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Die Luft
Die Luft ist in ihrer Zusammensetzung natürlicherweise ein sehr wenig veränderliches Gasgemisch. Schwankungen in der Zusammensetzung der bodennahen Luftschichten sind häufig vom Menschen verursacht. Grosse Auswirkungen können aber auch unbeeinflussbare natürliche Ereignisse haben, wie z.B. Vulkanausbrüche.
Zusammensetzung der Luft
Saubere Luft | Verunreinigte Luft |
ca. 78 % Stickstoff | 78 % Stickstoff |
Spuren von |
|
Die menschliche Atmung
Die Luft, die wir einatmen, enthält 21 % Sauerstoff und 0.03 % Kohlendioxid. Ausgeatmet werden 17 % Sauerstoff und 4 % Kohlendioxid. Der Sauerstoff wird für die Stoffwechselprozesse in den Zellen gebraucht. Bei diesen Prozessen entsteht als "Abfallprodukt" Kohlendioxid, welches die Pflanzen für ihre Atmung und die Photosynthese aufnehmen.
Ein Erwachsener atmet pro Tag ungefähr 14'000 Liter Luft ein, was der Füllungsmenge von ungefähr 50 Badewannen entspricht. Ein Neugeborenes benötigt pro Tag ca. 1'400 Liter Luft.
Gesundheitswirkung der Luftverschmutzung
Erkrankungen der Atemwege waren schon früh mit Luftschadstoffen in Zusammenhang gebracht worden. Die Schutzmassnahmen konzentrierten sich daraufhin auf die Verringerung der Schadstoffemissionen, um den Gefahren für die menschliche Gesundheit entgegenzutreten.
Die übermässige Belastung der Luft mit Schadstoffen kann die Atemwege und die Schleimhäute reizen. Sie kann auch zu Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Die WHO (World Health Organisation) hat im Jahr 2013 sowohl die Luftverschmutzung im Allgemeinen als auch den Feinstaub als krebserregend eingestuft. Als besonders gefährlich gelten Russpartikel, die bei der Verbrennung von Diesel und Holz entstehen. Aufgrund ihrer geringen Grösse können diese bis tief in die Atemwege und in den Blutkreislauf gelangen.
»» Link zur Themenseite Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Gesundheit des BAFU
»» Link zur Veröffentlichung "Luftverschmutzung und Gesundheit" der European Respiratory Society (2010)
Zuviel Stickstoff schadet dem Wald und anderen Ökosystemen
Über die Luft gelangen Stickstoffverbindungen auch in naturnahe, nährstoffarme Ökosysteme wie z.B. Wälder, Trockenwiesen und Moore. Der verstärkte Düngereintrag führt zu einer Überdüngung dieser Ökosysteme und zu einer ungewollten Veränderung der Artenzusammensetzung. Zuviel Stickstoff bedrängt die auf nährstoffarme Standorte angepassten Pflanzenarten. Im Wald führt die Überdüngung zu einem Ungleichgewicht zwischen Kronen- und Wurzelwachstum. Dadurch wird die Anfälligkeit der Waldbäume auf Windwurf und Trockenheit stark erhöht.
Der erhöhte Stickstoffeintrag verstärkt auch die laufende Versauerung vor allem auch der Waldböden. Dies führt zu weiterem Stress für die Waldbäume und die Bodenlebewesen.
Rund zwei Drittel der Stickstoffeinträge aus der Luft stammen von Ammoniakemissionen der Landwirtschaft, etwa ein Drittel stammt von Stickoxiden aus Verbrennungsprozessen.
»» Link zum Magazin «umwelt» 2/2014 - Stickstoff – Segen und Problem
Ozon schädigt auch Pflanzen
Ozon schädigt Pflanzen und Flechten. Es wirkt als Zellgift und vermindert die Fotosynthese-Leistung und damit das Wachstum der Pflanzen. Bei den heutigen Ozonbelastungen treten nachgewiesenermassen Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen auf. Die Ertragsausfälle liegen je nach Kultur, Region und Jahr zwischen 5 und 15 %. Auch die Forstwirtschaft ist betroffen. Ozon gilt in Kombination mit anderen Schadstoffen als Stressfaktor für Waldbäume und somit als Mitverursacher von Waldschäden.
»» Link zum Ozon-Quiz der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Weltweite Belastungen der Luft
Der erdnahe Teil der Lufthülle, in dem wir uns bewegen, ist ein schnelllebiges System. In der Regel werden darin freigesetzte (Schad-)Stoffe rasch verdünnt und "in alle Winde" verfrachtet. Dabei werden sie durch Selbstreinigungsmechanismen teilweise ab- oder umgebaut, wobei sogenannte Sekundärschadstoffe (z.B. Ozon und andere Photooxidantien sowie sekundäre Feinstäube) entstehen können. Ein Teil der Substanzen wird aber nur verlagert, z.B. in Gewässer und Böden, wo sie ihrerseits wieder zu Problemen führen.
In den 70er Jahren erkannte man die globale Problematik von Schadstoffemissionen. Was in den vergangenen Jahrzehnten an Gasen, Rauch, Staub und Russ ausgestossen wurde, haben Wolken und Wind rund um die Erde verteilt. Selbst im "ewigen" Schnee der Gletscher in der Antarktis und Arktis lassen sich bereits Spuren nachweisen. Kohlendioxid und FCKW haben unsere Atmosphäre in einem bedrohlichen Umfang belastet.