Das Projekt Zubringer Appenzellerland ist seit Jahren vorhanden. Die Realisierung blieb allerdings durch die schweizweiten Fragen um die zukünftige Finanzierung der Nationalstrassen blockiert. Jetzt mit der vom Volk im Rahmen der NAF-Vorlage im Jahre 2017 beschlossenen dauerhaften Finanzierung und der Erweiterung des Nationalstrassennetzes um 400 Kilometer geht es wieder vorwärts. Mit einer Online-Umfrage wollen die Kantone St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden erfahren, wie die regionalen Unternehmen heute die Auswirkungen des Projektes Zubringer Appenzellerland auf ihre Geschäftstätigkeit einschätzen. Die Antworten dienen den Kantonen dazu, praxisbezogene und nach Teilräumen differenzierte Erkenntnisse über die volkswirtschaftliche Bedeutung des Zubringers zu gewinnen und die Argumente für die notwendige verbesserte verkehrliche Anbindung der Region zu schärfen.
Für die Teilnahme an der Online-Umfrage wurden ca. 1'400 Unternehmen im "verkehrlichen Einzugsgebiet" des Projektes von den kantonalen Ämtern für Wirtschaft und Arbeit angeschrieben. Der Perimeter reicht von Appenzell Innerrhoden über das Ausserrhoder Hinterland, dem Neckertal bis hinunter nach Gossau und St.Gallen West. Die Firmen haben nun bis Ende Oktober Zeit, sich zu äussern. Das Ergebnis der Umfrage fliesst dann in eine volkswirtschaftliche Studie zum Zubringer Appenzellerland ein. Anfang 2020 sollen Ergebnisse vorliegen.
Zuständig für eine allfällige Realisierung des Zubringers Appenzellerland wäre der Bund (Nationalstrasse). Das Projekt steht in Konkurrenz zu anderen Infrastrukturprojekten in der Schweizer Strassenplanung. Wichtig ist in Erfahrung zu bringen, welche volkswirtschaftliche Bedeutung dieses Projekt für den Wirtschaftsraum zwischen Bodensee und Säntis hat und wieweit die Studie auf der Basis der aktuellen Bewertungsmethoden die positive Kosten-Nutzen-Analyse früherer Jahre bestätigen kann.
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Der Zubringer Appenzellerland sieht vor, den Flaschenhals Herisau mit zwei Tunnels zu umfahren, was zu einer grossen Entlastung der Bevölkerung und zu deutlichen Reisezeitgewinnen der Verkehrsteilnehmenden führt. Ein neuer Vollanschluss an die A1 bei Gossau ermöglicht die direkte Anbindung der Appenzeller Kantone ans übergeordnete Nationalstrassennetz.
Vom neuen Autobahnzubringer profitieren auch die Stadt Gossau sowie die grosse Industriezone St. Gallen West/Gossau Ost, die durch einen Halbanschluss im Industriegebiet an den Zubringer angebunden werden sollen. Der neue Zubringer ermöglicht damit, dass der Zu- und Weglieferungsverkehr einerseits nicht mehr durchs Zentrum von Gossau fahren oder den Umweg über St. Gallen Winkeln in Kauf nehmen muss und dass andererseits dieser sehr wichtige Wirtschaftsraum weiter entwickelt werden kann. Zudem wird die Stadt Gossau und St. Gallen Winkeln vom Durchgangsverkehr von und ins Appenzellerland entlastet.