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Klima
Der Klimawandel verändert das Temperaturgleichgewicht der Erde und hat weitreichende Auswirkungen auf Mensch und Umwelt (z.B. Extremwetterereignisse). In der Schweiz gibt es seit 1864 verlässliche Langzeitmessungen des Klimas. Sie zeigen eindeutige Beweise des Klimawandels - so stieg die Jahresmitteltemperatur seit Messbeginn um gut 2 Grad Celsius an.
Klimabericht 2019
Der Regierungsrat hat im Jahre 2019 zugestimmt, für den Kanton Appenzell Ausserrhoden einen umfassenden Klimabericht zu den Risiken und Chancen des Klimawandels sowie zu möglichen Klimaschutz- und Klimaanpassungsmassnahmen zu erarbeiten.
»» Link zum Klimabericht
Klimastrategie 2021
Um die Erkenntnisse des Klimaberichtes AR zu nutzen und umzusetzen, hat der Regierungsrat im Oktober 2020 beschlossen, eine Konkretisierung in Form einer kantonalen Klimastrategie zu erarbeiten. Als Steuerungsgremium des Projektes "Klimastrategie Appenzell Ausserrhoden" wurde ein Lenkungssauschuss eingesetzt, in welchem die wichtigsten Fachbereiche departementsübergreifend vertreten waren. Der Lenkungsausschuss definierte die konkreten Rahmenbedingungen, diente als erste Entscheidungsinstanz und überwachte den Projektfortschritt. Unter der Koordination des Amtes für Umwelt wurde die Strategie in enger Zusammenarbeit mit den Fachbereichsverantwortlichen der verschiedenen betroffenen Verwaltungsbereiche des Kantons sowie der Assekuranz AR erarbeitet.
Die Klimastrategie des Kantons AR gliedert sich in drei Teile:
- Teil A bildet den statischen Teil der Strategie. Darin werden die strategischen Grundsätze festgelegt und ist für die Ausrichtung der Strategie richtungsweisend.
- Die Teile B und C bilden den dynamischen Teil der Strategie. Darin werden die konkreten Massnahmen sowie der aktuelle Stand der Umsetzung beschrieben, wobei
Teil B einen Überblick über die Massnahmen gibt und
Teil C die detaillierten Beschriebe der Massnahmen enthält.
Die Klimastrategie ist ein Vollzugsinstrument des Regierungsrates. Mit der Umsetzung der Massnahmen wurde 2022 begonnen - zuständig sind die jeweiligen Fachstellen der involvierten Ämter resp. Departemente.
Links:
»» Klimastrategie Appenzell Ausserrhoden - Teil A
»» Klimastrategie Appenzell Ausserrhoden - Teil B
»» Klimastrategie Appenzell Ausserrhoden - Teil C
Klimastrategie: Monitoring 2023
Um den Fortschritt und die Wirksamkeit der Massnahmen der kantonalen Klimastrategie zu verfolgen, ist eine regelmässige Erfolgskontrolle unerlässlich. Das im Jahr 2022 gegründete Koordinationsgremium Klima hat unter anderem die Aufgabe, die Erfolgskontrolle zu koordinieren und den Austausch mit den beteiligten Departementen und den Gemeinden zu fördern. Die aktuelle Berichterstattung zur Klimastrategie zeigt, dass 2023 im Kanton Appenzell Ausserrhoden wichtige Schritte in Richtung Klimaschutz und Klimaanpassung gemacht wurden. Die Klimastrategie umfasst 24 Massnahmen, von denen elf als prioritär eingestuft wurden. Das Monitoring 2023 zeigt u.a. an folgenden Beispielen, dass der Kanton bei den Massnahmen auf Kurs ist:
Klimaschutzmassnahmen
- Die CO2-Emissionen des Ausserrhoder Gebäudeparks konnten in den letzten beiden Jahren massgeblich gesenkt werden.
- Der Strom- und Wärmeverbrauch der kantonalen Liegenschaften konnte 2023 um 10 resp. 13 Prozent gesenkt werden ggü. 2021.
- 2023 wurden fünf PV-Anlagen auf Dächer der kantonalen Verwaltungsliegenschaften in Betrieb genommen.
- Die Planungsgrundlage für eine öffentliche Ladeinfrastruktur für E-Mobilität wurde 2023 den Gemeinden und Strombetreibern zur Verfügung gestellt. Es laufen Vorbereitungen für die Erstellung eines Mobilitätskonzepts.
- Es haben Informationsveranstaltungen zu PV-Anlagen in der Landwirtschaft stattgefunden.
- Das Amt für Landwirtschaft beteiligt sich zusammen mit einem Landwirtschaftsbetrieb am EU-Projekt Climate Farm Demo 2023-29 mit dem Ziel den Wissensaustausch und die Wissensvermittlung zu fördern.
Klimaanpassungsmassnahmen
- Die Gefahrenhinweiskarte Oberflächenabfluss des Bundes wurde im Geoportal integriert.
- Die Gefährdung durch Oberflächenabfluss wird bei der kommunalen Entwässerungsplanung (GEP) berücksichtigt (Aufnahme in Herisau, Geplant in Heiden und Walzenhausen).
- Die Einführung des Objektschutznachweises im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens hat sich in der Praxis etabliert und bewährt.
- Es wurde ein Leitfaden für den Umgang mit gravitativen Naturgefahren erstellt.
- Der Wetteralarm wurde 2023 weiter optimiert, insbesondere durch die bessere Integration der Waldbrandgefahrenkarte.
- Die Thematik "klimaangepasstes Bauen" wird im Rahmen von Newslettern und Veranstaltungen laufend aufgegriffen.
- Im Jahr 2023 wurde der Wald im Klimawandel beim Erfahrungsaustausch mit den Gemeinden thematisiert.
- Seit 2008 konnte die jährlich behandelte Schutzwaldfläche von 44 ha/Jahr auf 111 ha/Jahr (2023) gesteigert werden.
- Es wurde eine Anlaufstelle bezogen auf (klimabedingte) Schadorganismen aufgebaut. Im Jahr 2023 wurden ca. 19 potenzielle Schadorganismen gemeldet.
- Bezüglich Massnahmen bei intensiven Hitzewellen wurde ein Stufenplan erarbeitet, durch welchen Risikogruppen über Verhaltensempfehlungen und Vorsorgemassnahmen orientiert und sensibilisiert werden sollen.
Ein wichtiges Element der Klimastrategie ist die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, welche im Rahmen des 2022 gegründeten Koordinationsgremium Klima involviert werden und aktiv zur Konsens- und Meinungsfindung beitragen. Im Juni 2023 fand der Erste erfolgreiche Erfahrungsaustausch mit den Gemeinden statt. Für den Juni 2024 ist eine weitere Veranstaltung geplant, zu der alle interessierten Personen aus den Gemeindeverwaltungen herzlich eingeladen sind. Der Austausch soll als Plattform dienen, um weitere Schritte zur Intensivierung der gemeinsamen Klimaschutz und –anpassungsmassnahmen zu diskutieren und umzusetzen.
»» Link zur Berichterstattung 2023
Allgemeine Publikationen und Links zum Thema
«« Link Faktenblätter zum Klimawandel in den Kantonen (NCCS) |
«« Link CH-2018 Webatlas (NCCS) |
Zusätzliche Informationen
Sekretariat eingeschränkt erreichbar
Sekretariat ist bis Mitte Dezember nur von Dienstag bis Donnerstag erreichbar.
Kontakt via den zuständigen Mitarbeitenden möglich.