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Familienergänzende Kinderbetreuung
Die Angebote familienergänzender Kinderbetreuung sind ein wesentlicher Faktor, wenn es um Familienfreundlichkeit und die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. 2014 legte das Amt für Soziales, Abteilung Chancengleichheit, den Schwerpunkt darauf, die Bedürfnisse und Herausforderungen der Akteurinnen und Akteure in der familienergänzenden Kinderbetreuung im Kanton kennen zu lernen. Deshalb und aufgrund der Zielsetzung des Regierungsprogramm 2016-2019, in Appenzell Ausserrhoden attraktive Rahmenbedingungen für Familien sowie betreuende Angehörige zu schaffen, wurde im Herbst 2017 erstmals eine repräsentative Bevölkerungs- befragung zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie durchgeführt. Das Familienmonitoring bestätigte den Bedarf an familienergänzenden Kinderbetreuungsangeboten.
Die Abteilung Chancengleichheit leistet folgende unterstützende Massnahmen in diesem Bereich:
- Mitfinanzierung von Weiterbildungen für kita-Mitarbeitende, um die Qualität der Betreuung zu sichern und fördern. Hierfür muss ein Fördergesuch eingereicht werden.
(Der BerufsbildnerInnen-Kurs wird durch die Abteilung Berufsbildung unterstützt.) - Ansprechpartner bei Gesuchen um Fördergelder beim Bundesamt für Sozialversicherungen BSV.
Eine Übersicht der Angebote im Kanton Appenzell Ausserrhoden sowie Informationen über rechtliche Grundlagen wie auch weitere Organisationen im Bereich der Familienergänzende Betreuung sind auf unserer Infothek zu finden.
Für die Aufsicht und Bewilligung von Kindertagesstätten ist die Abteilung Soziale Einrichtungen zuständig.
Projektverantwortliche: Irina Wedlich
Familienergänzende Betreuung in Appenzell Ausserrhoden
- Familienergänzende Kinderbetreuung: Verzeichnis der bewilligten Kindertagesstätten
- Kinderbetreuung in Tagesfamilien: Tagesfamilien Appenzell Ausserrhoden
Kinderbetreuungsgesetz (KibeG)
In Appenzell Ausserrhoden gibt es keine gesetzlichen Grundlagen, welche den Kanton oder die Gemeinden hinsichtlich Kinderbetreuung im Vorschul- und Schulalter oder deren Finanzierung in die Pflicht nehmen. Dies soll sich mit dem Gesetz zur Förderung der familienergänzenden Kinderbetreuung (Kinderbetreuungsgesetz, KibeG) ändern. Das Gesetz schafft mit finanzierbaren familienergänzenden Betreuungsangeboten einen chancengerechten Zugang für alle Ausserrhoder Familien, unabhängig von ihrem Wohnort. Konkret sollen erwerbstätige Eltern, die ihre Kinder in einer Kita, in einer schulischen Tagesstruktur oder bei einer Tagesfamilie betreuen lassen, in Abhängigkeit ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand erhalten.
Weitere Informationen
- Stand Geschäft 2. Lesung Kantonsrat
- Aufzeichnung 1. Lesung Kantonsrat, 21.02.2022
- Medienmitteilung, 23.08.2021
- Präsentation Webinar Bundesfinanzhilfen, 25.08.2022
- Beispiel Webinar Fragekatalog für Bundesfinanzhilfen, 25.08.2022
Grundlagen
Schulergänzende Betreuung aus Eltern- und Kindersicht
Die Publikation der eidgenössischen Koordinationskommission für Familienfragen EKFF zeigt anhand von sechs Familienportraits die Vielfalt und Komplexität von Betreuungsarrangements auf. Aus Eltern- und Kindersicht wird erhoben, inwiefern die Angebote der schulergänzenden Betreuung die Familienbedürfnisse abedecken und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern. Gestützt auf die Ergebnisse und den Forschungsbericht entwickelte die EKFF Handlungsempfehlungen.
Schlussbericht Familienmonitoring 2017
Der Schlussbericht des im Herbst 2017 durchgeführten Familienmonitorings liegt vor und dem Kanton stehen nun konkrete Anhaltspunkte zur Lebenssituation von jungen Leuten, Müttern, Vätern und Grosseltern sowie deren Bedürfnisse und Zufriedenheit mit ihrer Situation zur Verfügung. Aufgrund der Ergebnisse hat der Regierungsrat vier Handlungsfelder identifiziert, für die Massnahmen geplant werden:
- Kinderbetreuung: chancengerechter Zugang zu familien- und schulergänzender Kinderbetreuung
- Arbeitsmarkt: Familien- und care-freundliche Arbeitsbedingungen, insbesondere bei öffentlich-rechtlichen Arbeitgebern im Gesundheits- und Heimwesen
- Berufswelt: MINT*-Förderung bei jungen Menschen und Sensibilisierung für bewusste Berufswahl
- Beratung und Unterstützung: niederschwelliger Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Alleinerziehende, pflegende und betreuende Angehörige und Migrationsfamilien
*zusammenfassende Bezeichnung für Unterrichtsfächer und Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Projektverantwortliche: Isabelle Dubois
Verbände, Netzwerke, Institutionen
- Kibesuisse Regionalverband Ostschweiz bietet für Kindertagesstätten und Tageseltern in Appenzell Ausserrhoden Vernetzung, fachliche Weiterbildung und Beratung. Es verfügt über einen Leistungsauftrag des Kantons. Durch diese Subvention können Weiterbildungskurse zu vergünstigte Tarife besucht werden. Im Weiteren bietet es Fachberatung für Trägerschaften im Aufbau einer Kindertagesstätten sowie für Bewilligungsbehörden an.
- Kibesuisse fördert die verschiedenen Formen der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung und unterstützt seine Mitglieder bei deren Aufgabenerfüllung. Der Verband wurde am 22. November 2013 gegründet und ist aus der Fusion von Kindertagesstätten Schweiz KiTaS und Tagesfamilien Schweiz SVT entstanden.
- Verein Tagesfamilien Appenzell Ausserrhoden unterstützt und vermittelt Tageseltern im Kanton Appenzell Ausserrhoden.
- Das Marie Meierhofer Institut für das Kind widmet sich in Forschung und Praxis der frühen Kindheit. Es führt Forschungsprojekte durch und bietet Weiterbildungen an.
- Die Schweizerische UNESCO-Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, frühkindliche Bildung in der Schweiz nachhaltig in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft zu verankern und ein interdisziplinäres Netzwerk mit Partnern aus Forschung, Praxis, Politik und Gemeinwesen aufzubauen.
Zusätzliche Informationen
Abteilung Chancengleichheit
Kasernenstrasse 17