausserrhoder Wald
Waldfläche
Der Wald bedeckt mit rund 7'600 Hektaren knapp einen Drittel von Appenzell Ausserrhoden. In den letzten 25 Jahren hat sich die Waldfläche kaum verändert.
Waldeigentum
Appenzell Ausserrhoden weist mit 74 Prozent einen sehr hohen Privatwaldanteil auf. Die Eigentumsverhältnisse sind klein strukturiert. Die Öffentlichkeit – Gemeinden, Kanton und Bund – besitzt lediglich 18 Prozent des Waldes im Kanton. Sechs Prozent der Waldfläche stehen im Eigentum von neun privatrechtlichen Korporationen, acht Prozent gehören ausserkantonalen, öffentlich-rechtlichen Körperschaften.
Waldfunktionen
Der Wald ist multifunktional: Er übernimmt Schutz-, Nutzungs- und Erholungsfunktion und ist unentbehrlicher Bestandteil des Lebensraums unzähliger Arten der Fauna und Flora. Wo eine der Waldfunktionen von besonderer Bedeutung ist, wird in der Waldfunktionenkarte des kantonalen Waldplan eine Vorrangfunktion ausgeschieden. So schützt der Ausserrhoder Wald auf rund 49 Prozent seiner Fläche Menschen und Sachwerte vor Naturgefahren. Rund drei Prozent der Waldfläche sind der Vorrangfunktion Erholung zugeordnet. Die Wälder mit der Vorrangfunktion Biologische Vielfalt umfassen rund 19 Prozent der Ausserrhoder Waldfläche.
Holzvorrat, Zuwachs und Nutzung
Im Ausserrhoder Wald steht überdurchschnittlich viel Holz. Mit 548 m3 pro Hektare weist er im kantonalen Vergleich den höchsten Holzvorrat der Schweiz auf. Grund dafür sind die wüchsigen Waldstandorte, die Altersstruktur und die Nutzungsmenge. Pro Hektare und Jahr wachsen in Ausserrhoden 10 Kubikmeter zu. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 75'000 Kubikmetern pro Jahr. Die Nutzung in den Ausserrhoder Wäldern ist deutlich kleiner. Sie betrug in den Jahren 2018 bis 2022 durchschnittlich 46’000 Kubikmeter.
Baumartenzusammensetzung
Die Rottanne, die Weisstanne und die Buche sind die häufigsten Baumarten im Ausserrhoder Wald. Sie bilden zusammen 86 Prozent des stehenden Holzvorrates. Der Anteil der Fichte nahm in den letzten Jahrzehnten vor allem zugunsten von Buche und Tanne ab. Weitere Baumarten wie Ahorn, Lärche, Föhre und Eiche gewinnen im Zusammenhang mit der Anpassung des Waldes an den Klimawandel ebenfalls an Bedeutung.
Waldstandorte
Der Ausserrhoder Wald ist vielfältig. Insgesamt kommen im Kanton über 70 verschiedene Waldstandortstypen vor. Unter dem Begriff "Waldstandort" ist die Gesamtheit der Umwelteinflüsse an einer bestimmten Stelle im Wald zu verstehen, denen Pflanzen und somit auch die Bäume ausgesetzt sind (Klima, Lage, Exposition, Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit, Bodenaufbau etc.). Die Waldstandortskarte dient dem Forstdienst und den Waldeigentümern als Grundlage für die Waldbewirtschaftung: Sie liefert Hinweise für den Waldbau sowie Angaben zur natürlichen Baumartenzusammensetzung und zur Schutzwürdigkeit der Lebensräume.
Stand: 2024; Datenquellen: Kantonaler Waldplan AR (2019) und Nachhaltigkeitsbericht 2022