Inhalt
Sprachförderung im Vorschulalter
Das Projekt «Frühe Sprachförderung in Appenzell Ausserrhoden» zielt auf die Unterstützung und Bildung sprachlicher Fähigkeiten von Kleinkindern. Fremdsprachige Kinder sollen beim Kindergarteneintritt über genügend Deutschkenntnisse verfügen, damit sie sich verständigen und dem Kindergartenalltag folgen können. Dazu werden Massnahmen in der Schulung von Betreuerinnen und Betreuern ergriffen um sie für die Bedeutung des Spracherwerbs zu sensibilisieren.
Für Fachpersonen in Kindertagesstätten, Spielgruppen sowie Tageseltern des Vereins Tagesfamilien AR werden entsprechende Weiterbildungen subventioniert (siehe Weiterbildung zur frühen Sprachförderung).
Seit Herbst 2022 wird ein subventioniertes Deutschangebot für Mütter und Kinder im Vorschulalter angeboten. Kinder von zwei bis vier Jahren profitieren von der frühen Deutschförderung während ihre Mütter den Deutschkurs besuchen. Mit diesem Angebot vom Verein Aida I Bildung + Begegnung wird den besonderen Anliegen von Frauen mit Kindern Rechnung getragen. Die Teilnahme an einem Deutschkurs setzt die Teilnahme des Kindes im Kinderkurs voraus, dies um eine gute Vorbereitung auf den Kindergarteneintritt zu ermöglichen.
Projektbeschrieb
Massnahmen des Projekts «Frühe Sprachförderung in Appenzell Ausserrhoden»
Mit diesem gemeinsamen Projekt verfolgen die Gemeinden und der Kanton (Amt für Soziales und Amt für Volksschule und Sport) das Ziel, dass rund 80% aller fremdsprachigen Kinder (inkl. Kinder von anerkannten Flüchtlingen und vorläufig aufgenommenen Personen) beim Kindergarteneintritt über genügend Deutschkenntnisse verfügen, damit sie sich verständigen und dem Kindergartenalltag folgen können. Seit 1. Juni 2023 ist das Kinderbetreuungsgesetz in Kraft. Gesuche um Betreuungsbeiträge können ab sofort bei der SOVAR eingereicht werden.
Aufsuchende Elternarbeit und Sensibilisierung
Ergänzend zu den bestehenden Informationskanälen des Kantons wird die Mütter- und Väterberatung der Pro Juventute mit einem Auftrag zur aktiven Kontaktaufnahme mit den Eltern mandatiert. Dabei sollen alle Erziehungsberechtigten von Kindern mit einer anderen Familiensprache als Deutsch kontaktiert werden, um sie hinsichtlich der frühen Sprachförderung im Kanton zu informieren und zu den Förderangeboten hinzuführen (siehe unter «Unterstützung durch die Mütter- und Väterberatung»).
Sprachstanderhebung zur Deutschkenntnisse im Vorschulalter
Gute Deutschkenntnisse erleichtern den Start in Kindergarten und Schule. Rund 1,5 Jahre vor dem Eintritt in den Kindergarten erhalten deshalb alle Eltern einen Fragebogen zu den Sprachkenntnissen ihres Kindes. Für Kinder mit geringen Deutschkenntnissen empfiehlt der Kanton und die Ausserrhoder Gemeinden im Rahmen vom kantonalen Integrationsprogramm KIP den Besuch vorschulischer Angebote wie Spielgruppen, Kindertagesstätten oder Tageseltern zur frühen Deutschförderung. Mit dem Versand der Fragebögen sowie der Beratung der Eltern wurde die Mütter- und Väterberatung Pro Juventute beauftragt.
Spielgruppen fit machen (ab 2020 gestaffelt)
Da Spielgruppen im Kanton sehr unterschiedlich aufgestellt sind, werden sie für eine Sprachförderung mit Wirkung strukturell und personell unterstützt. Eine fachliche Beratung und Begleitung wird von der Fach- und Kontaktstelle Spielgruppen St. Gallen/Appenzell Ausserrhoden (FKS) zur Verfügung gestellt. Um das Angebot der Spielgruppe personenunabhängig zu machen, sollen Vereinsstrukturen aufgebaut werden. Um die Kompetenzen zur Sprachförderung der Spielgruppenleitenden zu stärken, werden entsprechende Weiterbildungen subventioniert.
Informationen für Eltern
Deutsch lernen ist für Kleinkinder sehr wichtig. Mit anderen Kindern lernt Ihr Kind besser Deutsch. Zu diesem Zweck wird der Besuch von Kinderbetreuungsangeboten sowie Spielgruppen empfohlen.
Eine Zusammenarbeitsvereinbarung wurde mit folgenden Spielgruppe abgeschlossen:
- Spielgruppe Jupidu in Herisau
- Spielgruppe Tatzelwurm in Teufen
- Spielgruppe Kunterbunt in Urnäsch
- Spielgruppe Spieltröckli in Stein
- Spielgruppe Schatzkistli in Bühler
- Spielgruppe Trogen in Trogen
- Spielgruppe Regeboge in Waldstatt
- Spielgruppe Gais in Gais
- Spielgruppe Naturgwunder in Schwellbrunn
- Spielgruppe Hühof Lutzenberg
- Spielgruppe Wolfstätzli Wolfhalden
- Spielgruppe Purzelbaum Walzenhausen
- Spielgruppe Schnäggehüsli in Heiden
Sprachstanderhebung – unterstützt von Pro Juventute
Sprachstanderhebung: Deutschkenntnisse von Vorschulkindern
Gute Deutschkenntnisse erleichtern den Start in Kindergarten und Schule. Rund 1.5 Jahre vor dem Eintritt in den Kindergarten erhalten deshalb alle Eltern einen Fragebogen zu den Sprachkenntnissen ihres Kindes. Für Kinder mit geringen Deutschkenntnissen empfiehlt der Kanton und die Ausserrhoder Gemeinden im Rahmen vom Kantonalen Integrationsprogramm (KIP) den Besuch vorschulischer Angebote wie Spielgruppen, Kindertagesstätten oder Tageseltern zur frühen Deutschförderung.
Den Elternfragebogen gibt es als webbasierte Version und in Papierform. Entwickelt hat ihn die Universität Basel. Der Fragebogen steht in 13 Sprachen zur Verfügung (Albanisch, Arabisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch, Tamilisch, Türkisch, Ukrainisch sowie Tigrinya).
Webbasierter Elternfragebogen
Der Zugang zum webbasierten Elternfragebogen erfolgt über einen QR-Code resp. einen Link, der an die Eltern verschickt wird. Die Identifikation läuft über einen Code, welcher jedem Kind zugeteilt wird und welchen die Eltern beim Ausfüllen eingeben.
Der Fragebogen kann per Mail unter chancengleichheit@clutterar.ch in der gewünschten Sprache auf Papier bestellt werden.
Die Universität Basel wertet die Fragebogen aus. Die Daten sind anonymisiert und der Datenschutz wird eingehalten. Die Uni Basel arbeitet ausschliesslich mit den Codes.
Falls Sie Hilfe beim Ausfüllen des Fragebogens benötigen oder zu den Fördermöglichkeiten, kontaktieren Sie bitte die Mütter- und Väterberatung Pro Juventute.
Aufsuchende Elternarbeit und Sensibilisierung
Fremdsprachige Erziehungsberechtigte mit Kindern im Vorschulalter sollen über die Bedeutung von Deutschkenntnissen beim Eintritt in den Kindergarten sensibilisiert und informiert werden. Die Mütter- und Väterberatung der Pro Juventute informiert aktiv über das Projekt «Frühe Sprachförderung in Appenzell Ausserrhoden» und leistet Unterstützungsarbeit bei den geeigneten Fördermöglichkeiten.
Ergänzend zu bestehenden Informationskanälen hat die Mütter- und Väterberatung (MVB) der Pro Juventute den Auftrag zur aktiven Kontaktaufnahme. Ziel ist, dass die MVB mit allen Familien mit Kindern mit einer anderen Familiensprache als Deutsch in Kontakt tritt, die Erziehungsberechtigten hinsichtlich der Sprachförderung sensibilisiert und schliesslich bei Bedarf den Eintritt in eine Spielgruppe, Kindertagesstätte oder den Besuch einer Tagesfamilie aktiv vermittelt, bzw. bei Schwierigkeiten während des Besuchs die Akteure unterstützend berät.
Um diese Arbeit leisten zu können, werden interkulturelle Dolmetschende beigezogen - sowohl bei der Kontaktaufnahme als auch bei den Gesprächen.
Haben Sie Fragen zum Angebot, benötigen Sie Unterstützung bei der Entscheidungshilfe oder beim Ausfüllen der Anträge? Dann kontaktieren Sie die Mütter- und Väterberatung der Pro Juventute.
Weiterbildung zu früher Sprachförderung
Um neues Wissen zu erlangen sowie vorhandenes Wissen aufzufrischen oder zu vertiefen, können Weiterbildungskurse zur Sprachförderung beispielsweise von der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (Frühe Bildung, Fokus Mehrsprachigkeit und Integration) von allen Mitarbeitenden im Bereich der Frühen Förderung unterstützt werden.
Speziell für Spielgruppenleitende gibt es Kurse von IG Spielgruppen Schweiz (Basis Integration-Sprachförderung) und Fachstelle Spielgruppen SG/AR/ARI. Solche spezifischen Weiterbildungen mit Bezug zur Sprachförderung für Mitarbeitende werden auf Antrag hin mit einer Übernahme von 2/3 der Kosten pro Kurs finanziell unterstützt.
Für Mitarbeitende von Kindertagesstätten bietet KIBESuisse zusätzlich Weiterbildungen an. Auf Antrag hin werden 2/3 der Kosten pro Kurs übernommen.
Die obenstehende Katalog von Anbietenden mit subventionierten Weiterbildungen ist nicht abschliessend, sondern beispielhaft.
- Hier finden Sie den Antrag für finanzielle Beiträge an Weiterbildungskosten.
- Weitere Möglichkeiten für finanzielle Beiträge an Weiterbildungskosten im Bereich familienergänzende Betreuung finden Sie hier unter «Unterstützung für Institutionen im Bereich familienergänzende Betreuung».
Sprachförderung in Spielgruppen
Voraussetzungen für Spielgruppen
Die Spielgruppen sollen strukturell und personell fit gemacht werden für eine Sprachförderung mit Wirkung. Dies in Zusammenarbeit mit der Fach- und Kontaktstelle SG/AI/AR (FKS). Aus Ressourcengründen haben die Gemeinden mit den höchsten Ausländeranteilen im Vorschulalter Priorität.
An teilnehmende Spielgruppen werden grundsätzlich folgende Anforderungen gestellt:
- Die Vereinsstruktur ist vorhanden oder in Aufbau
- Die Spielgruppenleitung verfügt über die Ausbildung zur SpielgruppenleiterIn oder eine vergleichbare Ausbildung
- Die Spielgruppenleitung verfügt über gute Deutschkenntnisse (Niveau C1)
- Bereitschaft, mit dem Kanton eine Zusammenarbeitsvereinbarung abzuschliessen
Nicht unterstützt werden reine Sprach- oder Integrationsspielgruppen, bei welchen keine oder nur eine geringe Vermischung von Deutsch sprechenden und nicht Deutsch sprechenden Kindern vorgesehen ist.
Unterstützungsmassnahmen im Bereich der Spielgruppen
Spielgruppenstrukturen fit machen
Die FKS wird die Spielgruppen bei der Organisationsentwicklung fachlich beraten und begleiten. Dieses Vorgehen ermöglicht einen intensiven Kontakt mit den Spielgruppen und erlaubt den Aufbau von Knowhow innerhalb des Kantons.
Option - Spezifische Sprachförderung vor Ort durch externe Anbietende
Kann die Sprachförderung nicht durch die Spielgruppe selbst geleistet werden, kann eine spezifische Sprachförderung bei mindestens vier Kindern mit Sprachförderbedarf vor Ort durch eine externe Fachperson erfolgen. Die Höhe und Dauer der finanziellen Beiträge des Kantons werden im Einzelfall durch die Abteilung Chancengleichheit geprüft und im Rahmen der Zusammenarbeitsvereinbarung festgelegt.
Spielgruppen
Eine Zusammenarbeitsvereinbarung wurde mit folgenden Spielgruppe abgeschlossen:
- Spielgruppe Jupidu in Herisau
- Spielgruppe Tatzelwurm in Teufen
- Spielgruppe Kunterbunt in Urnäsch
- Spielgruppe Spieltröckli in Stein
- Spielgruppe Schatzkistli in Bühler
- Spielgruppe Trogen in Trogen
- Spielgruppe Regeboge in Waldstatt
- Spielgruppe Gais in Gais
- Spielgruppe Naturgwunder in Schwellbrunn
- Spielgruppe Hühof in Lutzenberg
- Spielgruppe Wolfstätzli in Wolfhalden
- Spielgruppe Purzelbaum in Walzenhausen
- Spielgruppe Schnäggehüsli in Heiden
Anträge und Abrechnungen für Spielgruppen
Zusätzliche Informationen
Abteilung Chancengleichheit
Kasernenstrasse 17